Einmal um die Welt in ??? Tagen
Neuseeland: Queenstown-Christchurch-Wellington-Auckland
Kia ora! Willkommen zu meinem letzten Blog aus dem wunderschönen Neuseeland. Da ich euch in den ersten drei Blogs mit spektakulären Bildern und Geschichten ein wenig verwöhnt habe, wird dieser Blog fast ein wenig langweilig! Aber nach so vielen Ereignissen ist es auch gut mal ein bisschen das Tempo rausnehmen zu können um alles verarbeiten zu können. Dieser Blog umfasst also die letzten zwei Wochen hier in Neuseeland und führt uns zusammen an die Südspitze der Südinsel, in den überwältigenden Fjordland National Park und über Queenstown, Christchurch und Wellington zurück nach Auckland, wo ich den ersten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft bei der WM ein wenig ungläubig, aber auch mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen habe!
Von Queenstown ging es also nach nur einer Nacht schon wieder in einen weiteren Bus von Stray, der mich und zwei weitere aus der Südinselgruppe nach Invercagill, dem Milford Sound und zurück nach Queenstown bringen sollte! Früh morgens ging es dann gleich in Richtung Invercagill, der südlichsten Stadt Neuseelands! Aus dieser Stadt kommt übrigens ein ganz berühmter Motorradfahrer, Burt Munroe, der als "The Worlds fastest Indian" (auch verfilmt mir Antony Hopkins in der Hauptrolle von 2005, echt empfehlenswert) einige Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt hat. Doch Invercagill wurde erst einmal von uns nur liegengelassen und so machten wir uns auf den Weg nach Bluff, dem Hafen, von dem man nach Steward Island kommt, der dritten "großen" neuseeländischen Insel! Hier wird es endlich Zeit mal die Entstehungsgeschichte Neuseelands aus Maorisicht zu schildern! Hier also die Kurzfassung: die Vorfahren der Maori mussten viel fischen um zu überleben und so kamen sie in diese Region zum Fischen, da ihr Fischgründe erschöpft waren! Der kleine Bruder, der sehr unbeliebt war, weil er immer so viel Unsinn machte und somit nie mitfahren durfte zum Fischen, schlich sich dieses Mal an Bord. Als er einen Biss an seiner Angel spürte, zog er so stark er konnte und nach langem langem Kampf zog er einen riesigen Fisch an die Oberfläche! Die Nordinsel! Und in der Tat sieht die Nordinsel wie ein Fisch aus und die Südinsel stellt das Boot der Fischer dar und Steward Island ist der Anker! So sind also die drei Inseln zu erklären. Dies war eine wirklich kurze Fassung ohne Namen, aber sie gibt eine Idee, wie die Maori die Entstehung Neuseelands erklären! In Bluff haben wir dann einen schönen Küstenwalk gemacht und den höchsten Hügel bestiegen, der beste Aussicht auf Steward Island und den südlichen Teil der Südinsel ermöglichte! Zurück in Invercagill hatten wir dann einen halben Tag zum entspannen! Invercagill ist alles andere als interessant und so habe ich die Zeit genutzt um Wäsche zu waschen und mal ein wieder ein wenig zu lesen! Am nächsten Morgen ging es dann Richtung Fjordland National Park, wo eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Neuseelands liegt, nämlich der Milford Sound! Dieser Tag war ein relativ langer Reisetag, da wir einiges an Kilometer zurücklegen mussten! Übernachtet haben wir diese Nacht in Gunns Camp, einem alten Buschcamp an einem kleinen Fluss, in dem früher die Arbeiter gehaust haben, die die erste Straße in dieser Region erbaut haben, was Schwertarbeit war, denn die Gesteine in dieser Region gelten als die härtesten der Welt und die Straße musste durch Gebirge gebaut werden! Strom gab es nur bis 22Uhr von einem Dieselgenerator und geheizt wurden die Bretterhütten mit einem Kaminfeuer! Nachts wurde es bis zu -1Grad kalt, dennoch war diese Nacht wirklich einmalig, da wir sternenklaren Himmel hatten und ich noch nie so viele Sterne in meinem Leben gesehen habe! Außerdem haben wir Glühwürmer beobachten können und als Abendbrot gab es Bangers n Mash eine englische Spezialität (nichts anderes als Stampfkartoffeln mit Würstchen und Erbsen)! Am nächsten Morgen ging es dann direkt zum Milford Sound, der kein Sound ist, sondern ein Fjord und wirklich spektakulär! Ein Sound wird durch einen Fluss geformt, während ein Fjord durch Gletschereis geformt wird! Am Milford Sound ragt mit 1692m die höchste Seeklippe der Welt auf! Übrigens liegt der Fjord in einer Region in der es mit 7m pro Quadratmeter sehr viel regnet im Jahr! Zum Vergleich: London stöhnt bei 0,5m im Jahr über zu viel Regen! Wir hatten aber einen sonnigen und klaren Tag und tolle Sicht, auch wenn viele behaupten der Fjord ist schöner bei Regen, da es tausende Wasserfälle zu bestaunen gibt! Nach einem Bootscruise für 42$ (normalerweise 84$, wir haben Stray Rabatt bekommen) ging es auch schon wieder zurück nach Queenstown!
Wieder ein traumhafter Tag, der den Blick auf Steward Island ermöglicht, selbst der Mond wollte noch nicht untergehen!
Ein Blick auf den wirklich schönen Milford Sound und links ist die höchte Seeklippe der Welt zu sehen!
Den reisefreien Tag in Queenstown habe ich genutzt um einen Aufstieg zur Gondelbahn zu machen, von wo man einen spektakulären Blick über Queenstown hat! Man hätte auch den Gondelbahn für 10$ nehmen können, aber ich hatte ja Zeit und vor allem war es ein herrlicher sonniger Tag, den es zu nutzen galt, denn inzwischen hatten wir schon Winteranfang hier in Neuseeland und Queenstown war mit 3 Grad in der Nacht auch nicht unbedingt warm! Den Abend haben wir dann mal wieder in einer Bar ausklingen lassen, denn inzwischen waren sogar einige von der Nordinselgruppe in Queenstown angekommen und so wurde auch diese Nacht zum Tag gemacht! Am nächsten Morgen ging dann aber auch schon wieder der Bus, der mich nach Christchurch bringen sollte. Auf dem Weg nach Christchurch hat sich Neuseeland dann wieder von der besten Seite gezeigt und am Lake Tekapo gab es wieder Bilderbuchpanoramen zu fotografieren.
Mein Poolskills werden immer besser! Denn wenn man hier feiern geht, werden auch immer Poolrunden absolviert!
Auch Matt und Jon hatten Spaß ... zwei von viele tollen Leuten, die ich in den Stray Bussen kennenlernen durfte!
In Christchurch hatte ich dann insgesamt drei Nächte und zwei volle Tage Aufenthalt, die aber vor allem durch Regen bestimmt waren. Dennoch habe ich mir die Stadt ein bisschen angeschaut! Es ist nicht wirklich viel in Christchurch zu erleben und irgendwie war die Stadt ein bisschen verlassen, was aber auch am Wetter und am Feiertag gelegen haben kann, aber zu empfehlen ist auf jeden Fall die Art Gallery, die wirklich interessante Kunstausstellungen zu bieten hat und auch für Kinder wirklich interessant ist. Weiterhin kann ich das wirklich nette Hostel Foley Towers empfehlen, dass auch wirklich angenehme Preise und Zimmer hat. Auch die Küchen und Aufenthaltsräume lassen einen wie zu Hause fühlen! Die Besitzer sind wirklich äußerst nett und es gibt selbstgemacht Muffins für einen Euro zu erwerben!
Von Christchurch ging es dann mit dem Bus weiter nach Kaikoura, einer alten Walfängersiedlung an der Ostküste der Südinsel. Inzwischen ist diese Stadt am wachsen, da man hier tolle Walbeobachtungstouren und Delfinschwimmen machen kann. Wir hatten auch hier ein wenig Pech mit dem Wetter, aber dennoch sind wir ganz nah an eine Seelöwenkolonie herangekommen! In Kaikoura wurde dann zwischen Matt (der junge Herr auf dem Bild im letzten Blog) und mir die Olympiade eröffnet, denn in Kaikoura ist nicht wirklich was los und so haben wir unheimlich viel Pool und Karten gespielt! Am nächsten Morgen ging es dann aber schon wieder weiter und zwar nach Picton wo es dann mit der Fähre wieder rüber nach Wellinton ging. Auf der Überfahrt wurden wir von einem kleinen Sturm ordentlich durchgeschüttelt auf der Autofähre, und einige mussten sich mit Tüten gegen Übelkeit bewaffnen! Matt und ich haben die Zeit aber wieder mit stundenlangen Kartenspielen überbrückt! In Wellington hatte ich diesmal drei Nächte eingeplant um ein bisschen mehr von der Hauptstadt Neuseelands sehen zu können. Übernachtet habe ich im Worldwide Backpackers einem kleinen Hostel in einer alten Villa, mit freiem Internet und Frühstück! Auch dieses familiäre Hostel kann ich wieder sehr empfehlen! In Wellington habe ich dann die Zeit genutzt um mir das berühmteste und bekannteste Museum Neuseelands mal anzuschauen, denn das Te Papa ist wirklich einen Besuch wert! Auch hier, wie in fast allen Museen ist der Eintritt frei und auch dieses Museum ist wirklich einen Besuch wert und wenn man sich Zeit nimmt, dann kann man ohne Probleme mehrere Tage hier verbringen und sich zum Beispiel in einen Raum begeben, der von einem Erdbeben heimgesucht wird! Weiterhin gibt es eine Riesenkrake zu sehen, die 2005 in der Antarktis gefangen wurde und noch viele weitere tolle Sachen! Auch die Maori Ausstellung ist wirklich einen Besuch wert! Wellington gehört von den Neuseeländischen Großstädten zu meinem Favoriten!
Von Wellington stand dann der härteste Busreisetag auf dem Programm, der uns in 11std direkt zurück nach Auckland bringen sollte! Aber Matt und ich haben auch diese Busfahrt genutzt um einige Stunden Karten zu spielen und so wurde die erste Hälfte bis Taupo auch überhaupt nicht lang! Übrigens hat Matt meistens verloren, weswegen er nie aufhören wollte, denn wer hört schon gerne bei einem Spiel das "Ashole" heißt, als Verlierer auf! Am Ende des Tages war aber auch meine große Rundreise nach 4,5 Wochen in Neuseeland mit Stray beendet und ich muss noch einmal betonen: Stray ist auf jeden Fall das Geld wert und man lernt wirklich tolle Leute kennen und man sieht wirklich sehr sehr viel von Neuseeland! Ich würde Stray auf jeden Fall Kiwi oder Magic vorziehen, denn die kleineren Busse und Gruppen, machen mehr möglich und Stray hält was sie im Slogan versprechen: "Further off the beaten Track" ! Zurück in Auckland stand dann wieder ein Party an, denn zum einen haben einige Leute, mit denen ich bei Stray gereist bin, den Weg nach Auckland geschafft und zum anderen stand die Eröffnungsnacht der Fußball WM auf dem Programm! Neuseeland ist zwar kein Fußballland, aber da die "All Whites" es in die Endrunde geschafft haben, gibt es auch hier einen kleinen Fußballboom. Um Punkt Mitternacht wurde hier die WM offiziell eröffnet und das Eröffnungsspiel wurde hier um 2:30Uhr Ortszeit angestoßen! (die drei Spieltermine sind hier immer 23:30Uhr, 2:30 und 6:30Uhr)! So wurde auch dieses eine lange Nacht, bei der ich es bis zur ersten Halbzeit des Eröffnungsspiels geschafft habe! Insgesamt hatte ich noch vier Nächte in Auckland bevor es auch schon weiter nach Chile gehen sollte! Wie ihr ja mitbekommen habt, habe ich die Zeit in Auckland intensiv genutzt um euch mit vielen Geschichten meiner Neuseelandreise auf den neusten Stand zu bringen! Weiterhin habe ich aber auch dem Auckland Museum und dem Wnter Garden einen Besuch abgestattet. Beides liegt in Aucklands größten Park der Domain! Ein Besuch ist dringend zu empfehlen, denn im Wintergarten gibt es viele interessante Pflanzen zu bestaunen und das Auckland Museum ist mit seinem römischen Baustil an sich schon einen Besuch wert, aber auch die Inhalte sind wirklich gut, so wird zum Beispiel ein zwanzig Meter langes Maori Kriegsboot gezeigt! Auch gibt es eine kleine Sektion in der eine Stadt aufgebaut wurde, die wie Auckland um 1880 aussieht und es gibt viele geologische Spielereien, da Neuseeland ja nun mal durch Vulkanismus und Erdbeben geprägt ist! Der Winter hier in Auckland ist übrigens ein bisschen wie der April in Deutschland. Im einen Moment strahlender Sonnenschein bei dem man ins Schwitzen kommt und innerhalb von einer Minute zieht ein Schauer auf, der einen durchweicht und bis auf die Knochen frieren lässt! Dennoch habe ich auch hier, wie in allen Neuseeländischen Städten komplett auf öffentliche Verkehrsmittel verzichtet, denn die Stadtzentren sind alle gut zu Fuß zu besuchen!
Jaja ... dies war eine der viele Gewinnerhände im Spiel "Ashole" - ist beim Skat fast ein Grand Hand Overt!
Fazit: Über Neuseeland gibt es für mich keine zwei Meinungen und ich habe auch von keinem Reisenden etwas Gegenteiliges gehört! Die Leute hier sind unheimlich freundlich und in Neuseeland zu Reisen ist einfach traumhaft! Für die größe dieses Landes gibt es unheimlich viele Facetten zu erleben (auch Ski Fahren ist hier ganz groß und inzwischen hat sogar die Skisaison begonnen)! Von traumhaften Stränden, über unberührte Wälder, hin zu Gebirgen und Fjorden hat dieses Land einfach alles zu bieten! Man kann wandern und sich der Natur hingeben oder man kann in den Großstädten Kultur pur erleben! Und natürlich nicht zu vergessen, der Hang der Neuseeländer zu Extremsportarten, von denen ich nur eine einzige ausprobiert habe! Für mich war dieses Land bis jetzt das interessanteste und schönste der von mir bereisten und ich würde gerne noch einmal wiederkommen um tiefer eintauchen zu können und vor allem um alle anderen Extremsportarten nachzuholen Außerdem muss ich beim nächsten Mal mehr Zeit mitbringen, denn ein Maori Tattoo würde mir auch gut stehen, denn die Maori verarbeiten in den einzigartigen Tattoos immer die Lebensgeschichte desjenigen, der es bekommt! Ich hoffe ihr habt durch meine Blogs einen kleinen Einblick in das Reiseland Neuseeland bekommen können!
Hier eine kleine Auswahl von tollen heißen Schokoladen, die hier im Herbst und Winter ordentlich aufwärmen (ich bin dafür, dass Marschmallows auch in Deutschland dazu gehren sollten!)
Nun heißt es für mich aber vorbereiten auf ein neues Abenteuer, denn Südamerika wartet auf mich und ich freue mich schon, wieder neue Menschen, Kulturen und Speisen kennenzulernen! Heute Abend geht der Flieger nach Chile! Ich würde mich freuen wenn ihr auch weiterhin mir Spaß und Interesse meinen Blog verfolgt und sollte es mal Fragen geben, dann einfach das Gästebuch nutzen, denn ich freue mich immer über Meldung aus der Heimat! In diesem Sinne möchte ich Maxi grüßen und keine Angst, ich werde auf jeden Fall auch Deutschland in meinen Zukunftsplanungen einbauen! Auch möchte ich alle meine Handballkollegen grüßen die diesen Blog lesen! Ich denke es könnte bald Sommerpause sein, also lasst es euch gut gehen und entspannt die geschundenen Knochen mal wieder! Lasst auch mal wieder von euch hören! Also hast luego meine Freunde und Reiseblogleser, bis zum nächsten Mal, wenn es Neuigkeiten aus Chile gibt!
Aufbruch: | 28.09.2009 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | Februar 2011 |
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