Südostasien, unterwegs in vier Ländern!
Vietnam: My Tho
Das war eine Anreise!!! Mit dem klimatisierten Stadtbus Nr. 2 sind wir erst einmal 45 Minuten durch das verstopfte Saigon zum Mien Tay Busbahnhof gefahren. Dort unzählige kleine Booking-Offices für alle möglichen Ziele. Wir wurden zum richtigen Büro geschickt und haben dort für 35.000 VND p.P. Tickets nach My Tho erstanden. Der Bus stand schon zur Abfahrt bereit, fast alle Plätze waren belegt. Wir wurden durch "Frau Feldwebel" des Busses auf die letzte Bank verwiesen.
Als immer mehr Leute noch kurz vor Start einstiegen, wurden die Sitzplätze knapp, und schon Minihocker in den Gang gestellt.....nun waren wir an der Reihe. Dem Tonfall nach hat es ihr wohl nicht gepasst, das wir mehr Platz einnehmen als der Durchschnittsvietnamese, sie wirbelte mit Geld und Tickets vor unserer Nase hin und her - wir haben zwar gemerkt, das sie am liebsten gehabt hätte, wir hätten im Bus nachgelöst, aber wir können uns auch sehr dumm stellen. Irgendwann hat sie aufgegeben, Hardy und zwei andere Männer wurden umgesetzt (so hatten wir es ihr auch vorgeschlagen), und dann war sie wohl einigermaßen zufrieden. Weiter vorne hat sie im gleichen Tonfall noch andere Passagiere gemaßregelt. Wir waren froh, kein vietnamesisch zu verstehen.
Der junge Mann neben mir, der ein wenig Englisch sprach, meinte nur, sie wolle wohl etwas Geld dazu verdienen, außerdem wäre der Bus heute so voll, das würde die Fahrzeit verkürzen, denn wenn er fast leer wäre, ginge es langsam voran, um evtl. noch Passagiere zu ergattern.
Die großen klimatisierten Touristenbusse fahren diese Strecke nicht, sondern auf dem Highway nach My Tho, der wäre komfortabler, erklärte er uns. Aber wir wollen ja nicht immer mit Touris unterwegs sein, da muß man manchmal auch mit Einschränkungen reisen.
Wenn auch alle Stadtbusse Saigons klimatisiert sein mögen, dieser Local-Langstreckenbus war es nicht - es standen lediglich alle Fenster und die Türen offen, und gefahren ist er wirklich sehr rasant - mehrere Beinaheunfälle, nur am hupen oder bremsen.
Nach nur 1,5 Stunden sind wir am Busbahnhof My Tho's angekommen. Mit dem Taxi ins "Song Tien Annex Hotel" und eingecheckt. Dann die Aussicht, direkt auf den Bao Dinh Kanal genossen, der in den Mekong mündet, und uns erst einmal von der Fahrt erholt.
Später sind wir wieder mal auf einem Markt gelandet, der hier täglich stattfindet und sich über mehrere Straßen hinaus dehnt. Nur bei der Suche nach einem Restaurant, was uns gefällt, sind wir noch nicht fündig geworden, haben dann an einem Straßenstand wieder was auf die Hand gekauft. Das liegt aber nicht an fehlenden Lokalitäten, sondern an der Bestuhlung, auf Minihockern oder Kinderstapelstühlchen, in einer Pizzeria sogar nur auf dem Boden - geht gar nicht.
Am nächsten Tag sind wir durch schmale Gassen und Wege zum "Vinh Trang Tempel" gelaufen, in knapp einer halben Stunde waren wir da. Er gilt als ältester Tempel des Mekong Deltas und wirkt wie ein Palastbau. Unterwegs wird man überall gegrüßt und es wird gewunken - die Menschen sind unglaublich freundlich, freuen sich, wenn man sie fotografieren möchte.
Der Weg zurück führte uns wieder über den ausladenden Markt, da haben wir uns -wie gestern- mit frischen, süßen und saftigen Ananas eingedeckt.
Ein wenig lästig sind die Bewerber der Mekong-Bootstouren, aber wenn man erklärt, dass man da schon war und davon erzählt, damit sie das auch glauben, ist das schnell erledigt und sie lassen einen in Ruhe.
Er wollte auch unbedingt, das wir ihn und seine schweisstreibende Arbeit fotografieren - man hat sogar Stühle hingestellt, aber so lange haben wir es nicht ausgehalten
Mal eine kurze Episode zwischendurch:
Da von unserem Hotel keinerlei Auskünfte, noch nicht einmal ein Stadtplan erhältlich waren, haben wir mal wieder einen Besuch in ein Tourist-Office gestartet.
Gleich kamen mehrere gut angezogene junge Männer auf uns zu, alle in hellblauen Hemden mit eingesticktem Tourist-Emblem. Wir wollten eigentlich nur wissen, wie wir am besten von My Tho nach Can Tho kommen - die Unterhaltung verlief ungefähr so:
Wohin wollen sie, nach mehreren Versuchen, ach, schreiben sie das doch bitte auf den Zettel, aha nach Can Tho möchten sie. Wohin denn da, in die Stadt möchten wir, oh, in die Stadt. Das ist aber sehr weit (nach unseren Unterlagen etwas über 100 km). Kopfschütteln, großes Palaver zwischen ihnen, dann folgte, am besten sie nehmen ein Taxi, fahren zum Coop-Mart, da fahren manchmal Busse ab. Aber wo genau die hinfahren, konnten sie uns leider nicht sagen.
Wir haben uns nett bedankt, immer freundlich sein, das lernt man hier in Asien, und nie laut werden, auch wenn die Auskünfte nicht ergiebig sind.
Denke Mal, das wir vom Busbahnhof irgendwie weiter kommen, werden das dann am Abreisetag einfach mal ausprobieren.
Am Abend sind wir neben der Ablegestelle für Mekong-Touren auf einige einfache Open-Air-Restaurants gestoßen, konnten auf großen Stühlen sitzen und haben gut gegessen. Danach noch mit vielen Einheimischen zusammen auf Bänken entlang des Flusses gesessen und auf den Sonnenuntergang gewartet. Immer wieder wird man, gerade von jungen Leuten, die ihr Englisch anwenden wollen, angesprochen, wo man herkommt, wie alt man ist oder sogar mit Handschlag begrüßt.
Ein Imbiss, so gar nicht nach unserem Geschmack. Getrocknete Sepia werden durch zwei Walzen mit Noppen hauchdünn durchgedreht, andere Trockenfische werden vorher noch kurz gegrillt........
An unserem letzten Tag in My Tho, haben wir noch die gegenüber liegende Dracheninsel, Con Long, besucht. Viele kleine Werften entlang des Ufers, aber abseits der Anlegestelle, herrscht eine von uns lange vermisste Ruhe. Kein Gehupe und nur ganz selten mal ein Motorbike. Sehr lange haben wir es aber nicht dort ausgehalten, gegen Mittag wurde es an diesem Tag besonders heiß, wolkenloser Himmel, so dass wir dann völlig durchgeschwitzt den Rückweg angetreten haben.
Blick in eine "Wohnung" - Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer, Garage und Fitnessraum - was braucht man mehr?
Sie lockert die Holzwolle auf, damit sie später mit Dichtungsmitteln o.ä. vermischt, zum Reparieren verwendet werden kann
Nun wollen wir mal guter Dinge sein und hoffen, das wir morgen irgendwie nach Can Tho weiterkommen werden.
Aufbruch: | 08.11.2013 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 01.03.2014 |
Malaysia
Vietnam
Kambodscha