Auf nach Kalifornien - GO WEST - Bernhard + Sylvia auf Tour
23.9.11 San Francisco
Good Morning America!
Vorhang auf und das war unsere Aussicht.
Es ist 6 Uhr und wir sind wach - sehr ungewöhnlich.
Aber es macht Spaß so früh aufzustehen und sofort loszugehen um Spaß zu haben.
Als erstes gehen wir wieder bei Mama`s frühstücken.
Weil wir gestern schon da waren, werden wir sofort erkannt und freundlich begrüßt.
Das Frühstück ist wieder einfach nur köstlich!
Wir schlendern gemütlich zur Hop-on-Hop-off Bushaltestelle und lassen uns zum Walt Disney Family Museum kutschieren.
Der Busfahrer ist unglaublich lustig und fröhlich, man kan deutlich merken wie er in seinem Job aufgeht.
Er singt und unterhält die Leute durch das Mikrofon und jeder der aussteigt bekommt ein freundliches "Enjoy your life" hinterhergerufen.
Alle lachen und lassen sich von der guten Laune anstecken.
Wir gehen den kurzen Weg durch den herrlichen
Presidio Park zum Museum.
Es ist das Gebäude mit den roten Fahnen im Hintergrund.
Leider gibt es von innen im Museum keine Fotos, dort durfte nicht fotografiert werden.
Es war sehr interessant.
Das Museum ist zweistöckig und innen kann man den Werdegang von Walt Disney von der Geburt bis zu seinem Tod verfolgen.
Da ich ein riesengroßer Fan seit meiner Kindheit bin,
war es für mich ein Highlight dieses Museum zu besuchen, zumal wir in Los Angeles noch das Disneyland sehen werden.
Nachdem wir alles ausgiebig angesehen haben setzen wir uns im sonnigen 26 Grad warmen San Francisco unter eine schattige Palme und warten auf den Bus, dieser bringt uns dann zur Golden Gate Bridge, leider liegt die Brücke im Nebel und man hat keine perfekte Sicht, trotzdem sind wir hellauf begeistert.
Wir gehen bis zur Mitte der Brücke, der Nebel ist feucht und es ist windig, aber trotzdem ist es nicht kalt.
"Die" Brücke - einfach der Wahnsinn.
Und WIR sind hier - fast könnte ich ein paar Tränchen verdrücken vor lauter Begeisterung.
Es ist unglaublich was in einem vorgeht wenn man sich das immer erträumt hat und nun ist es wahr - jetzt - in diesem Moment!
Nun lassen wir uns vom Bus in den Golden Gate Park bringen.
Das ist sozusagen der Stadtpark von San Francisco - es ist traumhaft schön und gigantisch groß.
Der Busfahrer meinte etwa so groß wie der Central Park in New York.
Unser Hauptziel ist der Japanese Tea Garden.
Wir müssen nicht lange laufen und erreichen dieses tolle Eingangstor.
Es sieht wirklich aus wie in Asien - es ist einfach der Hammer.
Überall gibt es Brücken und sprudelnde Bächlein, alles ist nach Feng Shui angelegt.
Man hört fast nichts von der Stadt, alle Geräusche sind nur gedämpft zu hören.
Hier steht Bernhard unter einem der vielen asiatischen Türmchen.
An verschiedenen Punkten setzen wir uns einfach auf eine Bank und relaxen ein bisschen.
Da es schon mittag ist bekommen wir Hunger.
An einem der Essensbuden holen wir uns einen absolut köstlichen Hot Dog with Hot Salsa.
Dann machen wir uns wieder auf dem Weg zum Bus.
Der kommt früher als erwartet, wir haben die Haltestelle noch nicht erreicht.
Da wir aber unbedingt mitwollen stellen wir uns einfach mitten auf die Straße und wedeln mit unseren Tickets - und siehe da - der nette Busfahrer lässt uns einfach einsteigen.
Es ist alles kein Problem hier, in Germany wäre der Bus bestimmt einfach vorbeigerauscht. Hier ist sowas kein Problem, man hat Achtung voreinander.
Es macht einfach nur Spaß hier zu sein.
Dann lassen wir uns im Hippie Viertel Haight Ashbury absetzen.
Sofort fühlen wir uns wie in den Sechziger-Siebziger Jahren.
Es laufen tatsächlich massenhaft Hippies mit Flower Power Klamotten herum, überall wird mehr oder weniger gut auf der Gitarre geklimpert und gesungen.
Es liegt etwas magisches in der Luft obwohl das Viertel etwas heruntergekommen wirkt.
Hier eine Wandmalerei mit Jimi Hendrix und Kurt Cobain, sowie Janis Joplin.
Da wir später noch nach Alcatraz fahren, beschließen wir uns mit dem Bus jetzt in die Stadtmitte zum Union Square fahren zu lassen um im Kaufhaus Macy`s im 8. Stock in der Cheesecake Factory vorher zu Abend zu essen.
Wir nehmen beide Steak Medaillons mit Pilzen und getrüffeltem Kartoffelbrei - das Essen ist der absolute Hammer!
Da soll nochmal einer sagen in den USA gibt es nur Fast Food.
Wir sind zwar ganz schön satt, trotzdem müssen wir uns unbedingt noch die Spezialität des Hauses - Cheesecake - probieren.
Diesen gibt es hier in über 40 Sorten und die Wahl fällt schwer.
Bernhard nimmt schließlich den "Original Chesecake" und ich probiere den "Key Lime Cheececake".
Seht euch das Foto an - da braucht es keine weitere Erklärung!
Nun haben wir es aber eilig - völlig die Zeit vergessen!
Es ist zehn vor sechs und um viertel nach sechs müssen wir schon Bootsanleger sein.
Jetzt aber dalli - leider fährt der Touribus nur bis sechs und ist schon weg.
Wir springen in ein heranfahrendes Cable Car auf und fahren einfach mit.
Ein Sitzplatz gibt es nicht mehr, wir möchten uns außen auf das Trittbrett stellen, doch der asiatische Schaffner ruft ständig "Go inside, go inside" und drängt uns nach innen.
Es ist ziemlich voll in der Bahn und eine Japanerin auf der Sitzbank fühlt sich bedrängt - klar, die bekommt alle Hinterteile der nach innen gedrängten Menschen ins Gesicht gedrückt, weil keiner weiß wie er noch Platz finden soll und sich überall festhalten muss.
Die Japanerin macht ein Gesicht als hätte sie in eine Zitrone gebissen und presst sich Tagesticket für den Bus vor Nase und Mund.
Das sieht ziemlich lustig aus und wir lachen wie verrückt, das Cable Car rappelt und klappert und der Fahrer saust wie ein Wilder die steilen Hügel hinab - wir haben Spaß ohne Ende obwohl es schon so spät ist.
Im Motel schnell noch eine warme Jacke geholt uns los geht es im Laufschritt zum Boot nach Alcatraz.
Das Boot haben wir locker noch bekommen.
Die Leute steigen ein und schon geht es los zum Rock.
Dort angekommen ist es schon dunkel und es sieht sehr gespenstisch aus.
Am Eingang vorne erhält man Kopfhörer mit einer Audiotour in deutsch.
Man wird automatisch durch die Zellengänge, die Zellen und eigentlich überall geführt und bekommt über die Kopfhörer von ehemaligen Wärtern und Gefängnisinsassen erzählt, dazu gibt es authentische Geräusche der Schließanlage.
Es ist beeindruckend und spannend.
Hier ein Zellentrakt den die Insassen die "Main Street" nannten, was einer "Hauptstrasse" entspricht.
Hier eine der original eingerichteten Zellen.
Die ist nur 2,70m lang und 1,70m breit und ziemlich eklig.
Es ist feucht und kalt, unglaublich wie die Menschen hier gehalten wurden.
Gut es waren Schwerverbrecher, aber trotzdem doch irgendwie auch Menschen.
Jeder macht ein erschüttertes Gesicht und alle denken wohl in etwa das Gleiche.
Für das Foto habe ich mich kurz in eine Zelle hineingestellt.
Aber höchstens für 10 Sekunden - es ist kaum zum Aushalten, man bekommt sofort Beklemmungen.
Das Hospital - kalt, alt und absolut furchtbar.
Wenn man sich vorstellt in diesem "Ambiente" im Krankenhaus zu liegen.
Im Hintergrund steht noch eine Untersuchungsliege.
Auf der Rückfahrt zeigt sich San Francisco`s Skyline wunderschön beleuchtet.
Wir stehen trotz Kälte auf dem offenen Teil des Bootes und schauen stumm auf dieses Bild.
Jetzt sind wir aber total am Ende.
Wir sind heute fast 14 Stunden nur gelaufen.
Die Knie jaulen schon wieder und die Füße brennen.
Ach, wenn man jetzt nur den Weg an das Hotel nicht noch hätte - über 1 Meile sind das noch!
Wir haben keine Lust mehr zu laufen und wollen nur noch ins Bett und schlafen.
Als wir aus dem Boot aussteigen steht da ein Mann mit einer Fahrrad-Rikscha - so wie man das aus asiatischen Filmen kennt.
Bernhard fragte ihn was es denn kosten würde uns ins Columbus Motor Inn zu fahren.
Der Fahrer wollte 20 Dollar, das sind etwa 13 Euro.
Den Spaß machen wir mit - der Fahrer freut sich über die späte Tour.
Wir dürfen Platz nehmen und los geht es.
Der lustige Mann singt laut und macht jede Menge Späße obwohl er ordentlich strampeln muss - wir sind in San Francisco und es ist nicht gerade flach.
Dauernd muss er sich vom Sattel erheben und ordentlich in die Pedalen treten, dann wackelt die ganze Rikscha und wir werden hin und her geschleudert.
Der arme Mann tut uns zwar leid, aber wir können nicht anders als zu lachen wie verrückt.
Es ist einfach so skurril und lustig zugleich.
Dann wird es immer steiler und der Fahrer schafft es kaum noch, er keucht und rackert sich ab - jetzt singt er auch nicht mehr.
Zweimal fällt ihm die Kette runter und er möchte unbedingt dass wir sitzen bleiben während er die Kette wieder draufpfriemelt.
Die letzten Meter fährt er vor Anstrengung nur noch Zick-Zack, ist aber immer noch total gut drauf.
Bernhard kann es nicht mehr mit ansehen und ruft ihm zu:
Hey man - stop - it`s enough - we got out now.
Der Fahrer war froh, wir bezahlten ihn liefen die paar Meter noch zu Fuß.
Wir konnten gar nicht mehr aufhören zu lachen, das Ganze war einfach zu lustig.
Jetzt waren wir gar nicht mehr müde und es ging uns wieder gut.
Ein gelungener Abschluss des Tages!
Er hatte nicht eher Ruhe bis er uns noch in seiner Rikscha fotografiert hatte.
Man sieht an unseren Gesichtern was wir für einen Spaß hatten!
Aufbruch: | 21.09.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.10.2011 |