Neuengland-mit-Ostkanada-2013
Edmundston - Tadoussac - 18.09.2013
Unser heutiger Tag began mit strahlendem Sonnenschein. Es sollte heute ein 25 Stunden Tag werden, denn bei der Überquerung der Grenze von New Brunswick nach Québec bekamen wir unsere vor ein paar Tagen "geklaute" Stunde zurück und waren wieder in der Eastern Time Zone. Von Edmundston aus warens nur so ca. 30 km bis nach Québec, was wir schnell erreichten. Kurz nach der Grenze war eine Touriinfo, wo wir uns nach Prospekten und einer guten Karte umsahen, denn wir werden die nächsten Tage ja in dem Bundesstaat unterwegs sein. Man bekam hier auch net gute Karte, aber zu meiner Überraschung kostete sie etwas. Deswegen mußte ich nochmal kurz zum Auto um meinen Geldbeutel zu holen. War scho weng sauer darüber, aber wir benötigten die Karte auf jeden Fall.
Die Interstate 2 war dann jetzt in Québec die 185. Diese wurde zur Zeit einige Kilometer lang umgebaut bzw. verbreitert. Warum genau konnt ich mir net vorstellen, denn es sah häufig so aus wie auf dem Bild unten. Im Reiseführer hab ich von einem Ort gelesen, der einen ziemlich ungewöhnlichen Namen hat. Er sollte jetzt auf unserem Weg liegen und wir hofften, da es nur ein kleiner Ort war, daß er auch an den Ausfahrten dabei stand. Dies war so und so standen wir kurz danach vorm Ortsschild von Saint-Louis-du-Ha!Ha!. Es gibt mehrere Möglichkeiten wo der Name herkommt, sicher ist glaub ich keine davon. Er könnte von der indigenen Hexcuewaska Sprache kommen, bei der mit dem Ausdruck "Ha Ha" ein unerwartetes Hindernis beschrieben wird, damit könnte der nahe gelegene Lac Témiscouata gemeint sein. Die Ausrufezeichen haben sich mit der Zeit durch die Umgangssprache ergeben und sind schließlich mit aufgenommen worden. Auch beim Namen Louis gibts mehrere Möglichkeiten, es könnten Louis Marquis, der erste Kolonist der Region oder Louis-Antoine Proulx, der Vikar in Rivière-du-Loup war, gemeint sein.
Nach dem kurzen Abstecher zu Saint-Louis-du-Ha!Ha! gings zurück auf die 185 und weiter Richtung Rivière-du-Loup, von wo aus wir dann ja über den Sankt Lorenz Strom mit der Fähre fahren wollten. Rivière-du-Loup ist ein kleiner Ort direkt am Sankt Lorenz Strom gelegen. Er ist nach dem gleichnamigen Fluß der durch den Ort fließt benannt, was so viel wie "Wolfsfluß" übersetzt bedeutet. Da wir noch weng Zeit bis zur Abfahrt der Fähre hatten sind wir nochmal abgebogen und haben den Parc de la Croix gesucht und auch leicht gefunden. Dabei gings kurz durch die Innenstadt, ein ganz hübsches Städtchen. Vom Park aus hat man eine tolle Sicht über dir Stadt und den rießigen dahinter liegenden Fluß.
Nach einer kurzen Pause unter dem Kreuz sind wir zurück ins Auto und haben uns auf den Weg Richtung Fähre gemacht. Diese war wie auch vor ein paar Tagen in Saint John gut ausgeschildert und so problemlos zu finden. Wir waren sehr pünktlich dort und haben uns in die Reihe der wartenden Autos gestellt, es waren grad erst so 10 Stück. Dann sind wir ins Gebäude neben dem Parkplatz um uns ein Ticket zu kaufen, dies macht man aber erst auf dem Schiff war dort zu lesen. Also wieder raus und die Zeit bis zur Abfahrt rumbringen. Deshalb sind wir nochmal kurz zum Auto um unsere Jacken zu holen, es war sehr windig und los gings weng an der Anlegestelle entlang bzw. auf einen Kai. Dort wars noch zugiger weshalb wir doch bald wieder zum Auto zurück sind um uns aufzuwärmen und den Rest der Zeit zu warten. Lang dauerte es nimmer und es ging rauf auf die 2. Fähre dieses Urlaubs.
Diese Fähre war kleiner als die vor ein paar Tagen, was man auch beim Parken merkte, Susanne mußte vor der Parkposition aussteigen, denn dort gings nimmer. Das Nachbarauto bzw. der LKW waren so nahe, daß der Parkhelfer sogar noch meinen Spiegel an der Beifahrertüre einklappte. Ich mußte dann auch schnell aussteigen, weswegen ich meinen Foto im Auto vergessen hatte. Hab nur schnell den Rucksack rausnehmen können, ich dachte er war dort drinnen. Naja zum Glück hatte Susanne den kleinen Foto dabei und wir konnten bei einem Rundgang auf dem Schiff ein paar Fotos schießen. Zuvor hatten wir noch die Gebühren bezahlt und uns erst weng in den Aufenthaltsraum gesetzt, wo wir in den Nachrichten von einem Busunglück an einem unbeschrankten Bahnübergang bei Ottawa gehört haben. Die Überfahrt dauerte ca. 65 Minuten und brachte uns nach Saint-Siméon auf der Nordseite des Stroms, welcher hier ca. 30 Kilometer breit war!
Wir sind gut in Saint-Siméon angekommen und nach der Fähre gleich eine kurze, steile Steigung hoch in den Ort gefahren. Von dort aus wollten wir Richtung Osten, genauer zum Saguenay Fjord fahren. Dafür bogen wir auf die 170 ab. Dadurch fehlte uns zwar ein Stückchen entlang am Fjord, aber wir mußten ja auch trotz der gewonnen Stunde heut weng an die Zeit denken. Die 170 führte durch eine schöne Landschaft, wo die Laubbäume scho ziemlich verfärbt waren auf den Fjord zu. Allerdings ging sie nie direkt an ihm entlang. Bei L'Anse-Saint-Jean sind wir runter von der 170 und zum Fjord gefahren.
In L'Anse-Saint-Jean war ne Baustelle weswegen wir kurz brauchten bis wir den Weg zum Fjord fanden. Vom Parkplatz aus liefen wir einen kleinen Weg entlang von dem man immer wieder schöne Aussichten auf den Fjord hatte. Ich hab mir eigentlich vorgestellt daß man immer wieder solche Aussichten auf der "Route du Fjord" wie die Straße entlang des südlichsten Fjords der Nordhalbkugel hieß hat, aber dies war leider net so. Die Stellen mit Blick von bis zu 500 m hohen Felswänden auf den Fluß waren sehr rar.
Noch einmal so eine Möglichkeit hätte sich bei Rivière Éternité ergeben. Von dem Ort aus führt eine Abzweigung in den Parc du Saguenay und damit an den Fjord heran. Wir haben diese Möglichkeit aber ausgelassen. Man hätte dort zwar eine der höchsten Klippen des Fjords besteigen können, aber dies hätte auch ca. 4 Stunden gedauert. Auf dieser Klippe am Ende einer langen Treppe steht eine ca. 8 m hohe Marienstatue, die die Seeleute und Boote unten auf dem Fluß beschützen soll.
Stattdessen sind wir weitergefahren und haben erst wieder bei La Baie einen Stopp eingelegt. Der Ort liegt an einem Seitenarm des Fjords und is sozusagen eine Sackgasse. In einem der Prospekte aus der Touriinfo haben wir gelesen daß es hier einen guten Schokoladenladen geben soll, der auch Blaubeeren umhüllt von Schokolade verkauft. Diese wollte ich unbedingt probieren, denn die Gegend um die Stadt Saguenay und den Lac Saint-Jean herum ist bekannt für Blaubeeren.
Wir haben den Schokoladenladen gefunden und neben den Blaubeeren in Zartbitterschokolade noch ein paar weitere Pralinen gekauft. Es war alles OK, aber net umwerfend gut. Lustig war die Verständigung im Laden, denn die alte Frau konnte kein englisch und ihre um die 40 Jahre alte Tochter ein paar Brocken... Ein paar Kilometer nach La Baie haben wir noch eine Käserei besucht, was sich aber net lohnt, die Auswahl war net wirklich groß. Auf dem Weg danach nach Saguenay mußte ich auf einmal stark abbremsen, der Grund die Milchlieferanten für den Käse
Die Stadt Saguenay, deren Namen auch der Fluß und der Fjord trägt, war unser Wendepunkt für heute. Hier endet der Fjord und der Fluß fließt auf der anderen Seite der Stadt nicht mehr zwischen Schluchten, sondern ganz "normal" weiter. Es war scho ungefähr 5 Uhr nachmittags als wir uns auf den Rückweg zum Sankt Lorenz Strom machten, der noch gute 120 km entfernt war. Weshalb wir überlegten wo wir übernachten sollten. Am besten für den morgigen Tag wäre Tadoussac, für das wir die 120 km auf jeden Fall fahren mußten, vorher würde es zur Not auch noch Orte geben.
Da auf der "Route du Fjord" wie meistens in Kanada net viel los war sind wir gut vorangekommen. Dabei hatten wir sehr schöne Aussichten, zwar net auf den Fjord aber auf viele kleine Seen in denen sich im Licht der letzten Sonnenstrahlen die schon teilweise ziemlich bunte Landschaft spiegelte. An manchen, wie oben zu sehen hielten wir kurz an und genossen die Aussicht. Nachdem wir also gut vorwärts kamen beschlossen wir auf jeden Fall heut noch bis nach Tadoussac zu fahren. Einige Kilometer davor haben wir wieder mal was Neues gesehen, in Bezug auf Straßenbaustellen. Denn es gab auf beiden Seiten jeweils einen Schildermann und zusätzlich dann ein Führungsfahrzeug, welches den Verkehr durch die Baustelle leitete, warum auch immer, denn es war eigentlich klar zu sehen wo man fahren soll...
Es war scho leicht dämmrig als wir schließlich Tadoussac erreichten und ein erstes Motel sahen. Wir fragten nach einem Zimmer und das Einzige mal in dem Urlaub mußten wir weiterfahren, denn sie hatten nix mehr frei. Also gings den Berg runter in die Ortsmitte. Dort gabs noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten, u.a. häts das große aber teure Hotel Tadoussac gegeben. Im "Galouine" hatten sie noch was frei, auch wenns weng gedauert hatte bis wir bezahlen konnten, denn die haben fast kein englisch gesprochen. Dies war sehr verwunderlich und eigentlich auch weng ärgerlich, daß man in einem Touriort in einem Hotel kein Grundenglisch für den Service kann, und des wo englisch auch eine Amtssprache ist. Geparkt haben wir an der Straße vorm Hotel, da unser zum Zimmer gehörender Parkplatz viel zu eng war, auch auf Grund genial geparkter Autos anderer Gäste. Zu Abend gegessen haben wir nicht in unserem Hotel, obwohl es auch gut aussah, sondern sind erst kurz durch den Ort geschlendert und haben dann in einem netten kleinen Restaurant gegessen. Durch ein Gespräch der Bedienung (die englisch konnte) mit anderen Gästen haben wir erfahren, daß hier ab Anfang November bis glaub ich Anfang April alles dicht ist und fast keiner mehr hier wohnt. Sie selbst geht dann zum Arbeiten für die Zeit nach Thailand.
Aufbruch: | 07.09.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 29.09.2013 |
Kanada