30.000km - 4 Monate - 1 Paar Schuhe
Moskau
Nach meiner Ankunft am Kiewer Bahnhof in Moskau bin ich mit der Metro zur Station Schosse Entuziastov, wo Iliya wohnt, gefahren. Er hat mir zugesagt bei ihm zwei Naechte uebernachten zu duerfen. Letztendlich sind es drei Naechte geworden. Dafuer musste ich Dienstag frueh meine Sachen packen und verschwinden, weil seine Freundin aus Sankt Petersburg zu Besuch kam. Verstaendlich, dass er sie nicht mit einem deutschen Touristen ueberraschen wollte, der in einem Schlafsack auf dem Fussboden vor seiner Heizung liegt. Iliya ist sehr hilfsbereit gewesen. Er hat mir eine Express-Stadtfuehrung am ersten Tag in Moskau gegeben, mir fuer die folgenden Tage seinen Stadtplan geliehen, eine russische Handynummer fuer mich registriert, mein Ticket fuer den Zug nach Irkutsk gekauft und mir sein Notebook zur Verfuegung gestellt. Vermutlich haette er auch die russische Staatsbuergerschaft fuer mich beantragt, wenn ich ihn darum gebeten haette.
Tagsueber bin ich mit der Metro umhergefahren und hab mir unter anderem die alte Arbat Strasse, die Lomonossow Universitaet, den Ostankino Turm, das Bolschoi Theater und natuerlich den Kreml, die Basilius Kathedrale und den Roten Platz angeschaut. Die Metro allein ist schon eine Sehenswuerdigkeit. Was in Berliner U-Bahnstationen Stahlbeton und Leuchtstofflampe ist, ist in der Moskauer Metro Marmor und Kronleuchter. Die Moskauer koennen sich eher weniger dafuer begeistern, sie wollen nur schnell von A nach B und werfen dem fotografierenden Touristen im vorbeigehen verstaendnislose Blicke zu. Ganz anders ist der Moskauer Polizist. Er interessiert sich schon etwas mehr fuer den Touristen. Ich war gerade dabei einen Kronleuchter zu fotografieren, da schlich er sich von hinten an und schaute mir ueber die Schulter auf mein Kameradisplay. Ich beantwortete seinen boesen Blick mit einem freundlichen: "fotografierowatch". Er darauf: "/%^^@!!" (keine Ahnung was er gesagt hat). Und ich: "charascho!" (gut); packe die Kamera ein und gehe. Von Iliya hab ich spaeter erfahren, dass das Fotografieren in der Moskauer Metro schon seit drei Jahren nicht mehr verboten ist, Herr Wachtmeister wusste es wahrscheinlich nur noch nicht. Ich hab danach trotzdem gleich weiter fotografiert, deshalb kann ich hier ein paar schoene Metro-Fotos hochladen.
Weitere Begegnungen mit den russischen Gesetzeshuetern sind ausgeblieben, was mir ganz recht war, da ich mich als Tourist eigentlich registrieren muss, was ich aber nicht getan hab. Um die Moskauer Universitaet zu betreten, muss man sich ebenfalls registrieren. Eine Studentin wollte mir helfen und mich an den Eingangskontrollen vorbei schleusen, aber ich wurde von einem uniformierten Pelsmuetzentraeger entdeckt, der mich ohne Registrierung nicht hinein lies.
Am Dienstag wollte ich vor meiner Weiterfahrt Genossen Lenin in seinem dunklen Mausoleum besuchen, aber leider war ich auch hier erfolglos. Wahrscheinlich wurde gerade sein Naeschen neu gepudert, die Tuer war jedenfalls verschlossen und so hab ich mich auf dem Weg zum Jaroslawler Bahnhof gemacht.
vom 28.11.2012
Aufbruch: | 14.11.2012 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | März 2013 |
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