Einmal um die Welt in ??? Tagen
Chile: San Pedro - Iquique - San Pedro
Buenos Dias amigos! Nachdem wir also im letzten Blog im Schnelldurchlauf ein bisschen Argentinien kennengelernt haben, geht es in diesem Blog wieder durch Chile (nicht das ihr denkt ich wechsel die Länder wie meine Unterhosen, denn die wechsel ich schon noch öfter - also die Unterhosen)! Wie bereits angekündigt gibt es in diesem Blog wieder mal ein erstes Mal für mich und dann noch an einem der Plätze dieser Erde der am besten dafür geeignet ist! Also seid gespannt, ich sage nur so viel: "die Adler zeigen uns den Weg!"!
Also, da waren wir nun mit unserem Bus mitten im Nirgendwo auf einigen tausend Metern Höhe, um uns herum nichts als Wüste und Berge und eine kleine Grenzstation! Nachdem wir unsere Ausreisestempel für Argentinien bekommen hatten ging es weiter in Richtung San Pedro durch "Niemandsland" denn aus Argentinien waren wir raus, aber offiziell noch nicht in Chile! Nach über einer Stunde kamen wir dann aber in San Pedro de Atacama an, wo dann auch die Pass- und Gepäckkontrolle absolviert wurde. Die Passkontrolle war kein Problem, aber die Gepäckkontrolle ist eine Anekdote wert: zunächst musste Ross erklären, was er in Gläsern in seinem großen Rucksack hat! Na kommt ihr drauf? Genau: Ross hatte die Dulche die Leche Gläser transportiert! Dann fiel den Grenzwächtern auf, dass auch in seinem kleinen Rucksack noch ein Glas war! Auch hier war noch Dulche de Leche geschmuggelt worden (wir Beide haben herzhaft gelacht, weil wir überhaupt nicht dran gedacht hatten diese zu deklarieren), aber alles kein Problem, es wurde geduldet Nun war ich an der Reihe! Ich wurde gefragt was ich rechteckiges in meinem großen Rucksack habe! Ich meinte Bücher und musste öffnen: dann wurde der Grenzbeamte stutzig (denn ich hatte tatsächlich Bücher) und fündig als er ein Lederetui fand! In diesem befanden sich Metallplatten die der Scanner angezeigt hatte! Hört sich gefährlich an oder? Nun ja, diese habe ich mit meinen Eltern in Canberra im Kadmandushop erworben und diese Metallplatten sind die Spielbretter für meine Reisespielset (Mensch Ärger dich Nicht, Dame ....)! Der Grenzbeamte war ganz beeindruckt und musste es erst mal seinen Kollegen vorführen! Nachdem ich dann wieder zusammen gepackt hatte, wartete schon der ganze Bus auf mich, ich aber hatte meinen Spaß mit den Grenzbeamten! Wenig später war die Busreise dann auch schon zu Ende und wieder wurden wir von Hostelmitarbeitern mit Preisen überschüttet! Das Rennen machte das Casa del Sol Naciente, denn uns wurde ein Dorm für 4000 angeboten (so um die 6€)! Natürlich war nichts inbegriffen, aber wir waren happy mit dem Hostel und vor allem waren die Besitzer, dem der Hof gehört sehr freundlich und Eduardo ein Mitarbeiter war äußerst nett und hat jeden Abend das Kaminfeuer angeworfen (war auch bitter nötig, da es nachts bis zu -10Grad kalt wurde und es keine Heizung auf dem Hof gab!) San Pedro de Atacama liegt in der Atacama Wüste auf 2500m Höhe und hat im Winter eine Tagestemperatur von bis zu 25Grad und Sonne pur, aber nachts wird es empfindlich kalt! Ross und ich buchten dann gleich für den nächsten Tag eine Tour, denn wir wollten unbedingt das höchste Thermalfeld der Welt besuchen! Was wir nicht erwarteten war die Abfahrtszeit: 4Uhr morgens! Ja das ist unmenschlich! Deshalb wollten wir nach der langen Busfahrt auch früh ins Bett, aber Eduardo hat uns ermuntert mit ihm auf einen nahegelegenen Berg zu klettern um den Sonnenuntergang zu betrachten! Also gesagt getan, wir sollten es nicht bereuen und wir bekamen einen ersten Eindruck davon, was San Pedro naturtechnisch so alles zu bieten haben wird! Denn obwohl San Pedro eine Oasenstadt (unter der Wasser fließt) mitten in der Wüste ist und es eigentlich nur Hostels, Restaurant, Kiosks, Souvenirstände und Touranbieter gibt, hat es außerhalb der Stadt viele Dinge zu bieten, wie Geysire, eine Salzwüste, Seen, Vulkane die 5900m hoch sind und das Valley del la Luna!
Am nächsten Morgen wurden wir also um 4Uhr morgens abgeholt und es ging mir sieben weiteren Gästen aus unserem Hostel zum höchsten geothermischen Feld der Welt auf 4320m Höhe! Wir wurden vorher schon über die empfindliche Kälte, die dort herrscht gewarnt und so bin ich mit 5Lagen Klamotten angereist. Dennoch haben auch Mütze und Handschuhe bei -20Grad nicht wirklich viel ausrichten können. Dennoch war es ein Spektakel die Geysire noch vor Sonnenaufgang zu erreichen und die gewaltigen Dampfausstöße zu beobachten. Nach einem Frühstück bei -20Grad im freien hieß es dann Mutprobe, denn eine Thermalquelle lädt zum entspannen in heißem Wasser ein! Dennoch musste man sich erst einmal trauen noch vor Sonnenaufgang die Hüllen fallenzulassen. Erst einmal im Wasser war es aber genial und wieder einmal ein tolles Erlebnis den Sonnenaufgang auf 4320m Höhe in einer Thermalquelle zu erleben. Später auf dem Rückweg ging es dann noch an Riesenkakteen vorbei, die bis zu 10m hoch waren. Und wir besuchten einen Ort in dem noch 20 Menschen vom Tourismus leben und dort habe ich das erste Mal in meinem Leben Lamafleisch gegessen vom Grill als Schaschlikspieß! Echt lecker und empfehlenswert. Den Rest des Tages haben wir dann mit relaxen verbracht!
... neues Suchbild, wer finder einen Freund hier, der dem in Europa ähnelt, aber einen langen Schwanz hat ...
Am nächsten Tag stand dann der furiose Einzug der deutschen Mannschaft in das Halbfinale der Weltmeisterschaft auf dem Programm. Natürlich waren die meisten für Deutschland, denn in Chile sieht man die Nachbaren aus Argentinien gerne verlieren! Nach diesem Triumpf wollten auch Ross und ich uns mal wieder ein bisschen sportlich betätigen und so haben wir uns Mountainbikes ausgeliehen und ein bisschen Proviant gekauft um das Tal des Mondes zu besuchen. Diese Tour gehört mit zu den beliebtesten rund um San Pedro und kann auch mit Gruppentouren absolviert werden. Wir haben uns aber für die aktive Variante entschieden, bei der wir auf gute 30Kilometer Fahrradfahren gekommen sind und wieder einmal spektakuläre Natur erlebt haben! Das Tal des Mondes hat neben atemberaubenden Tunnelsystemen noch tolle Szenerien zu bieten gehabt und auch alte Salzbergwerke! Diese Tour kann ich nur empfehlen! Das Tal des Mondes heißt übrigens so, weil es teilweise wirklich surreal aussieht und auf dem Mond sein könnte (auch wenn ich da noch nicht war, aber was nicht ist kann ja noch werden!)
Am nächsten Tag haben Ross und ich dann den Nachtbus nach Iquique genommen einer Küstenstadt im Norden Chiles. Dort angekommen haben wir im Backpackers Hostel Iquique eingecheckt, einem Hostel, das ein bisschen außerhalb vom Zentrum, dafür aber direkt am Strand liegt! Auch dieses Hostel war ein wirklich guter Griff, denn neben Frühstück und Internet inklusive hatte das Hostel unheimlich relaxten Surferflair mit chilliger Musik den ganzen Tag, Boards zum ausleihen, einem Pooltable und super Aufenthaltsmöglichkeiten. Iquique ist unter Surfern bekannt und besticht durch gute Wellensets früh am Morgen, diese sind aber eher was für Fortgeschrittene Surfer. Ross und mich hat es aber aus einem anderen Grund hierher verschlagen, denn wir hörten, dass Iquique einer der besten Orte auf der Welt zum Paragliden ist! Und so haben wir uns auf die Suche nach einem Anbieter gemacht um auch einmal das Paragliden auszuprobieren! Fündig wurden wir schnell und so haben wir gleich für den nächsten Tag Tandemflüge gebucht, die mit 36€ auch nicht wirklich teuer waren. Iquique gehört deshalb zu einem der besten Spots auf der Erden, weil hier Paragliden an 365 Tagen im Jahr möglich ist und es sogar möglich ist vom Seeniveau auf 1000m aufzusteigen, nur durch die vorhandene Thermik, außerdem ist Iquique einer der wenigen Städte in der Welt, wo das überqueren der Stadt mit dem Schirm möglich ist. Wir wurden also am nächsten Morgen um zehn abgeholt und auf einen Hügel hinter der Stadt gefahren, der eine riesige Sanddüne war, die als Abflugrampe dient! Zunächst mussten wir Parawaiting machen, denn es war noch zu wenig Wind um die Stadt zu überfliegen, warum wird sich später zeigen. Nach einer Stunde hieß es dann aber Overall anziehen, Helm aufsetzen und Instruktionen entgegennehmen! Dann hieß es auch schon Abflug, der hier ohne Sprung von statten geht, denn man muss nur ein paar Schritte gehen und schon hebt man ab. Zunächst ein mulmiges Gefühl, doch dann eine tolle neue Erfahrung, denn Paragliden ist einfach nur Entspannung pur, denn bei einem Tandemsprung sitzt man nur da und der "Pilot" erledigt alles und man hat genügend Zeit alles auf sich wirken zu lassen. "Die Adler zeigen uns den Weg" - damit meinte der Pilot, dass die Adler die Thermik nutzen um ohne Energieaufwand aufzusteigen und so mussten wir nur den Adlern folgen. Insgesamt dauerte der Flug über 30min (der längste Soloflug meines Pilots dauerte an die 6 Stunden in Iquique) und zum Schluss nahmen wir genügend Höhe auf um die Stadt zu überqueren, denn wir wollten direkt am Strand vor unserem Hostel landen, was auch geklappt hat. Auch die Landung lief echt super und ich kann wirklich jedem nur empfehlen Paragliden einmal zu probieren. Ein tolles Gefühl frei wie ein Vogel zu sein und somit habe ich auch dieses erste Mal in vollen Zügen genossen.
Leider war die deutsche Nationalmannschaft nicht so frei und so habe ich die Niederlage im Hostel als einziger Fan der deutschen Mannschaft mit ansehen müssen. Die Amerikaner, Niederländer, Neuseeländer und Engländer hatten sich alle Spanien angeschlossen. Die nächsten Tage habe ich in Iquique dann noch zum relaxen, Wäsche waschen und kleines Finale schauen genutzt. Denn nachdem auch Ross sich verabschiedet hatte, um seinen Bruder in Peru zu treffen, habe ich nach fast vier Wochen des stätigen Reisens mit vielen langen Busfahrten und tollen Leuten (danke an Ross, David und Silke) mal eine kleine Pause nötig gehabt! Diese Pause habe ich mit Stadtrundgängen in Iquique gefüllt und mit Besuchen der deutschen Bäckerei, die nur eine Straße vom Hostel entfernt ist. Dort gibt es einen hervorragenden heißen Apfelstrudel! Außerdem musste ich die Zeit für meine weiteren Reiseplanungen nutzen, denn irgendwie musste ich einen für mich interessanten und aufregenden Weg nach Bolivien finden. Es gab zwei Optionen: die eine war ein Zug von Calama nach Uyuni , bei dem ich mir aber nicht sicher war ob er überhaupt fährt und wenn dann hätte ich über eine Woche warten müssen. Die zweite für mich in Frage kommende Variante war zurück nach San Pedro zu reisen um von dort aus eine Tour über die Grenze nach Bolivien zu machen, bei der ich gleich die Salar de Uyuni und das Reserva Andina Eduardo Avaroa sehen konnte! Nach verschiedensten Überlegungen hatte ich mich entschieden zurück nach San Pedro zu fahren um die Tour zu machen. Vorher sollte ich aber noch ein letztes Spiel der deutschen Mannschaft in der Weltmeisterschaft sehen, in dem, wie wir alle wissen, das deutsche Kämpferherz einen tollen dritten Platz herausgeholt hat. Alle im Hostel waren sich einig, dass die deutsche Mannschaft dies verdient hatte und mit Abstand den attraktivsten Fußball der WM gespielt hat, was auch meine Meinung ist. Mit dem Nachtbus ging es dann wieder zurück nach San Pedro, wo ich am Finaltag angekommen bin. Übrigens bin ich erneut mit Tur Bus gereist, die auf dieser Strecke einen Spezialpreis hatten und wirklich komfortabel und sicher waren. Tur Bus hat zum Beispiel eigene Busterminals in San Pedro und Iquique!
In San Pedro angekommen habe ich wieder im gleichen Hostel eingecheckt, wo sich die Besitzer und Eduardo gefreut haben und mich herzlich wieder aufgenommen haben. Vor dem Finalspiel hieß es dann noch ein Tourunternehmen zu finden, mit dem ich die 3Tages Tour nach Uyuni machen konnte am nächsten Morgen! Nach reichlich Angeboten habe ich mich für Cordillera Tours entschieden, die zwar 20US$ teurer waren, aber sich am vernünftigsten angehört hatten. Die Wahl ist nicht so einfach, da es haufenweise Anbieter gibt, die aber zum Teil mit betrunkenen Fahrern, alten Autos und schlechtem Essen operieren! Ich habe mich auf Grund meiner Intuition für diesen Anbieter entschieden, was sich im nach hinein als goldrichtig entscheiden sollte! Die Tour sollte am nächsten Morgen um 8Uhr starten! Nun konnte ich mich also dem Finale der WM widmen! In einer Bar mit Großbildleinwand habe ich dann leider den Sieg der Spanier mit ansehen müssen, die aber von 98% der Bar unterstützt wurden. Nur ein Holländer und ich hofften auf einen Sieg der Niederländer. Naja so ist es eben im Leben mal verliert man und mal gewinnen die anderen! Nach diesem Spiel hieß es dann Proviant für die Tour kaufen (Müsliriegel und Schokolade, denn der Rest war inklusive, also Frühstück, Mittag und Abendbrot)! Am Abend habe ich dann zusammen mit zwei Amerikanern noch die letzten chilenischen Pesos in Empanadas umgesetzt und dann hieß es gemeinsam vor dem Kaminfeuer noch einen Wein trinken und Karten spielen. Und dann sollte das unfassbare eintreten: während des Spielens fing auf einmal mein Barhocker an sich zu bewegen und ich wollte wissen, wer mich da anschubst die ganze Zeit! Doch da war niemand und dann realisierte ich, dass alle sich umschauten und nervös wurden! Der Grund für all die Aufregung war mein erstes miterlebtes Erdbeben. Ja ihr hört richtig: die Atacamawüste wurde in dieser Sonntagnacht von einem kleinen Erdbeben heimgesucht, welches aber harmlos war! Dennoch war dies eine der kuriosisten Erfahrungen, die ich bisher erlebt habe, denn wenn auf einmal die ganze Erde vibriert und wackelt, dann bekommt man eine Ahnung davon, welche Zerstörungskraft ein starkes Beben hat! Dennoch blieb es den Rest der Nacht ruhig und ich hatte eine letzte angenehme Nacht in Chile. Morgens ging es dann um acht mit einem Kleinbus des Touranbieters wieder zur chilenischen Grenze, wo wir uns den Ausreisestempel abholten. Dieser Kleinbus sollte uns dann noch eine weitere Stunde durch die Wüste zum bolivianschen Grenzhäuschen bringen.
Das waren also meine nächsten und vorerst letzten Eindrücke aus Chile und ich hoffe ihr habt wieder Spaß gehabt beim Lesen und konntet wieder ein bisschen in meine Welt eintauchen, die zwar im Moment nicht aus Tauchen besteht, aber immer noch von tollen Erlebnissen geprägt ist! In den nächsten Blog wird es dann viel zu berichten geben aus Bolivien, dem Land mit der größten Salzwüste der Welt und vielen anderen tollen Erlebnissen, die ich dann gerne wieder mit euch teile. Also hasto luego amigos und fühlt euch alle lieb gegrüßt vom Globetrotter! Ein ganz besonderer Gruß geht dieses Mal aber noch an die Hochzeitspaare in meiner Heimat, denen ich auf diesem Wege alles erdenklich Gute wünschen möchte und das auch das verflixte siebente Jahr kein Problem wird: Alles Gute aus der weiten Welt an Tino und Sandra an Robert und Beate und ich hoffe ich habe keinen vergessen. Ich hoffe ihr hattet tolle Hochzeiten und habt den ein oder anderen Drink für mich mitgetrunken und aufgehoben, wenn ich wieder da bin! Auch möchte ich auf diesem Weg meinen Großeltern alles erdenklich Gute zur Goldenen Hochzeit wünschen! Bis Bald wenn es wieder heißt: die Welt ist genug!
Aufbruch: | 28.09.2009 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
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