Tauchen und Abenteuer auf den Philippinen mit Lui und Andrea
Apo Island
Nach einem leckeren Instant-Kaffee lassen wir uns von einem Tricycle zum Busterminal bringen. Wir haben Glück - unser Bus nach Dumaguete fährt direkt ab, so dass wir nicht lange warten müssen. Zunächst ist der Bus schön leer, so dass wir uns richtig breit machen können. Hier auf den Philippinen ist es üblich, dass regelmäßig irgendwelche Essensverkäufer einsteigen und leckere, teilweise undefinierbare, Sachen an die Fahrgäste bringen. So ersteht Andrea aufgrund eines knurrenden Magens alsbald einen warmen Reiskuchen. Dieser schmeckt zwar nicht nach Reis, sondern vielmehr nach Kokos und einfach nur lecker. Der Bus füllt sich mit der Zeit immer mehr, wieder müssen die Leute in den Gängen stehen und sich auf den Sitzen quetschen. Aber dies ist nicht sooo schlimm, da wir "schon" nach vierdreiviertel Stunden in Dumaguete eintreffen. Auf der Fahrt haben wir übrigens fleißig per SMS unseren weiteren Aufenthalt organisiert und mit Liberty, der Chefin der Liberty Lodge auf Apo Island, unseren Transfer konkretisiert. Und es klappt auch alles wie am Schnürchen. Glenn, unser Fahrer, ist sogar schon vor der vereinbarten Uhrzeit an Ort und Stelle. Er bringt uns nach Malatapay, von dort aus sollen wir mit einem kleinen Boot nach Apo Island übersetzen. Unterwegs müssen wir noch einen unplanmäßigen Zwischenstop einlegen, weil wir nämlich plötzlich einen platten Reifen haben. Aber nach 10 Minuten ist dies behoben...
Am Hafen schließen wir schnell Bekanntschaft mit den Menschen dort. Besonders 'gesprächswillig' ist Nanette, die gar nicht mehr aufhört zu reden. Es stellt sich heraus, dass sie auf Apo Island Souvenirs verkauft und wir unbedingt was bei ihr kaufen sollen. Wenn wir das tun, zeigt sie uns auch ihr Haus... Die Überfahrt nach Apo Island dauert ungefähr eine Stunde und wir kommen patschnass hier an.
Apo Island besteht aus einem einzigen großen Felsen, der aus dem Meer ragt und mit Wald überzogen ist. Im Süden gibt es eine kleine, sandige Bucht - auf die wir geradewegs zusteuern - mit einem Resort links, einem in der Mitter (unseres) und dem Dorf. Mehr gibt es hier nicht, es sieht beschaulich aus, und wir freuen uns auf unsere Unterkunft für die nächsten drei oder vier Nächte. Die Bootscrew schleppt unser schweres Tauchgepäck etliche Stufen hinauf in die Lodge. Am liebsten würden wir helfen - dürfen aber nicht. Dort ist erst einmal Verwirrung angesagt. Die Chefin, mit der wir per SMS alles organisiert hatten, ist nicht da, und irgendwie ist scheint auch kein Platz für uns dazu sein. Ups. Schließlich stellt sich heraus, dass Liberty uns, weil wir nach einer günstigen Unterbringung gefragt hatten, in einem Haus direkt im Ort untergebracht hat. Beruhigend, so können wir zumindest bleiben... Was wir dann erleben, haben wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet. Wir marschieren mit unseren 'Trägern' und Grace von der Rezeption einmal quer durchs Dorf, werden wieder einmal freundlichst von allen Einwohnern begrüßt und landen schließlich in einem zweistöckigen Haus, das uns ab heute ganz allein gehört!!! Im Erdgeschoss befinden sich zwei große Räume, die leer bzw. mit gerade nicht benötigten Dingen bestückt sind. Außerdem gibt es ein Spülbecken, eine separate Toilette und einen großen Wasserbehälter mit Kelle zum Duschen und Spülen des Klos. Der zweite Stock besteht aus einem einzigen großen Raum. Auf dem Boden liegen zwei von einem Moskitonetz geschützte Matratzen, mehrere Stühle und weitere Matratzen, sowie das eine oder andere eingelagerte Zeugs. Das war's. Der Weg zum Balkon über die Tür ist versperrt, leider lässt sich die Tür nicht öffnen. Wir einigen uns mit Grace darauf, das Fenster als Ausgang zum Balkon zu benutzen. Der Blick nach draußen geht genau aufs Dorf, den Basketballplatz und den Strand, sowie den sich gerade anbahnenden Sonnenuntergang über dem Meer! Perfekte Szenerie. Lui ist begeistert. Genau so hat er sich Urlaub auf den Philippinen immer vorgestellt, und er plant schon die nächsten vier Wochen hier zu verbringen. Andrea ist zunächst noch etwas skeptisch aufgrund der doch sehr spartanischen bzw. landestypischen Unterkunft und möchte erst einmal die erste Nacht dort verbringen - ob es dort viel Krabbeltier geben wird, so direkt auf dem Boden??? Nach einer kurzen Dusche mit der Schöpfkelle - ganz schön wassersparsam - machen wir uns auf ins Restaurant von unserer eigentlichen Lodge, lassen uns lecker bekochen und genießen den ersten Abend auf Apo Island. Es ist alles anders als wir es erwartet haben, aber wir fühlen uns beide wohl!
Wir erreichen Malatapay und die Bootscrew verlädt unsere Ausrüstung auf das Boot nach Apo Island. Gleichzeitig werden die Vorräte für das Restaurant und die Lodge aufgefüllt.
Einmal quer durchs Dorf geht es zu unserem Feriendomizil 'Orange House'. An dem Holzwagen sieht man bereits, dass der ständige Wassertransport auf der Insel einige Mühen bereitet.
Noch einmal quer durch die Höfer der Nachbarschaft und schon sind wir da. Im Hintergrund sieht man bereits unser Häuschen, Andrea läuft schnurstracks darauf zu.
Der großzügige Sanitärbereich. Im Faß links das Wasser für Dusche und Klospülung. Jeden Tag stehen uns 40 Liter zu. Wie wir erst später erfahren, handelt es sich um Brackwasser aus der Lagune, man sieht es auch an den vielen Mückenlarven, die sich in dem Bottich offensichtlich wohl fühlen...
Aufbruch: | 05.12.2009 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.01.2010 |