Einmal um die Welt in ??? Tagen
Neuseeland: Wellington - Queenstown in 7 days
Wisst ihr noch was Hallo auf maorisch heißt? Genau: Kia ora, also seid gegrüßt zu einer neuen Runde Neuseeland ein Herbstmärchen! In diesem Block geht es nicht weniger spannend zu, als in meinem letzten, denn die Südinsel ist von den Szenerien her noch um einiges spektakulärer als die Nordinsel!! Kaum vorstellbar, aber wahr, also viel Spaß zu einem weiteren adrenalingeladenen, aufregenden, wunderschönen und mit tollen Menschen gespickten Block, der uns dieses Mal von Wellington auf der Nordinsel bis nach Queenstown, der Extremsporthauptstadt der Welt, führt!
Nach einem tollen letzten Abend auf der Nordinsel mit gutem Wein und klasse Jazzmusik, ging es am nächsten Morgen schon wieder sehr früh aus den Federn, denn um 8Uhr stand bereits die Fährfahrt zur Südinsel auf dem Programm! Mit Mambo und zehn weiteren Gruppenmitgliedern der Nordinsel machten wir uns auf die insgesamt 3,5Std Fährfahrt. Mit der Bluebridge Ferry ging es für 50$ von Wellington nach Picton, wo wir einen neuen Bus bestiegen und auch viele neue Gruppenmitglieder eingesammelt haben, mit denen es dann zusammen die nächsten 7 Tage nach Queenstown ging! Auch hier hatte ich wieder unheimlich Glück mit der Gruppe und wie hatten sehr viel Spaß zusammen und wurden sehr schnell eine lustige Truppe! Von Picton aus ging es dann über Nelson nach Maharau! Dieser kleine Ort ist genau der Beginn des Abel Tasman Nationalparks, in dem es eine äußerst beliebte Wanderstrecke gibt, die insgesamt 3-4 Tage in Anspruch nimmt und zu den besten weltweit gehören soll! Dieses Mal haben wir auf einer Farm in kleinen Kabinen übernachtet und dies sollte der erste Stop werden, an dem wir zwei Nächte verbringen sollten! Den ersten Abend auf der Südinsel gab es wieder ein gemeinsames Abendessen mit Salaten, Barbecue und Muschelessen! Auch hier hat die komplette Gruppe wieder großartiges geleistet und so wurde es ein Festmahl bei dem die neue Gruppenformation sich festigen konnte! Auch am Reisefreien Tag klingelte der Wecker wieder früh, denn Camilla, Chantal, Sean und ich hatten uns entschieden den Tag zu nutzen um eine Eintageswanderung zu absolvieren! Nach Frühstück und Lunchvorbereitungen ging es um 8Uhr auf die Strecke, die uns 12km zur berühmten Golden Bay bringen sollte! Der Weg ist ein Teil der kompletten Wanderstrecke und ich kann nur empfehlen die Wanderschuhe zu schnüren und dem Abel Tasman Nationalpark einen Besuch abzustatten! Tolle Strände und kleine verlassene Buchten! Unberührte Buschlandschaft und als Highlight die Golden Bay, in der der Sand im Sommer eine goldene Farbe hat! Sean ließ es sich auch nicht nehmen und ging sogar baden, crazy Engländer! Durch einen kleinen Abstecher in die Watering Cove, in der wir ein bisschen auf Abenteuersuche waren und Höhlen durchsucht haben und Klippen erstiegen, haben wir an diesem "Wandertag" insgesamt 25km zurückgelegt! Nach guten sieben Stunden waren wir wieder zurück im Lager und für den Rest des Tages hieß es nur noch entspannen und Füße hochlegen!
Am nächsten Tag hieß es dann wieder reisen, denn es stand eine etwas andere Attraktion auf dem Stray Fahrplan! Endstation dieses Tages sollte Barrytown sein, in der Stray ein historisches Hotel und die Bar dazu leitet und es legendäre Geschichten über die wildesten Partys im Universum gibt! Doch alles der Reihe nach, denn der Weg nach Barrytown hatte es in sich! Barrytown liegt nämlich an der Westküste der Südinsel und diese Küstenstraße gehört laut Stern Ranking (habe ich gerade erst auf Stern online gelesen) zu den ansehnlichsten der Welt! Und ich kann dem nur zustimmen! Wir haben einige "Fotostops" gemacht, bei denen wir eine Seelöwenkolonie besucht haben, kleine Strandbuchten und die berühmten Pancake Rocks, die die Kulisse für einen der atemberaubendsten Sonnenuntergänge geboten haben, den ich ja gesehen habe! Hier ein Lob an Mambo, der uns just in time zu diesem tollen Ort gebracht hat! Die Pancake Rocks tragen ihren Namen übrigens, weil die Steinformationen aussehen, wie aufgeschichtete Pancakes (Pfannkuchen) auf einem Teller frisch aus der Pfanne! Der Sonnenuntergang sollte aber alle bisherigen in den Schatten stellen, denn die Farben, die ich hier gesehen habe, können leider auch die besten Bilder nicht komplett wiedergeben! Von den Pancake Rocks ging es dann nach Barrytown oder auch Bazvegas! Mit einer guten Gruppe kann man hier viel Spaß haben, denn es sollte eine Verkleidungsparty anstehen, bei der schlechter Stil ganz groß geschrieben war (ein wirklich hartes Thema für mich )! In dem Hostel in Barrytown ist zu diesem Zweck extra ein Raum mit unheimlich vielen Kleidungstücken vorhanden in dem auch ich fündig geworden bin. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass unsere Gruppe klasse war und das hat sie auch an diesem Abend unter Beweis gestellt! Eine wirklich tolle Nacht mit viel flüssiger Nahrung und unheimlich viel Spaß!
... und auch Matt hatte seinen Spaß, ein toller Typ! Das T Shirt ist weltklasse, genau wie Barrytown! Auf weitere Bilder wird hier mit Rücksicht auf alle Beteiligten verzichtet
Am nächsten Morgen herrschte natürlich wie bei jeder langen Nacht und Party, ordentlich Katerstimmung und da Stray diesen Zustand eingeplant hatte, mussten wir erst zu 12h auschecken und im Bus sitzen, der uns an diesem Tag nach Franz Josef bringen sollte! Dieser Tag war ein verhältnismäßig kurzer Reisetag, bei dem es sehr gediegen zuging! In Franz Josef angekommen, entspannten wir alle erst einmal im Hostelpool und stärkten uns abends mit einem weiteren hervorragenden Essen von Dave, der uns dieses Mal mit einem Chickencurry beglückte! Der Abend war relativ kurz, denn der nächste Tag war mal wieder "Wandertag", denn für 150$ hatte ich mich entschieden an einer Ganztageswanderung über den Franz Josef Gletscher teilzunehmen, so wie 90% unserer Gruppe! Der Franz Josef Gletscher ist einer von dreien in der Welt, die aktuell wachsen und mit bis zu einem Meter pro Tag auch unheimlich schnell! Ich wusste nicht recht was ich erwarten sollte von einem "Glacierwalk" , denn sowas macht man ja nun mal nicht alle Tage. Aber es hat sich wirklich gelohnt! Morgens wurden wir mit Kleidung und Schuhen ausgestattet, die uns warm und trocken halten sollten auf dem Eis und es gab auch Spikes für die Schuhe, die man auf Eis braucht! Mit dem Bus ging es dann in fünf Minuten ins Gletschertal und nach 40min Wanderung standen wir auch schon vor dem Aufstieg auf den Gletscher! Ich habe mich auch hier in die Spitzengruppe gesellt, die unter anderem die Stufen anlegt, für die folgenden drei Gruppen! Insgesamt war es eine tolle Erfahrung auf Gletschereis umher zu spazieren und durch Gletscherspalten zu schlüpfen, die so eng sind, das man den Rucksack auf den Kopf nehmen muss. Weiterhin sind wir auch durch Eistunnel geklettert und haben uns an steilen Eishängen abgeseilt. Diese Tour gehört zu den Highlights der Südinsel, auch wenn das ständige Warten auf den Guide, der die Stufen schlagen musste, ein kleiner Wehmutstropfen war! Auf einem Gletscher spazieren wohl nicht wirklich viele Menschen in ihrem Leben! Zurück im Hostel ging es dann wieder in den Pool, um die Muskeln wieder zu entspannen, auch wenn die Wanderung nicht wirklich hart war und von jedem ohne Probleme absolviert werden kann! Auch an diesem Abend ging es wieder früh zu Bett, denn der folgende Tag sollte der absolute persönliche Höhepunkt auf meiner kompletten Neuseelandreise werden! Aber hier zunächst die Gletscherfotos:
Was kann das wohl sein, was Delfine, Gletscher, heiße Quellen, Kajaking und alles dagewesene in den Schatten stellt? Natürlich muss es extrem sein und eine Erfahrung, die man nicht beschreiben kann, wenn man es nicht selbst versucht hat. So fanden sich am nächsten Morgen um 6Uhr mit mir weitere 7 mutige Personen zusammen, die sich abholen ließen um zum benachbarten Fox Gletscher zu fahren, denn nur hier kann man den von der Aussicht zweitspektakulärsten Fallschirmsprung der Welt machen. (der Beste ist in Kathmandu, der aber mit 20000$ unerschwinglich und nicht kommerziell ist und somit steht Fox an Nr. 1!!!) Die Ungewissheit war groß, denn die letzten Tage konnte nicht gesprungen werden auf Grund einer ungünstigen Windströmung! Für 300$ bekommt man hier übrigens einen Sprung von 12000ft geboten, dem voran ein 15 minütiger Flug über den Fox Gletscher steht und bei dem man einen Blick auf den höchsten Gipfel in Australasien bekommt, dem Mt. Cook, der mit 3755m schon eine ordentliche Höhe hat! Außerdem kann man mit seiner eigenen Kamera springen und so viele Bilder machen wie man will, im Flieger und sobald der Fallschirm offen ist! Ich habe mich bereit erklärt als erstes zu springen und so gab es ein kurzes "Training" mit Trockenübungen und dann wurde nur noch auf das erste Tageslicht gewartet und schon ging es in den Flieger! Der Rundflug allein war das Geld schon wert, denn mit dem Sonnenaufgang auf der einen Seite, dem Mond auf der anderen und dem Gletscher unter einem, war es einfach nur überwältigend und man vergisst total, dass man ja auch noch Abspringen muss! Ich muss sagen, dass dies wirklich ein super Ort ist um einen Fallschirmsprung zu machen, denn auf der einen Seite hat man die tasmanische See und auf der anderen die Gebirgszüge, die mit Schnee bedeckt sind und die Gletscher! Der Wind war übrigens kein Problem und so wurde einfach die Tür geöffnet und der erste Springer losgelassen und dann war ich auch schon an der Reihe ... einfach aus dem Flugzeug hängen lassen und dann geht es auch schon los mit 45 Sekunden freier Fall, bei dem man sich einfach nur lebendig fühlt und die -10Grad im Gesicht spürt! Ich habe es geschafft nicht in einen Adrenalinüberfluss zu geraten, der dazu führt, dass man sich später an nichts erinnert und so habe ich alle Eindrücke immer noch sehr präsent und ich würde sofort wieder springen! Nach den 45 Sekunden geht dann der Fallschirm auf und man genießt den Rest einfach nur noch und auch die Landung war kein Problem! Dieser Fallschirmsprung war bis jetzt wohl das extremste was ich in meinem Leben gemacht habe, aber wer weiß was noch so kommt, dennoch ist dies eine Erfahrung die ich nicht missen möchte und auf Garantie wiederhole! Später wurden wir dann wieder mit unserer Gruppe zusammengeführt und haben noch eine Wanderung um einen See gemacht, der bei guten Bedingungen als perfekter Spiegel für ein Mt. Cook Panorama dient! Leider waren die Bedingungen nicht richtig perfekt. Die Nacht haben wir dann in Makarora verbracht, einem kleinen Ort auf dem Weg nach Queenstown! Hier noch die Bilder von meinem Fallschirmsprungerlebnis:
Nach dem Adreanalin pur einfach nur chillen am Spiegelsee mit Blick auf Mt. Cook! Ein dickes Grinsen war den ganzen Tag dabei!!
Diese Woche sollte in Queenstown der Extremsportstadt Nummer eins der Welt zu Ende gehen! Übrigens sollte uns dieser Tag nach Down Under bringen! Jetzt seid ihr bestimmt genauso verdutzt wie ich es war, als Mambo meinte, dass wir nun nach Down Under kommen. Wie viele von euch wissen, sagt man zu Australien ja auch gerne Down Under, dabei liegt kein einziger Teil von Australien wirklich Down Under!!!! Mit Down Under ist nämlich der Teil der Erde gemeint, der unter der 45. Parallelen liegt! Und die haben wir an diesem Tag überquert! Und wenn ich es richtig behalten habe, dann gehen nur 5% der kompletten Weltbevölkerung in ihrem Leben Down Under! Also wieder einmal ein Ereignis von erheblichem Ausmaß für mich! Auf dem Weg nach Queenstown haben wir auch einen Stopp an der berühmten Kawarau Brücke gemacht, die 1988 zur ersten kommerziellen Bungysprungplattform der Welt wurde und von der man sich noch heute 43m in den Abgrund stürzen kann. Vier aus unserem Bus hatten sich auch dazu entschieden und so wurde ich Augenzeuge von einer anderen Extremsportart! Auf Grund meines Budgets habe ich mich nicht dazu entschieden, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben! In Queenstown kann man übrigens auch einen 134m Bungysprung machen, den Nevis Jump, bei dem 7 Sekunden fällt bevor, das Seil überhaupt greift! Wenn ein Sprung, dann definitiv dieser!! Queenstown ist übrigens eine wirklich schöne kleine Skistadt, die direkt an einem See liegt und die "Remarkables" (einem Gebirgszug) als Panorama und Skifeld hat! In Queenstown stand dann aber noch eine weitere Party auf dem Programm, denn die Gruppe, die diese Woche zusammen gereist war, sollte in Queenstown zufallen, da einige (zu denen auch ich zähle) gleich weiter auf einen Southloop gingen am nächsten Tag und andere längere Aufenthalte anstrebten. Außerdem hieß es nach 2 Wochen auch Abschied nehmen von Mambo, dem wirklich besten Fahrer und Tourguide, den man sich wünschen kann, der selbst die längsten Busfahrten mit interessanten Spielen und Geschichten kürzer werden ließ! Ich wünsche ihm und auch vielen Mitstreitern dieser Gruppe alles Gute auf diesem Weg und hoffe, dass sich unsere Wege noch viele Male kreuzen werden!
... wenn es eins in Neuseeland nicht zu knapp gibt, dann sind das Wasserfälle ... hier kann man unheimlich interessante Sinnestäuschungen erleben!!
... die letzte Party (vorerst) mit der tollen Gruppe, hier der Dave (auch der Koch) an den Drums und Sean an der Gitarre (vorne) ... beide haben einfach mal den Barbesitzer begleitet!
So ging also auch die dritte Woche mit vielen neuen Erfahrungen für mich zu Ende und ich habe glaube ich nicht zu viel Versprochen als ich meinte, dass die Wochen in Neuseeland für ein ganzen Leben reichen würden. Neuseeland ist ein wirklich tolles Land und auch wenn es wirklich am anderen Ende der Welt liegt, so ist es auf jeden Fall einen Besuch wert! Ich hoffe ihr habt auch in diesem Blog wieder ein bisschen gemerkt, wie toll Reisen sein kann und wie viele tolle Sachen die Welt für uns bereit hält! Ich bleibe auch immer noch dabei, dass die Welt genug ist und sie nur entdeckt werden will. In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Wochenstart und tolle Spiele bei der Fußballweltmeisterschaft in Südamerika! Neuseeland ist sogar qualifiziert und für kurze Zeit ist Fußball mit Rugby auf einer Stufe! Die Rugby Mannschaft heißt ja "All Blacks", das Fußball Team nennt man "All Whites" falls diese Frage mal bei Jauch kommen sollte! Liebe Grüße vom Globetrottel, der in wenigen Tagen schon wieder den Kontinent wechselt!
Aufbruch: | 28.09.2009 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
Thailand
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador