Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum? Reisen wir schon wieder rum!
Laos: Bolaven Plateau
Wir folgen dem Mekong in nördlicher Richtung und so gelangen wir nach 150km schliesslich nach Pakse. Die kleine Provinzhauptstadt dient uns als Ausgangspunkt für eine mehrtägige Mopedtour über das 1200m hohe Bolavenplateau mit seinen Kaffeplantagen und seinen im uralten Dschungel lebenden Volksstämmen. So verbringen wir in der Stadt selber nur eine Nacht. Am nächsten Morgen geht es dann nach einem kleinen Frühstück los.
...und so sieht es heute von ober aus, leider hat es viele Wolken die uns die tolle Sicht versperren
Tag 1: Pakse - Paksong
Der erste Tag ist die perfekte Etappe um sich an das Moped und an die laotischen Fahrgewohnheiten zu gewöhnen. Wir fahren die kompletten 48 km auf einer asphaltierten Straße und es geht langsam aber stetig auf das Bolaven Plateau hinauf. Wir stoppen an einigen Wasserfällen und da die herausgekommene Sonne uns sogar auf dem Moped zum Schwitzen bringt, nutzen wir die sich uns bietende Möglichkeit und so nehmen wir abermals ein Bad vor beeindruckender Kulisse.
Zum Abschluss machen wir dann noch einen Abstecher zum Tan Fan Wasserfall. Dieser ist mit 120m Höhe der höchste in Laos.
In Paksong, der Kaffeehauptstadt Laos, lassen wir uns dann am späten Nachmittag von Mr. Coffee in die lokale Kaffeeproduktion einführen und natürlich kosten wir auch die ein oder andere Tasse des wirklich sehr guten Kaffees.
Tag 2: Paksong - Dschungelcamp
Als wir am Morgen aufbrechen wollen regnet es erstmal so richtig schön. Wir warten daraufhin erstmal ab bis sich der Regen wieder gelegt hat. Für heute haben wir uns ein gutes Stück Weg vorgenommen, wobei die ersten 71 km auf schlammigen Straßen mitten über das Plateau führen werden. So fahren wir schön gemütlich durch die Kaffeeplantagen und die ab und an in der Nähe der Straße liegenden Ortschaften.
Da wir nur eine recht ungenaue Karte haben auf der nur eine Straße hier eingezeichnet ist , sind wir schon etwas stutzig als wir die ersten Abzweigungen passieren. Aber meistens handelt es sich bei den abzweigenden Straßen um kleine Feldwege und so folgen wir einfach weiter der Hauptstraße. Am frühen Nachmittag wird diese dann aber auch immer schlechter und als wir ein Dorf passieren fragen wir sicherheitshalber lieber nochmal nach dem Weg. Die Verständigung ist jedoch alles andere als leicht, die von einem Minderheiten Volksstamm abstammenden Bewohner sind extrem schüchtern, aber sie zeigen uns die Richtung. So folgen wir weiterhin der nun mehr an einen Off Road Trek erinnernde Straße. Als es zu allen Übel auch noch anfängt zu regnen verwandelt sich die Straße in eine total glitschige und von kleinen Wasserläufen ausgespülte Piste. Zweimal rutschen wir im tiefen Schlamm weg und werden so richtig schön dreckig, aber passiert ist uns nichts.
Je weiter wir fahren desto skeptischer werden wir das wir wirklich auf dem richtigen Weg sind. Wir passieren nur noch ab und an ein vereinzeltes Haus und laut den Kilometerzähler sollten wir auch schon lange auf die asphaltierte Straße gestossen sein. Da nun mal ein Übel sellten allein kommt geht unser Spritvorrat langsam aber sicher auch zu neige. Als der Weg dann auch noch mitten im Dschungel vor einem Fluß einfach aufhöhrt ist uns klar das wir ganz schön in der Klemme sitzen. Im Tank sind vielleicht noch ein paar hundert Mililiter Benzin und die letzte Behausung an die wir uns errinnern konnten liegt mindestens 10 km bergauf bergab zurück. Ab jetzt fahren wir nur noch die steilen Anstiege hinauf, bergab lassen wir das Moped rollen und im Ebenen schieben wir unseren Roller. Wir sind über glücklich das wir dann an einem einsamen Haus etwas Benzin bekommen. Wir haben sogar noch mehr Glück als Verstand und wir können uns nochmal etwas Benzin ergattern. Dafür wird es jetzt aber dunkel. Im stockfinsternen auf der immer noch spiegelglatten Schlammpiste durch den Dschungel zu fahren ist echt kein Spaß mehr. An einer breiten Furt, die wir am Nachmittag schon einmal passiert haben, finden wir ein Dach über dem Kopf. Viel mehr ist das wirklich nicht , aber uns kommt es in diesem Moment wie das Sheraton vor. So verbringen wir die Nacht nach diesem abentuerlichem Tag auf einer Bambusmatte mitten im Dschungel. Im Prinzip der perfekte Abschluss.
...den der Chrisi am Morgen zuerst noch überqueren muss damit unsere Erlebnisstour weiter gehen kann.
Tag 3: Dschungelcamp - Tat Lo
Als wir aufwachen ist der Dschungel total vernebelt und von den Bäumen tropf es in dicken Tropfen auf uns herab. Wir setzen unsere fahrt fort und da wir diesesmal nicht wieder irgendwo enden wollen halten wir an jeder Abzweigung an und warten solange bis jemand vorbeikommt und uns zeigen kann in welche Richtung wir nach Sekong kommen. Nach drei, vier Kreuzungen finden wir dann auch den Ort an dem wir Gestern falsch abgebogen sind. Kurz darauf können wir sogar in einem kleineren Ort unseren Tank bis zum Anschlag füllen. Jetzt sind wir wirklich happy und mit neuem Tatendrang machen wir uns auf die Socken. Nach ein paar Kilometern geht es dann langsam aber stetig immer bergab und wir fahren das Plateau hinunter. Auf dem Weg kommen wir nochmal an einem riesigen Wasserfall vorbei der in eine Art halbrunde Schüssel hinabstürtzt.
Kurz darauf kommen wir dann auch auf die asphaltierte Straße, die uns nach 45 Kilometern nach Sekong bringt. Dort müssen wir unbedingt eine Rast machen und etwas Essen, denn wir haben seit Gestern Morgen keinen Bissen mehr bekommen. Frisch gestärkt machen wir uns an die letzten knapp 120km die uns immer am Rande des Bolaven Plateaus bis nach Tat Lo führen. Wir sind nach 10 Stunden auf dem Roller nur noch froh runter zukommen und wir genieesen es unmittelbar vor dem schönen Wasserfall hier den Abend bei einem kühlen Bier ausklingen zu lassen.
Tag 4: Tat Lo - Pakse
Wir brechen dann doch recht bald von Tat Lo auf. Die letzte Etappe unserer Rundfahrt ist nochmal 80km und durch unseren unbeabsichtigten Abstecher sind unsere Arschbacken auch schon ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir fahren langsam auf der ordentlichen Straße durch die ländliche Gegend. Als wir dann aber die Vororte von Pakse erreichen sind wir doch froh.
Der Trip war die Strapazen aber allemal wert und vorallem unser unfreiwilliger Abstecher tief in die unbewohnten Gegenden des Plateaus hat sich wegen der Aussichten und der Abenteueratmosphäre allemal gelohnt. Nach diesen Erfahrungen sind wir sicher das wir einen weiteren Mopedtrip in Laos machen wollen.
Aufbruch: | 30.12.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 01.11.2010 |
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