Tauchen und Abenteuer auf den Philippinen mit Lui und Andrea
Rückblick auf 2 tolle Monate Philippinen
Mittlerweile sind wir wohlbehalten wieder zurück in Freiburg. Das Wetter und der viele Schnee machen uns derzeit aber doch ganz schön zu schaffen und somit leiden wir noch ein bisschen. Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass eine zweimonatige Reise, wie wir sie erlebt haben, keineswegs selbstverständlich ist. Wie bereits angekündigt möchten wir als letzten Bericht eine kleine Zusammenfassung unserer Eindrücke, wie wir die Philippinen erlebt haben, geben.
Bis jetzt haben wir auf allen Reisen immer Tagebuch geschrieben - von Hand und ohne Internet. Dieses Mal wollten wir aufgrund der Reisedauer mal die Online-Variante ausprobieren. Zunächst waren wir eher skeptisch, haben aber sofort den Reiz dieser Methode erkannt, weil wir jeden Abend beim Schreiben Eindrücke und Fotos nochmals Revue passieren lassen und miteinander kombinieren konnten. Angenehm war das Ganze aus deswegen, weil wir in fast allen Unterkünften Internetzugang hatten.
Das Schreiben und Berichten haben uns sehr viel Spaß gemacht, und wir sind noch dazu außerordentlich beeindruckt über die Resonanz!
Wie man dem Titel unseres Reiseberichts entnehmen konnte, stand neben Tauchen vor allem viel Abenteuer auf dem Programm. Entgegen unseren Planungen wurde aus dem Tauchen immer mehr und aus dem Abenteuer immer weniger. Es war für uns aus den verschiedensten Gründen einfach schwierig, die Philippinen auf abenteuerliche Weise zu entdecken. Aber fangen wir mal mit dem Tauchen an:
Die Tauchgründe sind einfach nur toll, und wir waren rundum begeistert. Wir haben so unheimlich viele Tierchen gesehen, die wir bisher nur von Bildern kannten, und für Makrofotographie ist die Unterwasserwelt wirklich bestens geeignet. Wir waren Tauchen in Moalboal (Cebu), am Alona Beach (Bohol), auf Apo Island (bei Negros) und in Padre Burgos (Leyte). Keines dieser Ziele möchten wir missen, wobei die Sichtverhältnisse unter Wasser nicht immer so ausgezeichnet waren wie erhofft. Teilweise sind die Korallen leider durch Dynamitfischerei zerstört, in den Schutzgebieten herrschen aber vorzügliche Bedingungen. Im Vergleich zu anderen Tauchgebieten in anderen Ländern haben wir wenig Großfisch gesehen. Dafür gibt es auf Leyte aber quasi eine Walhaigarantie, wenn auch nur beim Schnorcheln. Auch die Tauchbasen haben bei uns einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen, die Betreuung war eigentlich immer richtig gut. Getaucht wurde immer in kleinen Gruppen, und wir haben wirklich selten andere Taucher unter Wasser gesehen.
In den zwei Monaten hat jeder von uns knapp 40 Tauchgänge absolviert, das war deutlich mehr als ursprünglich geplant. Das Wasser war allerdings für unsere 3 mm Tropenanzüge zu kalt, einige Male haben wir richtig gefroren und irgendwann dann noch einen Shorty drunter gezogen. Zu unserer Verteidigung: die Tauchgänge dauerten aber auch immer lang, und wir waren meist zwischen 60 und 70 Minuten unter Wasser. Nicht vergessen dürfen wir auch, dass die Strömung manchmal richtig stark war! In der Form hatten wir dies zuvor auch noch nie erlebt!
Nun aber zu unserer zweiten Lieblingsbeschäftigung, nämlich dem Essen! Es wird gemeinhin berichtet, dass die philippinische Küche nicht gar so gut sei. Das stimmt! Es gibt allerdings ein paar gute Gerichte wie Sinigang, Adobo, Curries und diverses mit Huhn oder Schwein, selten jedoch Rind. Begeistert waren wir, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht wirklich. Häufig fehlen einfach die richtigen Gewürze. In den kleinen lokalen 'Eateries' haben wir am leckersten und auch am günstigsten gegessen. Es hat Spaß gemacht, vor dem Ordern in die Töpfe hineinzulinsen. Das Essen in den größeren Unterkünften war häufig überteuert und nicht mehr als durchschnittlich. Noch nie zuvor in einem Urlaub haben wir essenstechnisch so viele Ausrutscher gehabt, in dem wir europäisch oder Fastfood gesessen haben. Fastfoodketten sprießen im Übrigen überall aus dem Boden und sind bei den Philippinos außerordentlich beliebt - dies zeigt sich häufig auch am Gewicht.
Das Land selbst ist sehr grün und wird hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Dies haben wir ja bereits mit den vielen Reisfeldbildern beweisen können). Es gibt kaum noch Regenwald, manchmal sind wir regelrecht erschrocken, weil in einigen Gegenden so richtiger Kahlschlag herrschte. Und von den Vulkanen haben wir aufgrund unserer Reiseroute und so manchen Wolken leider so gut wie nichts gesehen.
Auf den Philippinen kann man, wenn man möchte, durchaus preiswert reisen - wenn man nicht auf Resorts angewiesen ist, wie so häufig beim Tauchen. Die Preise lagen zwischen € 9 und € 40 pro Nacht für 2 Personen. Die günstigen Unterkünfte waren teilweise mit die Schönsten!
Es gibt relativ wenig Tourismus auf den Philippinen, jährlich bereisen ca. 3 Millionen Gäste dieses Land. Im Vergleich dazu hat Thailand ca. 14 Millionen Urlauber. Die Reisenden steuern in der Regel ein paar wenige touristische Hochburgen an, ansonsten sind die Philippinen touristisch eher unerschlossen. Man sieht es zum Beispiel daran, dass es seltenst Souvenirläden gibt. Oder an vielen Stellen ist das schlichte Einkaufen einer Postkarte schier unmöglich. Unterkünfte findet man aber trotzdem überall. An vielen Stellen ist es auch unmöglich, ein Moped zu mieten, was uns das Leben wiederum ganz schön erschwert hat. Allerdings bieten die Tauchresorts manchmal welche an, wenn auch zu 'Mörderpreisen'.
Fünf Wochen lang hatten wir Sonnenschein und ab und zu kleinere Regengüsse, auf Leyte war es anders...Regen ohne Unterlass. Im Dezember und Januar sind die Wetterverhältnisse leider noch nicht stabil.
Was den Straßenverkehr betrifft, so sind die Philippinos zweifellos die besten Autofahrer, die wir je gesehen und erlebt haben. Wir haben nicht einmal Autos mit Blechschäden oder Kratzern gesehen! Wobei man aber ehrlicherweise auch sagen muss, dass es nicht allzu viele Autos auf den Straßen gibt... Jede noch so kleine Lücke wird genutzt, um nach vorne zu kommen. Es wird ständig gehupt, allerdings nicht auf aggressive sondern auf freundliche Art und Weise. Durch das Hupen macht man vielmehr auf sich aufmerksam und warnt die anderen Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger.
An Kreuzungen gibt es keine Vorfahrtsregelung. Ampeln gibt es kaum und an den Kreuzungen wird eingefädelt, es funktioniert wie bei einem Reißverschluss. Die Hauptstraßen sind häufig in gutem Zustand, Schlaglöcher gibt es selten. Und dort wo die Straßen nicht mehr gut sind, werden sie gerade kräftig ausgebaut. Das Hauptfortbewegungsmittel sind öffentliche Verkehrsmittel, weil sich kaum jemand ein Auto leisten kann, und die Palette geht vom Motorrad (Habal-Habal) über Fahrradtricycles, Motorradtricycles (die von Insel zu Insel im Design unterschiedlich sind), Taxen, kleine Vans, Jeepneys, Busse, Fähren, Bancas, Flugzeuge und Pferdedroschken. Zu Fuß laufen kann man im Prinzip auch, wobei man dadurch schon sehr auffällt. Und bei den günstigen Fahrpreisen muss man wirklich nicht drüber nachdenken. Wir haben ja einige Mal ein Motorrad gemietet und immer darauf bestanden, auch einen Helm zu bekommen. Dies hat sich bewährt und wir können auch jedem nur dazu raten!!
Als Richtschnur für einen Ortswechsel oder eine Fahrt vom Resort in die Stadt kann man etwa einen Zeitansatz von 30 Kilometer pro Stunde ansetzen. Jeepneys und Vans fahren nicht nach Zeitplan. Sie fahren dann los, wenn sie voll besetzt sind und man kann überall zu- und aussteigen. Den Ausstiegswunsch zeigt man an, indem man mit einer Münze mehrmals gegen die Festhaltestange klopft. Als Fahrpreis kann man etwa 1 Peso je Kilometer ansetzen.
Motorrad-Tricycles fahren regional nach unterschiedlichem Reglement: Entweder man steigt bei einem teilweise besetzten Tricycle dazu oder es gibt eine Spezialfahrt, wobei diese Variante gängiger ist. Die Preise liegen innerorts um die 7 bis 10 Peso pro Nase.
Die Philippinos sind überaus freundliche Menschen, aufgeschlossen und offen. Sie suchen eigentlich immer den Augenkontakt und lassen sich zudem unwahrscheinlich gerne fotografieren. Manchmal, aber nur manchmal, war es uns fast ein bisschen zu viel... Absolut charakteristisch ist, dass die Philippinos für ihr Leben gerne Karaoke singen. Eigentlich singen die Menschen dort sowieso immer und machen einen zufriedenen Eindruck, obwohl sie nicht viel zum Leben haben. Und gastfreundlich sind sie auch. Die Sprache stellt keine große Hürde dar, da so gut wie alle zumindest etwas Englisch sprechen - und wenn nicht, dann ist schnell jemand gefunden... Es leben hier sehr viele junge Menschen (knapp 40% der Bevölkerung sind unter 14 Jahren), durchschnittlich sind die Familien mit sechs Kindern bestückt. Dies liegt zum einen daran, dass man dort sehr kinderlieb ist, zum anderen spielt aber auch die Altersversorgung eine wichtige Rolle. Wir haben gelesen, dass die meisten hier 'Family Planting' statt 'Family Planning' betreiben...
Während unserer gesamten Reise haben wir keine schlechten Erfahrungen gemacht. Wir wurden überall freundlich aufgenommen, und selbst in den größeren Städten haben wir uns jederzeit sicher und wohl gefühlt. Wir glauben, dass man das unseren Berichten auch entnehmen konnte!
Aus diesem Grund möchten wir uns mit ein paar besonderen Schnappschüssen verabschieden. Nochmals vielen lieben Dank an alle, die gelesen, mit gefiebert und fleißig ins Gästebuch geschrieben haben. Wir haben unsere Reise in vollen Zügen genossen und können die Philippinen ohne wenn und aber wärmstens empfehlen!
Hiermit beenden wir endgültig unseren Reisebericht und freuen uns über das rege Interesse! Herzliche Grüße von den beiden Weltenbummlern, Lui und Andrea
Aufbruch: | 05.12.2009 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.01.2010 |