Einmal um die Welt in ??? Tagen

Reisezeit: September 2009 - Februar 2011  |  von Stefan Köpke

Chile: Santiago

Hola und Willkommen zu einem neuen Blog vom Globetrotter, der nach Asien und Australien/Ozeanien nun auf dem nächsten Kontinent gelandet ist: Südamerika. Bevor ich euch aber meine Erlebnisse aus Chile näher bringe, versuche ich die Lücke zwischen Auckland und Santiago zu schließen! Also Sitzlehnen aufrecht und angeschnallt, es geht von Auckland nach Santiago!

Mein letzter Eindruck aus Auckland ... noch einmal ein schönes Bild bevor es auf die Marathonreise gehen sollte!

Mein letzter Eindruck aus Auckland ... noch einmal ein schönes Bild bevor es auf die Marathonreise gehen sollte!

Dieser Tag sollte der längste in meinem Leben werden und das nicht nur wegen den verschiedenen Flügen, die mir bevorstanden, sondern auch, weil ich die Datumsgrenze überflogen habe! Von Auckland ging es also mit Aerolinas zunächst nach Buenos Aires, da zum Zeitpunkt meiner Buchung noch keine Direktflüge von Auckland nach Santiago verfügbar waren, was sich inzwischen geändert hat! Ich hatte dieses Mal leider nur teilweise Glück in meinem Flieger, denn ich habe keine Exit Reihe mit extra Beinfreiheit bekommen, dafür hatte ich aber nur einen Nachbarn, was mir genug Platz verschuf auch diesen Flug genießen zu können! Ich hatte im Vorfeld nicht viel Gutes über Aerolinas gehört, dennoch kann ich nichts Schlechtes berichten: das Essen war klasse, die Unterhaltung war okay und die Stewardessen waren freundlich und Bier gab es auch (obwohl ich gefragt wurde, ob ich denn schon 18 sei, was meiner ganzen Reihe einen herzhaften Lacher beschert hat!) Hier mal wieder eine kleine Anekdote: In meinem Flieger war ich in "prominenter" Begleitung, denn die neuseeländische Frauennationalmannschaft des Softballs (Frauenform vom Baseball) war in meinem Flieger, da sie auf dem Weg nach Venezuela zu den Weltmeisterschaften waren. Aber so berühmt waren sie dann doch nicht, denn auch sie sind nur Economy Class geflogen! Wie bereits erwähnt, sollte dies der längste Tag in meinem Leben werden: In Auckland ging mein Flieger am 15.06. um 19Uhr und in Santiago sollte ich am 15.06. um 21Uhr sein. Dies ist nur möglich, da wir die Datumsgrenze überflogen haben, was bedeutet, dass der 15.06.2010 von mir zweimal gelebt wurde. (Ich plane übrigens meinen Geburtstag so zu verbringen!) In Buenos Aires angekommen hatten wir eine Stunde Verspätung, was meinen Zeitplan auf äußerste strapazieren sollte, denn ich hatte nur 2,5Std bis zu meinem nächsten Flug nach Santiago! Eigentlich kein Problem, aber ich musste noch den Flughafen wechseln! Das Gepäck abholen und das "einreisen" (Passkontrolle und Stempel inklusive) dauert eine gute halbe Stunde! Somit hieß es schnell in ein Taxi und Flughafen wechseln, was bei Rushhour in Buenos Aires auch mal gut 40min gedauert hat! Also noch 20min zum einchecken und abheben. Einchecken klappte auch ohne Probleme und dann kam das erste Mal die südamerikanische Uhr zum tragen! Denn anstatt pünktlich abzuheben, starteten wir mit 45min Verspätung! Wiederum mit Aeorolinas ging es nun zur finalen Station: Santiago! Im Flugzeug habe ich mich dann mit einem Chilenen angefreundet, der mir einen Lift zu meinem Hostel angeboten hat! Durch die Passkontrolle ging es auch wieder ohne Probleme und auch mein Gepäck ist wieder heil und vollständig mitgekommen! Der Chilene hatte nach über einem Jahr seine Familie wieder gesehen und so wurde ich Zeuge einer rührenden Begrüßung und der Gastfreundlichkeit der Chilenen, denn obwohl das Auto klein war (und schon drei Insassen enthielt), wurde ich zu meinem Hostel gefahren mit Rucksack auf dem Schoß! Vorab hatten wir uns für das Hostel Bellavista entschieden, ein Hostel mit Frühstück und Internet inklusive, tollen Zimmern und super Aufenthaltsräumen. Warum wir? Weil in Santiago die Wiedervereinigung mit Ross (aus Sydney), Silke und David (aus Neuseeland) anstand! Ross kam nur ein paar Stunden vor mir in Santiago an und Silke und David einen Tag früher! Kaum eingecheckt habe ich dann auch alle im Aufenthaltsraum getroffen, wo es dann gleich ans Weintrinken ging Nach über 40std ohne Schlaf ging nach einigen Bierchen und Weinchen der längste Tag in meinem Leben zu Ende!

Eine glückliche Wiedervereinigung und eine tolle Truppe ...

Eine glückliche Wiedervereinigung und eine tolle Truppe ...

... natürlich haben wir auch den Bieren ausfühlichen Test unterzogen ...

... natürlich haben wir auch den Bieren ausfühlichen Test unterzogen ...

Am nächsten Morgen ging aber wieder früh der Wecker, denn Fußball stand auf dem Programm und ich sollte einen ersten Eindruck davon bekommen wie Fußballverrückt Südamerika ist! Denn Chile hat nach 48Jahren wieder ein Spiel bei einer Weltmeisterschaft gewonnen und so wurde auch gefeiert. Unser Hostel war in der Nähe der Universität und des Public Viewings und auf dem Weg in die Stadt wurden wir von hunderten feiernden Fans verschluckt! Alles friedlich, dennoch gibt es auch hier wieder eine interessante Geschichte! Silke hatte Probleme mit ihrem Reisepass und so habe ich sie begleitet zur deutschen Botschaft! Auf dem Weg nutzten wir die klasse und saubere U-Bahn, jedoch haben uns beiden beim Umsteigen in eine andere Linie so dermaßen die Augen getränt, dass wir "heulend" umherliefen und auch das atmen fiel uns schwer! Später im Hostel sollten die Nachrichten die Auflösung bringen, denn genau über der Umsteigestation musste die Polizei Tränengas einsetzten um die feiernden Massen von den Straßen zu bekommen! Es war übrigens ein Mittwochmorgen so gegen 10Uhr! Es blieb aber alles friedlich, nur die Innenstadt war halt nicht befahrbar!
Die nächsten Tage in Santiago haben wir dazu genutzt um uns an die neuen Umrechnungskurse zu gewöhnen, denn ein Euro ist im Moment 690 Peso Wert, was das einkaufen wirklich interessant macht! Und da legt man schon mal 7000 für ne Nacht im Hostel hin. Obwohl Chile im Vergleich zu Australien und Neuseeland wirklich günstig ist, hat uns Dave mit seinen Kochkünsten im Hostel mehrfach verwöhnt und wir haben hervorragende Menus mit Wein für umgerechnet 5€ genossen! Natürlich haben wir auch fleißig die Fußballweltmeisterschaft verfolgt und auf Grund dieser sogar unsere Reiseplanungen geändert! Zunächst einmal haben wir als Gruppe entschieden nicht weiter in Chile zu reisen, sondern nach Argentinien überzulaufen, da es dort auch im Winter noch viel zu tun gibt und es noch einmal günstiger als Chile ist! Da für uns alle nur klar war, dass wir nördlich reisen, spielte es keine Rolle in welchem Land wir das verwirklichen! Geplant war eigentlich der Freitag als Abreise, doch an diesem Tag standen sowohl England als auch Deutschland auf dem Platz und so musste die Weiterreise noch einen Tag warten! Leider hat an diesem Morgen Deutschland eine Niederlage hinnehmen müssen und auch England war mit einem 0:0 alles andere als überzeugend! Man hätte lieber reisen sollen an diesem Tag, jedoch haben wir erfahren, dass die Überquerung der Anden nicht möglich gewesen wäre, da es einen Schneesturm gab, also wieder alles richtig gemacht! (an meine Studienfreunde gerichtet)! So haben wir die letzte Nacht in Santiago noch einmal zum Ausgehen genutzt und haben Bellavista mit einem Neuseeländer, vier Amerikanern, zwei Engländern (Dave und Ross) und Silke und mir (die Deutschen) unsicher gemacht! Wieder einmal haben wir die wirklich guten Biere in Chile genossen und vor allem die Flaschengröße (1Liter) hat uns gefallen!

Nach vier Nächten in Chile ging es also schon wieder raus aus Chile. Wir hatten uns für den Bus nach Mendoza in Argentinien entschieden, der uns in sechs Stunden über die Anden bringen sollte. Die richtige Busstation in Santiago zu finden war aber schon mal ein Abenteuer und nachdem wir zunächst an der falschen waren, hieß es sieben Blocks im Laufschritt zum richtigen zurücklegen um noch pünktlich zum Bis zu kommen! Durch unsere Sprintfähigkeiten sind wir dann sogar noch fünf Minuten früher am Bus gewesen. In Argentinien und Chile ist Busfahren übrigens wie im Himmel. Wir hatten bereits im Internet die Tickets gebucht und Semi-Carma Sitze gehabt, was Halb-Bett Sitze sind! Diese Busse (Andesmar) sind wirklich äußerst bequem und wirklich erstklassige Fortbewegungsmittel! Es wurden Getränke und sogar Sandwiches gereicht als Mittagssnack! Bis hier hin also alles super, nur leider wurden wir von einem umgekippten Lastwagen gestoppt, der geborgen werden musste! Der Busfahrer hatte nicht die Geduld zu warten wir alle anderen Busse und Autos, sondern er versuchte eine andere Route zu finden, fuhr sich aber des Öfteren in viel zu engen Gassen fest und so standen wir nach 2Std umherfahren wieder in der gleichen Schlange! Nach 3Std war die Straße aber wieder frei und so konnte die atemberaubende Fahrt über die Anden weitergehen! An der Grenze angekommen hieß es dann aussteigen und bei eisigen Temperaturen die neuen Stempel für Argentinien abholen (schon das zweite Mal nach dem Flughafenwechsel) und alle Taschen durch den Gepäckscanner! Nach über einer Stunde ging es dann wieder in den warmen Bus mit den bequemen Sitzen zur Endstation Mendoza!

Ein ganz normaler Fußballspieltag in Chile, nichts geht mehr ...

Ein ganz normaler Fußballspieltag in Chile, nichts geht mehr ...

... dem Himmel so nah ....

... dem Himmel so nah ....

... ein ganz normaler Tag im Hostel: Fußball schauen und Billard ....

... ein ganz normaler Tag im Hostel: Fußball schauen und Billard ....

... das nenn ich mal deutsche Arbeitszeiten ...

... das nenn ich mal deutsche Arbeitszeiten ...

... Santiago und im Hintergrund die Anden, Smog inklusive ...

... Santiago und im Hintergrund die Anden, Smog inklusive ...

... auf dem Weg nach Argentinien ... die Anden bei strahlenden Sonnenschein ...

... auf dem Weg nach Argentinien ... die Anden bei strahlenden Sonnenschein ...

... genau wie Dave bin auch ich der Meinung, dass das ein super Auftakt für Südamerika war ...

... genau wie Dave bin auch ich der Meinung, dass das ein super Auftakt für Südamerika war ...

Dies sind also meine ersten Eindrücke aus Südamerika gewesen! Auf ausdrücklichen Wunsch meiner treuen Leseratten Jens und Friedi, werde ich hier mal ein wenig über das Essen berichten was ich in Chile zu mir genommen habe! In den ersten Tagen in Chile bin ich vor allem auf den Geschmack von Empanadas gekommen. Dieses sind Teigtaschen die mit den verschiedensten Dingen gefüllt sind und vor allem als Snack dienen! Diese Teigtaschen sind zum Beispiel mit Käse, oder Käse und Schinken oder mit Fleisch gefüllt! In meiner Zeit in Santiago haben diese Teigtaschen das Mittag abgedeckt und abends hat ja der Dave mit Pastaküche überzeugt! Ich habe übrigens von Thailand bis Chile nicht einmal Probleme mit meinem Magen gehabt! Und das obwohl ich fast über Straßenküchen ausprobiert habe und ein Fan davon geworden bin! Also Daumen drücken, dass es auch so bleibt, dann mit Bolivien bereise ich erst noch das Land, in dem JEDER wohl mal so richtig Probleme bekommt! Im nächsten Blog steht dann das Steakland Argentinien auf dem Programm und so viel vorweg, die Steaks sind ihrem Ruf gerecht geworden! Ich hoffe ihr seid mir nicht böse, dass ich ein bisschen hinterher hänge mit meinem Blogs, ich gelobe Besserung! Genießt weiter euren Traumsommer und nicht das ich wieder klagen höre es sei zu heiß! Ich genieße derweil weiterhin den Südamerikanischen Winter! Bis bald euer Globetrotter!

... also Rucksäcke gepackt und los gehts in nächste Land ...

... also Rucksäcke gepackt und los gehts in nächste Land ...

© Stefan Köpke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Bericht wird für alle diejenigen geführt, die Anteil an meiner Weltreise nehmen möchten und wissen wollen, wo ich mich grade auf der Welt befinde. Auch wenn ich mich mal ein paar Tage nicht melden sollte, könnt ihr davon ausgehen das es mit gut gehen wird ;-) Wann ich wieder zurück sein werde ist noch nicht vorhersehbar, da vor allem der letzte Abschitt meiner Weltreise(Südamerika)vom Zufall bestimmt werden soll! Lieben Gruß an alle und viel Spaß beim Eintauchen in MEINE Welt!
Details:
Aufbruch: 28.09.2009
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: Februar 2011
Reiseziele: Deutschland
Thailand
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Ecuador
Der Autor
 
Stefan Köpke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.