Mit Rucksack und Osti durch India
Kerala: Periyar Nationalpark
Unser naechstes Ziel war das Periyar Widlife Sanctuary, wo wir einen zweiten Dschungelabenteuerversuch starten wollten. Aber dazu mussten wir erst as Allepey wegkommen nd das ging natuerlich nur per Faehre. Also schipperten wir nochmal 2,5 Std durch die Backwaters und das Boot hielt aber auch wirklich in jedem Doerfchen.
In Kottayam, von wo aus wir den Bus(4,5 Std) ins Periyar nehmen wollten quatschte uns ein Tuktukfahrer ein Taxi auf, also schlaengelten wir uns nur 3Std und ein bisschen bequemer, aber teuerer ins Gebirge. Im Coffee Inn Cottage in Kumili eingecheckt, buchten wir sofort eine Ganztagesjeepsafari in den GEOEFFNETEN Nationalpark am naechsten Tag. Wir wohnten in einer Huette direkt vor dem Eingang des Parks, wo naechtens wilde Tiere herumstreiften.
Um 5.30 am naechsten Morgen holte uns unser Jeepfahrer Thomas, ca. 1.30 gross, vor dem Hotel ab und schon wieder cruisten wir ueber Stock und Stein.
Wir waren nur zu zweit und freuten uns auf einen abenteuerlichen Trip in den einsamen Dschungel. Aber schon bei der ersten Chaipause in einer Teeplantage im Morgengrauen, wurden diese Hoffnungen zerstreut. Da standen massenweise Jeeps, und mehr Bleichgesichter, als wir in der ganzen letzten Woche gesehen hatten schluerften ihren Chai.
Und im Gaensemarsch rollten wir in den Nationalpark ein. Aber als Thomas unser Verdeck aufmachte und schon nach wenigen Minuten stehenblieb und uns wilde Elefanten auf einem entfernten Huegel beim Morning Body scratch (sich mit Staub bespruehen und an Baeumen kratzen) zeigte, waren wir versoehnt.
Wir holperten durch wnderschoene nebelverhangene Dschungellandschaften, wussten eigentlich gar nicht so recht wohin, aber blieben bei schoenen Ausblicken und wann immer wir wollten stehen und holten uns gluecklich blaue Flecken, beim zwischen dem Dachgestaenge stehen und kucken.
Wir passierten einige Affen, Squirrels und exotische Voegel, die nicht immer deutlich sichtbar waren, dennoch starrten alle Bleichgesichter gebannt in die Baumwipfel und liessen sich willig von ihren Fahrern zum better view zerren.
So gegen 9.00 kamen alle Jeeps (ca. 10) bei einem penibel gehegten und gepflegten Dschungelressort im feinen Rosengaertchen an, wo ein Fruehstuecksbueffet auf die tapferen Bleichgesichter wartete. Dann wurden wir in irgendwelche Gruppen zu max. 6 Personen aufgeteilt und ein neuer Guide nahm sich unser und 4 sehr gut gelaunter Iren an.
Wir brachen zu einem 3-stuendigen Trekking auf und da sich alle Gruppen in dieselbe Richtung bewegten, wurden wir ein bisschen unleidig, weil das alles gar so massenabfertigungsmaessig war. Aber irgendwann verteilten sich die Parteien und wir streiften tatsaechlich durch verschlungene Dschungelpfade, hoerten seltsame Geraeusche, bekamen die tollsten Pflanzen und Baeume gezeigt (Zimtbaum, Pfefferstrauch, Weihrauchbaum...) und kamen doch voll auf unsere Kosten.
Die beflipflopten und in Hotpants gewandeten Bleichgesichtsquaws kamen dagegen fast ein bisschen ins Wanken.
Tiere zeigten sich bis auf Unmengen von Laubfroeschen wahrscheinlich deshalb nicht, weil unsere 4 froehlichen Iren lautstark plaerrend und lachend durch den Dschungel stapften. Erst als wir einen kleinen Huegel erklommen, erstarb das Geschrei und man konnte ausser lautem Schnaufen auch den Dschungel wieder hoeren.
Beim Ressort endete der Trekk wieder, die Bleichgesichter wurden gefuettert und nach einer kleinen Siesta unter rauschendem Baum am See, wurden wir von unserem Guide ueber einen recht langweiligen See gerudert. Der Guide, ein ganz junger Kerl, war sehr nett und freundlich, ein ganz friedlicher Mensch.
Ueberhaupt muessen wir jetzt mal ein paar Klischees bedienen:
Es laufen und liegen wirklich in ganz Indien ueberall freie Kuehe rum, die Inder wischen sich mit der Linken den Arsch ab und essen mit der Rechten, sie wackeln statt zu nicken mit dem Kopf (soo suess!!), sie laecheln viel und die Frauen tragen schwere Sachen auf dem Kopf.
Wir haben sowieso seit wir hier sind fast ausnahmslos wahnsinnig hilfsbereite, freundliche, aufgeschlossene und grundehrliche Menschen getroffen. Nichtmal in Mumbai hatten wir Angst vor Diebstahl, ich bin tagelang mit kleinen Geldscheinen in der Hosentasche rumgelaufen um zu schauen ob was passiert. Das Wechselgeld wird dir hinterhergetragen, wenn dus vergisst.
Aber unsere zwei Dschungelguides, der Hotelboy im Coffe Inn, der uns immer die wilden Tiere gezeigt hat und der Kellner in unserem Kumililieblingsrestaurant (da gabs Bier!!), waren unsere Favourites.
Man strahlt sich einfach gegenseitig an, bis alles Boese von einem abfaellt und man die Welt umarmen moechte. Also so einen laechelnden kopfwackelnden Inder will man einfach einpacken und mit heimnehmen. Die Frauen sind zurueckhaltender aber auch furchtbar nett.
Trotzdem gehen einem die Schlepper, Bettler und alle die einem was aufzwaengen wollen tiersch auf den Sack!!!
Nachdem uns also 1.30 Thomas wieder heimgeraaaaast hat und wir in unserem Hotelrestaurant was essen wollten, schmissen sie uns wieder raus, weil jetzt Osterferien sind und alle Koeche zu Hause feiern. Aber da sie uns eh kein Bier gegeben haetten, kehrten wir zufrieden ein Restaurant weiter, bei unserem Smiliekellner ein.
Dieser Ort ist fast komplett christlich und Jesus wird hier wie einer von den Hindugoettern in Schreinen und auf furchtbar kitschigen Bildern und Statuen verehrt. Und Kirchen gibts wie Sand am Meer.
Und morgen kommen noch mehr Elefanten!!!!!!!!!!!!!!
Wir sind uebrigens keine Alkoholiker, aber so ein Bierchen in der Woche muss schon mal drin sein
Aufbruch: | 18.03.2009 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2009 |
Nepal