Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum? Reisen wir schon wieder rum!
China: Dali
Nachdem wir knapp 7 Stunden immer tiefer in die Berge des Himalaya gefahren sind kommen wir in Old Dali an. Die Stadt liegt malerisch zwischen dem großen Erhai See und den über 4000m hohen Cangshan Bergen. Die alte Stadt ist vollkommen von den alten Stadtmauern umgeben. Im Inneren der Befestigungsmauern stehen fast nur richtig alte Gebäude und die die es nicht sind sind wenigstens im alten Architekturstil wieder aufgebaut worden. Natürlich ist Old Dali daher ein Touristenmagnet, aber es ist noch nicht überlaufen und alles ist ziemlich relaxt. Die ganze Stadt durchziehen Wasserläufe und Kanäle, die früher einmal die Wasserversorgung der Stadt sichergestellt haben. Noch heute waschen die Frauen hier das Gemüse und teilweise auch die Wäsche. Die Stadt war früher die Hauptstadt der Bai. In Yunnan sind 26 der 45 Minderheitenvölker Chinas zuhause, eine einzigartige Mischung an Gebräuchen und Trachten und weit weit weg von Bejing und der Zentralregierung.
Das Wahrzeichen Dalis sind aber ohne jede Frage die drei Pagoden etwas ausserhalb der Altstadt. Diese wurden zwischen 820 und 840 a.D. erbaut und zählen zu den ältesten Gebäuden Südchinas. Es ist echt ein Wunder das auch sie nicht der Zerstörungswut während der Kulturrevolution zum Opfer gefallen sind. Die Tempelanlagen um die 3 Pagodas herum hatten nicht so viel Glück und sind komplett dem Erdboden gleich gemacht worden. Heut stehen dort zwar wieder neue Tempel, aber diese wurden erst 1999 erbaut und haben nahezu keinen Charme. Auch die 3 Pagodas haben die Kulturrevolution nicht schadlos überstanden, sie wurden komplett leer geräumt und viele der über 700 antiken buddhistischen Reliquien sind verschwunden.
Wir wollten auch die majestätischen Cangshan Berge zu Fuß erkunden, doch das stellte sich schwieriger als erwartet heraus. Zwar konnten wir die Berge ein Stück hinauf laufen, doch als wir an einem gepflasterten Weg angekommen sind ist Schluß. Anscheinend hat die chinesische Regierung irgend etwas dagegen das man auf eigene Faust weiter in Richtung Gipfel vorstößt. So laufen wir den langweiligen Weg entlang und selbst an diesem sind alle besonderen Orte gesperrt. Die wenigen kleinen Wasserfälle die es dort geben soll sind alle ausgetrocknet oder der Weg wird uns von möchtegern Polizisten versperrt. Hinab gehen wir dann trotzdem einfach querfeld ein durch die bewaldeten Hänge und das ist echt toll. Wir folgen einem Pfad durch den dichten Pinienwald und stossen dabei noch auf ein paar wunderschöne Silberfasane die durchs Unterholz streifen. Allein deshalb hat sich unser Ausflug in die Cangshan Berge schon gelohnt.
Mit den Fahrrädern fahren wir durch die Felder und kleinen Ortschaften am Ufer des Erhai See. Die kleinen Ortschaften die wir dabei passieren sind nur durch einen staubigen und holprigen Weg miteinander verbunden. Das mag ein Grund sein das die Bauerndörfer noch vom Bauwahn verschohnt geblieben sind. Die Häuser im typischen Bai Stil sind teilweise zwar schon fast verfallen aber immer noch bewohnt. Sie versprühen unaufhaltsam ihren eigenen Charme, der durch die vielen alten Menschen und die lebhaften Kinder die im Dorf sind noch verstärkt wird. Der Rest der Bevölkerung ist auf den ausgedehnten Bohnen- und Zwiebelfeldern am arbeiten.
Leider ist der Erhai See durch all die Abwässer die unaufhaltsam von allen Seiten in ihn fliessen derart verseucht das er schon fast umgekippt ist. Selbst an Baden ist nicht zu denken, wenn man bedenkt das nicht einmal mehr das Fischen auf Ihm erlaubt ist. Es ist einfach traurig zu sehen das dieses einst riesige Trinkwasserresservat auf diese Art und Weise zugrunde gerichtet wird. Aber das ist in China ja öfters zu beobachten.
Dennoch hat Old Dali soviel Charm das wir beschlossen haben auf dem Weg zurück nach Hong Kong unsere letzten Tage in China hier ganz relaxt ausklingen zu lassen.
Aufbruch: | 30.12.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 01.11.2010 |
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