Einmal um die Welt in ??? Tagen
Australien: Sydney - Take your Time
"Take your Time" - wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, ist dies der Titel meines neuen Blogs, denn genau dieses Motto ist mir hier in den letzten Tagen sehr oft über den Weg gelaufen und so wie dieses Motto mich auf den ersten Tagen des Jahres 2010 begleitet hat, soll es euch durch diesen Blog führen! Also seid lieb gegrüßt und lehnt euch zurück um neues aus Sydney zu erfahren!
Links Sydney CBD und rechts sie Harbour Bridge im sommerlichen Sydney von einer Fähre aus fotografiert!
Das neue Jahr fing eigentlich erst einmal gar nicht so gut an! Moritz und ich hatten die Tage nach Silvester genutzt um uns moralisch und körperlich wieder auf die "Arbeitsstrapazen" bei Appen vorzubereiten, da erreichte uns am 04.01. eine Mail von unserem Supervisor, dass das deutsche Projekt beendet sei und allen für die tolle Mitarbeit gedankt wird. Ein bisschen geschockt waren wir schon, denn eigentlich sollte die Arbeit bis weit in den Januar hinein reichen und nun mussten wir der Arbeitslosigkeit wieder ins Auge blicken! Ich habe meine Kontakte zum Projektmanager dann spielen lassen um herauszubekommen, was denn da los sei! Er meldete sich auch sofort zurück und meinte, dass die deutschen Transcriber zum Ende des Jahres ein solches Tempo aufgenommen hatten, dass wir deutlich früher mit allem fertig geworden sind und tatsächlich nur noch ein bisschen Nacharbeit zu tun sei. (also den Italienern, Franzosen und Brasilianern könnte so was nicht passieren, die teilen sich die Arbeit mit sehr viel Pausen gut ein ) Durch meine Kontakte konnte ich dann an diesen Nacharbeiten (insgesamt waren nur 4 Leute dabei) mitarbeiten und so hatte ich wenigstens vom 06.-07.01. noch einmal Arbeit und konnte fast die gesamte Miete für die nächsten beiden Wochen heraus arbeiten. Am letzten Tag bei Appen habe ich dann noch einmal persönlich mit zwei Projektmanagern gesprochen und diese meinten, dass es sehr gut aussehe und wahrscheinlich in Kürze ein weiteres deutsches Projekt startet, bei dem von zuhause gearbeitet werden muss. Ich sollte mich einfach ein bisschen gedulden und abwarten. Kaum zu glauben aber inzwischen kann ich abwarten ganz gut und so wollte ich die freie Zeit nutzen um Sydney weiter zu entdecken! Da ich in einer Zeitung gelesen hatte, dass Olafur Eliasson ein Ausstellung im Museum of Contemporary Arts hat, wollte ich diese unbedingt sehen, denn ich hatte das Glück schon mal was von ihm in New York im Museum of Modern Arts zu sehen und war damals schon fasziniert. Also nutzte ich den Freitag um zunächst "the Rocks" (die berühmte Altstadt in Sydney) zu erkunden um anschließend das Museum of Contemporary Arts zu besuchen. Die Altstadt ist wirklich sehenswert und es gibt eine Menge kleiner Gassen die entdeckt werden wollen! Der absolute Höhepunkt war aber der Besuch der Ausstellung von Olafur Eliassion. Dieser Künstler ist Däne und verarbeitet in seinen "Kunstwerken" (von Bildern über Lichtinstallationen und überlebensgroßen Kaleidoskopen) Naturgegebenheiten wie Reflexion und Lichtbrechung! Normalerweise ist der Besuch im MCA umsonst, aber besondere Ausstellungen müssen extra bezahlt werden. 15Dollar normal und 10Dollar für Studenten sind wirklich sehr gut investiert und wer bis April noch nach Sydney kommt, sollte sich diese außergewöhnliche Erfahrung nicht entgehen lassen! Der Titel der Ausstellung ist übrigens "Take your Time"! Und man sollte sich wirklich die Zeit nehmen und die verschiedenen "Kunstwerke" auf sich wirken lassen!
Von hier aus hat man einen tollen Ausblick über große Teile Sydneys! (Park um das Sydney Observatory)
Eine Lichtinstallation mit monochromatischem Licht! Diese hatte ich auch schon in New York bestaunt!
Ein Raum voller weißer Legosteine und die Besucher sollten was kreieren und sich so verewigen! Leider durfte ich ab hier keine weiteren Bilder mehr machen!
Der folgende Samstag stand ganz im Zeichen des Sydney Festivals, denn wie ich euch bereits im letzten Blog berichtet habe, ist Sydney Schauplatz vom 09.-30.01. eines riesigen Festivals mit unzähligen Konzerten und künstlerischen Darbietungen. Am Eröffnungstag, dem 09.01. sind alle Konzerte umsonst und Teile vom Central Sydney wurden zur Autofreien Zone! Xavier, Moritz und ich sind so gegen vier in der Stadt gewesen und wollten einfach mal ein bisschen die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Insgesamt waren 200000 Menschen in den Straßen von Sydney unterwegs und es war wirklich einsame klasse, denn trotz dieser Menschenmassen hatte man nie das Gefühl, dass es zu voll ist. Zunächst hatten wir uns einen Überblick über die meisten Veranstaltungsorte gemacht und schon einmal einen Blick auf die Domain geworfen, wo das Highlight stattfinden sollte. Wirklich beeindruckend finde ich immer wieder die vortreffliche Organisationsarbeit, denn es gab zum Beispiel umsonst Trinkflaschen die man sich so oft auffüllen lassen könnte wie man wollte. Gegen 18Uhr haben wir uns dann in die Domain begeben und gespannt auf den Beginn der Hauptveranstaltung gewartet. Um 19Uhr begann dann alles mit einem DJ aus London, der relaxte Jazz- und Swingmusik aufgelegt hat. 20 Uhr ist dann eine Kombo aus vielen australischen Sängern aufgetreten, die entweder von einer Big Band einem Orchester oder dem Didgeridoo begleitet wurden. Das war schon wirklich gut! Bevor der Hauptakt aber die Bühne betrat, wurde von einem Künstler ein Schattenspiel der besonderen Art gezeigt. Wir alle haben schon versucht mit den Händen Schatten zu formen, die nach Tieren aussehen. Dieser Künstler hat mit Hilfe eines riesigen Scheinwerfers seine Schatten auf ein Hochhaus geworfen und dabei echt wahnsinnige Sachen gezeigt, wie einen Schwan der sich die Federn putzt! Gegen 22Uhr kam dann der Hauptakt des Abends, der zum ersten mal überhaupt in Australien aufgetreten ist: Al Green! Der Name sagte mir zunächst nicht viel, aber als der Godfather of Soul erst einmal losgelegt hatte, waren alle aus dem Häuschen, denn der Mann hat eine wahnsinnige Stimme und eine Energie, die auf jeden übergeht. Alles in allem war die Eröffnung des Sydney Festivals ein tolles Erlebnis und auf jeden Fall ein Muss für alle die zur Zeit des Sydney Festivals in der Stadt sind, oder mal planen Sydney zu besuchen!
Wirklich klasse! Ich hoffe noch ein, zwei Konzerte sehen zu können, aber Karten zu bekommen ist unheimlich schwer!
Das war der "Schlachtplan" für den ersten Tag: die gelben Spots sind Bühnen, die in Sydney CBD aufgebaut waren!
Was ich fast vergessen hätte: der berühmte Al Green hat sein Konzert mit den Worten: "not hurry hurry hurry, Take your Time and do the things right" eröffnet! Also einfach mal Zeit nehmen um Dinge auch richtig machen zu können und nicht immer stressen! Also befolgten wir den Rat Greens und nutzen das tolle Wetter am Sonntag um dem Strand von Maroubra mal wieder einen Besuch abzustatten, denn es war schon Wochen her, dass wir Strand unter den Füßen hatten! Und es hat sich wieder einmal gelohnt, denn das Wasser war einfach nur klasse und die Sonne hat unserer Haut wieder ein bisschen natürliche Bräune verliehen. Ich liebe den australischen Sommer habe ich das schon mal erwähnt? Jaja ich weiß, dass ihr im Schnee versinkt und euch geraten wird Hamsterkäufe zu machen, aber dies ist hier schließlich mein Blog und deswegen müsst ihr da jetzt durch Montag stand dann erstmal der 23. Geburtstag von Moritz auf dem Programm, den wir mit einem zünftigen Frühstück begonnen haben! Später haben Moritz und ich uns auf den Weg zum Circular Quay gemacht um eine Fähre zur Watsons Bay zu nehmen! Dies war der Beginn einer vierstündigen Walkingtour mit unzähligen Höhepunkten! Wir haben ein "Ende" von Sydney gesehen, welches an Klippen endet, wir haben unzählige Villen gesehen, die alle das Wasser im Blick haben, wir haben einen 1,8km langen Küstenpfad beschritten mit schönen Buchten und sind am Ende nach ein bisschen Wassertreten in der Rose Bay angekommen wo wir dann die Fähre zurück zum Circular Quay genommen haben! Den Abend haben wir dann in Moritz und meiner Stammkneipe der Scubar ausklingen lassen und da Moritz eine Mitgliedschaft zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, "mussten" wir 50Dollar vertrinken, die Mitglieder an ihrem Geburtstag (und nur an diesem gültig) als Kredit bekommen! Natürlich kein Problem für uns Den nächsten Tag haben Moritz und ich dann wieder genutzt um die Bräune vom Sonntag noch bisschen Nachdruck zu verleihen und so haben wir ein weiteres mal Maroubra angesteuert. Diesmal habe ich mich als Sportfotograf versucht und Surfer ins Visier genommen und es sind sogar sehr ordentliche Bilder entstanden!
Hier scheint die Welt über Sydney unter zu gehen, aber es scheint nur so! (Im Hintergrung Sydney CBD)
Übrigens ist an Moritz seinem Geburtstag auch mein geliebtes Netbook wieder gelandet nur leider kaputt, wahrscheinlich ist der Lüfter nun kaputt, also bin ich gleich am Mittwoch zur Acer Garantiestation hier in Sydney (für ganz Australien) gegangen, die zum Glück nur 5 Stationen (Flemington) mit dem Zug entfernt ist und wollte einen internationalen Garantiefall anmelden, was bei Acer unter Erfüllung einiger Kriterien ein Jahr nach Kauf möglich ist. Die nette Dame checkte meine Registrationsnummer und meinte meine Garantie sei im September abgelaufen! Kann gar nicht sein, da ich erst im August gekauft habe meinte ich! Natürlich wollte sie nun einen Kaufbeleg sehen, welchen ich mit dem Hinweis auf meine Weltreise nicht vorweisen konnte. Ich dachte ich hätte schlechte Karten, doch die Dame meinte, sie würde mir vertrauen und hat mein Netbook entgegen genommen und meinte ich würde ihn in 1-4 Tagen wieder abholen können und er wird als Garantiefall behandelt! Klasse oder? So etwas wäre in Deutschland undenkbar! Jedenfalls ist es gut so, denn auch Appen hat sich inzwischen gemeldet und das neue deutsche Projekt startet noch Ende dieser Woche! Dieses Projekt kann ausschließlich zuhause online bearbeitet werden und deshalb bin ich so froh, dass Acer mein Netbook anstandslos repariert! Übrigens kann ich bei dem neuen Projekt arbeiten wann ich will (egal ob nachts, morgens oder nachmittags), ich kann so viel arbeiten wie ich will (es gibt also keine Stundenbegrenzung mehr) und ich werde nach Effektivität bezahlt (ich werde mehr verdienen als beim Stundenlohn)! Hört sich doch gut an oder? Um den Faden vom Beginn noch einmal aufzunehmen: bei gutem Wetter kann ich also vormittags arbeiten und dann "Take your time" und ab zum Strand!
So das soll es erst einmal wieder gewesen sein von mir. Ich hoffe ihr konntet durch diesen Bericht wieder ein bisschen in meine Welt abtauchen und den deutschen Winter hinter euch lassen und den australischen Sommer mit genießen! Wie ihr sehen könnt und gelesen habt geht es mir am anderen Ende der Welt wirklich blendend! Inzwischen begleitet ihr mich schon über 100 Tage und mal schauen wie viele noch so dazu kommen! Ich werde mir auf jeden Fall "Take your Time" zu Herzen nehmen und die Zeit für mich arbeiten lassen und dass solltet ihr auch daheim immer mal wieder machen: Zeit nehmen für die wichtigen Dinge im Leben! Hasta luego, euer Globetrotter!
Aufbruch: | 28.09.2009 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
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