Einmal um die Welt in ??? Tagen
Peru: Puno - Cusco I
Nachdem ich nun also problemlos meinen Ausreisestempel in Bolivien bekommen hatte, ging es in das Grenzhäuschen Perus um mir einen Einreisestempel abzuholen. Auch hier ging wieder alles sehr schnell und problemlos und nun bin ich berechtigt für 90 Tage Peru zu bereisen! Ein bisschen erstaunlich für mich war, dass nicht mal das Gepäck überprüft wurde und so wurde dieser Grenzübergang zu einem der schnellsten und einfachsten meiner ganzen Reise. Der Bus kam dann nach 15min auch angerollt und schon konnte es auf zu meiner ersten Station in Peru gehen, nach Puno. Von der Grenze nach Puno sind es keine 3Std. Fahrt mehr.
Ich hatte das Gefühl das ich zurück in Thailand war, denn diese Dinger äneln doch sehr den berühmten Tuk Tuks!
Puno sollte für mich einfach nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Cusco sein. Puno liegt direkt am Lago Titicaca auf der peruanischen Seite und viele Leute kommen nach Puno um die berühmten Floating Islands zu besuchen. Diese Inseln sind künstlich aus Reet hergestellt und schwimmen auf dem See. Noch heute leben auf diesen Inseln Einheimische auf traditionelle Weise ohne Strom oder dergleichen. Ich hatte aber bereits von vielen Reisenden gehört, dass die Inseln sehr sehr touristisch sind und ein Spiel mir den Touristen gespielt wird, es also nicht wirklich authentisch ist. Aus diesem Grund hatte ich mich entschieden diese Inseln nicht zu besuchen und einfach nur ein bisschen die Stadt und die Märkte abzulaufen. Außerdem hatte ich den See ja schon auf der bolivianischen Seite gesehen und ich gehöre zu der großen Gruppe, die die bolivianische Seite der peruanischen vorzieht. In Puno hatte ich mich übrigens für das Hostel Inka´s Rest entschieden. Ein tolles kleines familiäres Hostel mit super Besitzern, die einem bei allem helfen! Eine Nacht hat 20 Soles (endlich wieder eine neue Währung 20 Soles sind 5,14€) gekostet und inklusive war freies Internet und Frühstück. Ich kann dieses Hostel nur empfehlen. Nach den "Reisestrapazen" habe ich den ersten Nachmittag einfach nur genutzt um gut zu Essen und ein bisschen das Internet zu nutzen. Später am Abend saß ich dann zusammen einem englischen Pärchen, einer Australierin und einer Französin im "Wohnzimmer" (ein toller Aufenthaltsraum mit Couchen und Fernseher) und wir schauten Harry Potter, da nichts anderes lief und eigentlich sich alle nur berieseln ließen. Nach ausführlichem Frühstück habe ich den nächsten Tag dazu genutzt ein Ticket für meine Weiterreise nach Cusco zu besorgen. Hier kann ich die neue Busflotte Huayrur Tours empfehlen, die mit 25Soles günstiger als zum Beispiel Tour Peru sind und vor allem nagel neue Mercedes Busse haben. Semi Cama mit Ledersitzen und unheimlich viel Platz. Dann sind Coralie (eine Französin, die für ihr Studium in Frankreich auf den Floating Islands arbeitet und auch noch in weiteren Städten in Peru) und ich ein bisschen die Stadt zu Fuß abgelaufen. Das erste Highlight war ein Wochenmarkt in dem es neben vielem Obst und Fleisch auch wieder kuriose Dinge zu bestaunen gab (siehe Foto)! Danach ging es an der Wasserfront entlang und zurück ins Zentrum zum Hauptplatz mit der großen Kirche. Mein Reiseführer (ich habe wieder einen Rough Guide von 2009 für Peru - ein wirklich guter Führer) empfahl einen kurzen aber steilen Aufstieg zum Huajsapata Park, in dem eine weiße Inkastatue auf den Titicacasee zeigt. Vor allem hat man von hier aber einen tollen Blick über die ganze Stadt und den ganzen See! Zurück im Hostel wurde dann ein bisschen Siesta eingelegt, denn Coralie und ich hatten es uns vorgenommen mal ein peruanisches Bier zu probieren, nachdem die bolivianischen ja nicht so super waren. Gesagt getan und so fanden wir uns abends in einer coolen Bar wieder, in der man auf einem Podest mit Kissen sitzen konnte, welches eine wirklich angenehme Atmosphäre schuf. Leider gab es kein normales Cuscena Bier (das Hausbier von Cusco, welches das Beste von Peru sein soll), so probierten wir zunächst das brasilianische Bier Brahma, welches okay aber nicht speziell ist. Die zweite Wahl war dann ein Cuscena dunkel, welches wirklich lecker war. In der Bar kamen wir dann mit einem Leipziger ins Gespräch, der mit seiner Freundin für 6 Wochen Peru bereist. Die Bar war unter anderem auch mit Spielen ausgestattet und so fanden wir drei uns im fieberhaften Jenga (das Spiel mit dem Holzturm) spielen wieder. Und man muss sagen, dass wir wirkliche Profis waren, was die Bilder beweisen. Ein alles in allem gelungener Abend mit netten Leuten und guter Musik. Am nächsten Morgen stand dann aber auch schon Packen und ein letztes Frühstück auf dem Programm, denn der Bus nach Cusco sollte bereits um 9:00Uhr morgens gehen.
... und hier eine Cholita, die mal richtig gewichte auf dem Rücken trägt ... in diesen Bunten tüchern wird alles getragen von Babys bis hin zu Metall ...
... Konzentration und Fingerspitzengefühl beim Jenga spielen ... man beachte die Lagen 11, 12 und 13, die nur noch aus einem Stein bestanden ... Profis am Werk.
Da die Buscompany noch sehr neu ist, war der Bus auch nicht wirklich ausgelastet und ich konnte mich über zwei Sitze breit machen. Die 7Std dauernde Fahrt habe ich mit Lesen, Musikhören und Schlafen wieder hervorragend rumbekommen! In Cusco am Busterminal angekommen ging es dann mit einem Taxi ins Zentrum, da der Terminal ne gute halbe Stunde Fußmarsch entfernt ist! Im Hostel in Puno bekam ich einen Hosteltipp von einer Schwedin, die gerade erst aus Puno kam. So fand ich mich also im gerade einmal drei Monate jungen Ecopackers Hostel wieder. Dieses Hostel ist eine Straße vom Hauptplatz entfernt und eine super Wahl. Ich habe mich in ein 18Bett Zimmer einquartiert, da die Schwedin bereits meinte, dass niemand dort schlafen will, da es zu groß sei. In der ersten Nacht hatte ich das Zimmer für mich alleine und in der zweiten Nacht waren wir zu dritt. Alle kleineren Dorms waren mit wesentlich mehr Leuten gefüllt. Eigentlich ist Cusco eine "teures" Pflaster für peruanische Verhältnisse, aber auch hier habe ich nur 20Soles pro Nacht bezahlt, mit Frühstück und Internet inklusive. Da dieses Hostel nagelneu ist, waren auch die Matratzen ein Traum! Cusco war übrigens zu Inka Zeiten, die Hauptstadt des Imperiums und heute ist Cusco der Ausgangspunkt für alle Machu Pichu Touristen. Dadurch gibt es "tausende" Agencies, die einem Touren verkaufen wollen oder Shops, die alles Mögliche an Souvenirs anbieten. Dennoch ist Cusco eine wirklich schöne Stadt, die 3399m über dem Meeresspiegel liegt. Den ersten Abend hatte ich genutzt um einige Angebote einzuholen, denn ich wollte den Salkantay Trek machen, eine Alternative zum berühmten Inkatrail um nach Machu Pichu zu gelangen. Der Inkatrail muss Monate im Voraus gebucht werden und kostet im Schnitt 500$ für 4 Tage 3 Nächte. Der Salkantay Trail ist 5 Tage 4Nächte und kostet zwischen 145-320$. Nach einigen verschiedenen Angeboten vertagte ich die Entscheidung auf den nächsten Morgen. Nach einer Nacht schlafen entschied ich mich dann für Andean Luxury Travel (Büro am Plaza da Armas), die die Tour für 170$ anboten. Ich hatte einfach das beste Gefühl bei diesem Anbieter und so entschied ich aus dem Bauch heraus. Näheres zu der Tour erfahrt ihr dann im nächsten Blog, wenn es heißt 100km wandern in 5Tagen! Nachdem ich die Tour gebucht und bezahlt hatte, wollte ich mir Inkaruinen anschauen, die man zu Fuß von Cusco aus erreichen kann. Dazu ging es zunächst ins Tourioffice, da man dort das Cusco Ticket erwerben kann/muss. Dieses berechtigt einen für 10 Tage, 16 verschiedene Sehenswürdigkeiten in Cusco, um Cusco herum und im Sacred Valley zu besuchen. Als Student kann man hier ein Studententicket erwerben. Normalerweise kann man dieses Ticket an jeder Sehenswürdigkeit erwerben, aber es gibt Berichte dass Leute manchmal den vollen Preis für eine Sehenswürdigkeit bezahlen, aber das Ticket nicht bekommen um die anderen auch zu sehen. Deshalb einfach vorher in Cusco kaufen, das Ticket kostet 47$ voller Preis und 25$ für Studenten. Dann ging es zur ersten Sehenswürdigkeit, welche 2km außerhalb des Zentrum oberhalb von Cusco liegt. Saqsaywaman war meine erste Station. Dieser Komplex ist wirklich beeindruckend und einer meiner Highlights außerhalb von Machu Pichu. Diese "Burg" besticht durch eine über 600m lange Wand, die im zick zack Muster und auf drei Ebenen erbaut worden ist. Diese "Wand" gilt als eine der Schätze Südamerikas, da selbst Erdbeben ihr nichts anhaben konnten und schon gar keine Feinde. Diese "Wand" ist aus riesigen Steinquadern erbaut worden, die so perfekt ineinanderpassen, dass kein Gras dazwischen wachsen kann. Der Komplex hat neben dieser "Wand" aber auch noch andere Sehenswürdigkeiten, wie einen riesigen Hauptplatz und verschiedene religiöse Stätten zu bieten. Von diesem Komplex aus, kann man in 15min die Straße entlang Qenko erreichen. Auch hier erhält man mit dem Cusco Ticket Eintritt. Diese Inkastätte ist bei weitem nicht so groß und beeindruckend wie Saqsaywaman, aber dennoch interessant, da diese Stätte vor allem religiösen und astronomischen Zwecken diente. Leider begann es dann zu regnen, so dass ich meine Tour abbrach. Zurück in Cusco ließ ich es mir noch einmal gut gehen bei Cappuchino und gutem Essen, denn bereits am nächsten Morgen um halb vier sollte die Tour nach Machu Pichu starten. Also wurden noch ein paar Snacks (in Form von Müsliriegeln und Schokolade), ein Regenponcho und Tabletten(die Wasser aus dem Fluss oder der Leitung trinkfähig machen in zwei Stunden) gekauft und dann ging es auch schon daran alles zu packen für die Tour. Nach einem fünf Soles Abendbrot mit Suppe und Hauptgang entschied ich mich früh ins Bett zu gehen, da ich bereits von Freunden wusste, dass die Tour gerade an den ersten beiden Tagen hart werden würde.
... ja im ehemaligen Reich der Inkas gibts es auch ne eigene Cola (bei McDonalds erhältlich unter anderem) ... und natürlich gehört auch diese Marke zum großen Bruder "Coca Cola" ...
... riesige Steinklötze, die so gelegt wurden, dass nicht mal ein Grashalm dazwischen passt, auch nach hunderten Jahren nicht von Erdbeben beeinträchtigt ...
So dass waren auch schon meine ersten sehr positiven Erfahrungen aus Peru. Ich hoffe ihr habt mir wieder gut folgen können auf meinen neuen Abenteuern, auch wenn die wirklich Abenteuer noch anstehen. Beim nächsten Mal berichte ich euch dann wie mich die Höhenkrankheit fast zur Aufgabe zwang und ich dennoch Machu Pichu als 6. ersteigen konnte. Natürlich habe ich dann auch atemberaubende Bilder von einem der neuen Weltwunder, welches eines der absoluten Highlights meiner Reise ist. Also seid lieb gegrüßt in den deutschen Herbst hinein und bis bald sagt euer Globetrotter, der den Name nun endlich wieder verdient!
Aufbruch: | 28.09.2009 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
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