Wer? Wie? Was? Wieso? Weshalb? Warum? Reisen wir schon wieder rum!
China: Auf dem Yangtse durch die 3 Schluchten
Die knapp 4 Tage auf dem Schiff waren für toll. Endlich raus aus den riesigen Städten und vorallem eins; Ruhe!
Leider hat es der Wettergott nicht all zu gut mit uns gemeint und so sind wir die meiste Zeit bei Nebel , der oft so dicht war das wir nicht mal beide Ufer vom Schiff aus sehen konnten, langsam den Yangtse von Chongqing bis zum 3 Schluchten Damm hinunter gefahren. Das Schiff war auch nicht der Super Luxus Dampfer, sondern eher ein alter rostiger Karren. Wir hatten uns schon sowas in der Art gedacht und darum haben wir uns für eine 1. Klasse Kabine entschieden. Der einzige Unterschied zu den anderen Kabinen bestand nur durch die Anzahl an Betten, wir hatten halt eine 2 Bett Kabine. Kabine ist in diesem Zusammenhang aber ganz schön übertrieben, es war eher eine öffentliche Toilette auf dem Wasser. Zumindest gestunken hat es so. Daher haben wir die ganze Zeit, trotz schlechtem und kaltem Wetter, an Deck verbracht.
Da wir erst am Abend in Chongqing abgelegt sind, konnten wir noch einmal die fulminante Lichtshow der Metropole bewundern ehe wir langsam die riesige Stadt verlassen haben.
Am 2. Tag sind wir noch im Morgengrauen von Bord gegangen um uns Die Ghost City von Fengshu anzuschauen. Das ganze war aber nichts so Spezielles und eher komplett auf Touristenfang ausgelegt. Die sonst bestimmt schönne Sicht auf den Yangtze hinab blieb uns wegen des dichten Nebels auch komplett verborgen.
Den ganzen Tag über ging es dann im gemütlichen Tempo den Yangtze hinab. Immer wieder tauchen an beiden Ufern Ortschaften aus dem dicken Nebel auf und verschwinden dann auch wieder in der dicken grauen Suppe. Das ganze hat dann schon ein bischen was gespentisches, wo wir wieder bei der Ghost City vom frühen Morgen wären.
Am späten Abend erreichen wir dann schließlich noch den Zhang Fei Tempel. Den Landgang hätten wir uns getrost sparen können, da hier vorallem ein alter chinesischer Philosoph verehrt wird und somit nur alte Steintafeln mit Caligraphien zu sehen sind, die wir leider nicht entziffern können.
Der 3. Tag beginnt, nachdem wir in der Nacht noch ein Stück weiter geschippert sind, wieder mit einem Landgang. Diesesmal erkunden wir die Weiße Königsstadt nahe Fengjie. Nach dem Aufstauen des Yangtze durch den 3 Schluchten Staudamm liegt diese nun auf der Spitze einer runden kegelförmigen Insel. Die alten Gebäude und die vielen kleinen chinesischen Gärten ergänzen sich zu einer Harmonie, die durch die Aussicht, die diesesmal nicht vom Nebel verhangen ist, fast vollkommen erscheint. Von hier oben haben wir einen grandiosen Blick auf die erste der drei Schluchten, die Qutang Schlucht.
Sie ist zwar mit nur 8 Kilometern Länge die kürzeste der 3 Schluchten, aber dafür ist es die engste. An manchen Stellen ist sie nur noch 100m breit und an beiden Seiten ragen steil die mehrere hundert Meter hohen Klippen empor.
Die Schlucht endet dann abrupt und die Ufer werden von den terrasenförmigen Feldern bestimmt. In dieser ländlichen Gegend werden neben den Dingen für das tägliche Leben vorallem Orangen angebaut.
Um die Mittagszeit stoppen wir erneut. Diesesmal in Wushan wo wir in ein kleineres Schiff umsteigen um die 3 kleinen Schluchten zu besuchen. Dieser Trip ist fast noch spektakulärer da der Wasserlauf viel enger ist. Man hat fast das Gefühl von den hohen Klippen eingequetscht zu werden. Das Gebiet um die 3 kleinen Schluchten ist schon seit der Bronzezeit besiedelt. Wir können in schwindeleregenden Höhen die alten Gräber der damaligen Bewohner ausmachen. Sie bestatteten ihre Toten unter Felsvorsrüngen in mitten der Klippen damit die Toten von ihrer hocherhoben Lage das Land überblicken konnten. Der ganze Trip ist wie eine kurze Reise in die Vergangenheit und mitten in die Natur.
Wieder zurück auf unserem "Super Luxus Dampfer" fahren wir sofort in die Wu, auch Hexen Schlucht genannte, Schlucht. Die Passage der spaktkulärsten der drei Schluchten ist etwas über 40 km lang und zu beiden Seiten erheben sich die zerklüfteten Klippen. Viele der Gipfel auf den Klippen haben in der chinesischen Geschichte eine große Bedeutung. Was einerseits von ihrer Form und andererseits von ihrer enormen Höhe, bis zu 900m hoch, kommt. Leider ist es schon am dämmern und der Nebel wird auch immer dichter so bleiben uns manche Reize dieser imposannten Schlucht im grauen Dunst verborgen.
Nach diesem ereignissreichen Tag lassen wir den letzen Abend auf dem Yangtze natürlich nicht einfach so verstreichen. Mit den vielen neuen Bekanntschaften an Bord beenden wir die Kreuzfahrt wie es sich gebührt.
Am 4ten und letzten Tag von unserer Schiffahrt mussten wir auch schon wieder in aller frühe aus dem Bett und das voll verkatert. Natürlich war auch dieser Ausflug, wie der am ersten Tag, eine totale Touristenabzocke. Mit dem Schlangenboot fuhren wir zum Shennong Bach, wo es eine Tanzvorführung gab, die wir aber voll verschliefen.
Dann ging es langsam auf das Ende der Bootsfahrt zu, so besuchten wir zum guten Schluss noch den 3 Schluchtenstaudamm. Durch den Bau des längsten Staudammes der Welt wurden viele historische Kulturstätten und Orte für immer von enormen Wassermassen bedeckt.
Wir haben die 4 tägige Yangtze Kreuzfahrt sehr genossen.
Zum Abschied blicken wir noch einmal wehmütig den sagenumwobenen Strom hinunter.
Aufbruch: | 30.12.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 01.11.2010 |
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