Neuengland-mit-Ostkanada-2013
Tadoussac - Québec City - 19.09.2013
Gestern Abend haben wir noch einige Zeit im Internet nach einem Hotel für die nächsten zwei Nächte in Québec City gesucht, auch weil irgendjemand einen Kostenfilter bei der Suche eingestellt hat Letztendlich haben wir eins gleich neben dem Château Frontenac mitten in der Oberstadt gefunden.
Das WLAN war zwar weng langsam aber sonst war das Hotel echt sehr schön. Das Bad zu unserem Zimmer war einen Stock tiefer, aber für eine Nacht wars kein Problem. Außerdem war alles schön eingerichtet und gemütlich, nur die Zimmerdecke war meinem Kopf gefährlich nahe
Ich hab mal wieder das Frühstück ausfallen lassen und lieber das Bett ein bißchen länger genossen Nachdem Susanne gesättigt wieder rauf kam haben wir die Koffer ins Auto gepackt und ausgecheckt. Bevor wir weiterfuhren haben wir uns aber noch weng in Tadoussac und dort vor allem am Hafen umgesehen. Da der Ort ziemlich klein ist, konnten wir alles schön zu Fuß erreichen. Sein Name kommt übrigens aus der Innusprache, dort heißt das Wort Tatouskak so viel wie Brust. Das bezieht sich auf die beiden Runden Hügel am Fjord und an der Bucht
Die kleine Kirche Petite Chapelle wird auch Indian Chapel genannt und wurde um 1747 von Jesuiten erbaut. Sie zählt zu den ältesten Holzkirchen des Kontinents. Von der Kirche aus hat man einen schönen Blick über die Bucht von Tadoussac, wo im Sommer am Sandstrand bestimmt mehr los ist als heut. Denn wir sahen nur ein paar vereinzelte Spaziergänger. Wie gestern beim Abendessen erwähnt ist hier bald nix mehr los und erst im Frühjahr lebt das Dorf wieder auf. Auch das große Hôtel Tadoussac macht im Winter ein paar Monate zu. Es ist das größte und auch luxuriöseste Hotel im Ort, mit einem wunderbaren Blick auf die Bucht und den Fluß. Hatte ganz vergessen daß es dort ein ziemlich günstiges 6-Gänge-Tagesmenü gibt, hätte Susanne bestimmt gefallen
Zwischen der Bucht von Tadoussac und dem Saguenay Fjord liegt die Halbinsel Pointe de l'Islet, auf der ein kleiner Weg rundrum führt. Von dort aus soll man sogar von Land aus gut Wale beobachten können, wir haben sehr konzentriert das Wasser abgesucht Aber auf der Fjordseite haben wir keinen gesehen. Dafür hatten wir nochmal einen schönen Blick auf den Fjord und haben die kostenlose Fähre gesehen, welche wir später auf unserem Weg nach Québec City nehmen werden. Auf dem kleinen Rundweg hab ich glaub ich 3-mal meine Jacke aus- und wieder angezogen. Die Sonne wenn sie mal durch kam wärmte nämlich noch gut, aber war sie weg und es ging ein Wind, was hier am Fluß meistens vorkam, wars ziemlich frisch.
An der Spitze der Halbinsel hatte man einen wunderbaren Blick auf den Fluß. Dies denkt man eigentlich gar net, denn da man das andere Ufer net sieht könnte man genauso auf einen See oder sogar das Meer schauen. Mitten im Fluß nahe einer kleinen Insel konnte man sogar einen Leuchtturm erkennen, welcher aber auf dem gezoomten Foto eher wie ein Fleck auf der Linse aussieht, so daß ichs hier net reingestellt hab. Von diesem Punkt aus konnte man auch gut in die Bucht von Tadoussac sehen und nach einigen Minuten konzentierter Suche hab ich dann einen kleinen Wal gesehen, wahrscheinlich wars ein Schweinswal. Susanne glaubte es mir erst net, aber als er dann wieder kurz auftauchte sah sie ihn auch. Er schwamm anscheinend von der gegenüberliegenden Seite der Bucht auf unsere zu und so sind wir schnell zu einer Kaimauer gelaufen wo man direkt an der Bucht war und hofften ihn dort näher sehen zu können. Unser Plan ging auf wir sahen ihn einmal wirklich nur so 20 Meter entfernt auftauchen, für ein Foto war er aber zu schnell. Susanne meinte, daß er auch einmal eine kleine Wasserfontäne geblasen hat, leider schaute ich da zurück auf Tadoussac und schoß das untere Foto mit dem Hôtel Tadoussac.
Kaum zu erkennen, aber kurz vorm Strand ist ein dunkler, glänzender Punkt zu sehen, dies war der Schweinswal
Ziemlich happy, weils mit einem Wal geklappt hat sind wir schließlich zum Auto zurückgelaufen und machten uns auf den Weg. Aber net scho in Richtung Québec City, sondern erst noch ein Stückchen in die entgegengesetzte Richtung. Unser Ziel war das Cap-de-Bon-Désir Interpretation and Observation Centre, was östlich von Tadoussac bei Les Bergeronnes liegt. Dort soll man von einer natürlichen Steinterrasse aus ebenfalls gute Chancen haben Wale zu sehen. Vom kostenpflichtigen Parkplatz aus wars ein kurzer Weg durch einen Wald bis zur Küste, wo wir dann einige Leute auf den Steinen stehen oder sitzen sahen, teilweise mit Stativen und rießigen Objektiven. Wir waren ungefähr ne Stunde dort, teilweise auf den Steinen, wo es richig frisch war und auch bei der kleinen Infostation, gesehen haben wir hier aber leider keine Wale, nur Seelöwen. Bei der Infostation gabs ne Tafel auf der die Mitarbeiter die gesichteten Wale zählen, gestern u.a. 2 Buckelwale und heut scho den Größten, ein Blauwal, naja immerhin hatten wir ja vorher scho den kleinen Schweinswal gesehen...
Wieder im zum Glück weng von der Sonne aufgewärmten Auto gings nun aber Richtung Québec City, was ja noch ein gutes Stückchen war und wir auf jeden Fall heute da ankommen wollten und mußten, schließlich haben wir ja ein Zimmer gebucht. Von Tadoussac gings in so ca. 10 Minuten mit der kostenlosen Fähre über den Saguenay Fjord nach Baie Ste. Catherine, wo es auch ne Möglichkeit gab evtl. von Land aus Wale zu beobachten, aber diese ließen wir aus. Stattdessen hielten wir mal an, wenn sich wie unten scho langsam der Indian Summer zeigte. Schließlich kamen wir nach so ungefähr 60 Kilometer wieder nach Saint-Siméon, wo wir gestern mit der Fähre über den Sankt Lorenz Strom ankamen.
In La Malbaie ca. 40 Kilometer westlich von Saint-Siméon kann man sich entscheiden ob man die 362, den "River Drive" weiter am Sankt Lorenz Strom entlang fährt, oder abbiegt auf die 138, den "Mountain Drive". Da wir ja jetzt oft Wasser gesehen haben, namen wir den "Mountain Drive". Beide Straßen führen ungefähr um ein rießiges Tal herum, was vor 350 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Dieser war 15 Milliarden Tonnen schwer, hatte einen Durchmesser von 2 Kilometern und krachte mit 36000 kmh auf die Erde. In Baie-Saint-Paul treffen der "River Drive" und der "Mountain Drive" wieder aufeinander und laufen als 138 zusammen bis nach Québec City. Da es aber noch gute 100 Kilometer bis Québec City waren, wollten wir in Baie-Saint-Paul eine Kleinigkeit essen.
Charlevoix, wie die Gegend hier heißt wurde von der Unesco als Welt-Biosphärenreservat unter Schutz gestellt. Deshalb und auch wegen des guten Essens ziehen sich scho seit Langem die Reichen und Privilegierten im Sommerurlaub hierher zurück. Es gibt hier sogar eine "Route des Saveurs" (eine Straße des Geschmacks)
Wir haben in einem Prospekt wieder mal was gefunden wo wir essen wollten und machten uns in Baie-Saint-Paul auf die Suche danach.
Leider haben wir es nicht gefunden und da uns sonst auch nix total umgehauen hat sind wir schließlich ohne was zu essen weitergefahren, naja ein paar Salzbrezeln und Oreos gabs dann im Auto Von Baie-Saint-Paul, wo übrigens der Cirque du Soleil entstanden ist, sind wir außer einem kurzen Tankstopp am Fluß entlang bis nach Québec City durchgefahren. Dieses war, wie leider unten auf dem Bild schwer zu erkennen, scho viele Kilometer vorher zu sehen. Obwohl wir gegen Abend, also zum Berufsverkehr zur Stadt bzw. in sie reinfuhren war der Verkehr net sehr schlimm. Einzig bei der Auffahrt in die Oberstadt mußte man aufpassen, da dort gebaut wurde.
Unser Hotel direkt neben dem Château Frontenac haben wir ohne Probleme gefunden und gleich eingecheckt. Schnell die Koffer aufs Zimmer gestellt und dann unser Auto in einer vom Hotel empfohlenen Tiefgarage neben dem Rathaus gebracht. Man konnte nur mit einer Kreditkarte in diese reinfahren und auch reinlaufen. Zurück gings nochmal kurz aufs Hotelzimmer und dann zu Fuß los durch Québec City. Ein bißchen wollten wir uns noch umsehen, dann aber auch bald was zu essen suchen. Der erste Weg führte uns dann natürlich zum Château Frontenac und auf die Terrasse Dufferin, wo wir gleich einen rießen Dampfer am Flußufer sahen. Der Sankt Lorenz Strom ist hier übrigens "normal" breit, man sieht locker das andere Ufer. Bei Québec City ist auch ungefähr der Übergang von Salz- und Süßwasser.
Im LP haben wir vom L'Échaudé, ein Restaurant in der Unterstadt gelesen, was gut sein soll und bei Touristen eher unbekannt. Dieses wollten wir suchen und machten uns von der Terrasse Dufferin über Treppen aus auf nach unten. Dabei kam ich sogar leicht ins Schwitzen, denn die Nacht war ungewöhnlich warm. Unten haben wir das Restaurant ziemlich schnell gefunden, leider war außen alles voll, denn mit den Wärmestrahlern konnte man locker auch noch außen sitzen. Innen sah es genauso aus, also haben wir uns für die Bar entschieden und beide eine Duck Confit mit Pommes und Salat genommen. Duck Confit, bzw. Confit im Allgemeinen hat seinen Ursprung in Südfrankreich. Es wird das Fleisch, traditionell Ente zuerst mit Salz eingerieben oder in Salzlake eingelegt, dann mit dem eigenen Fett bedeckt bei milder Hitze eine bis mehrere Stunden gegart. Danach wird das Fleisch schichtweise in Fett eingelegt und kühl gelagert, nach ca. 3 Wochen hat es das typische Aroma. Nach diesen 3 Wochen kann das sehr zarte Fleisch sofort gegessen oder zuerst knusprig gebraten werden. Es war sehr lecker!
Nach dem Essen mußten wir mit vollem Magen wieder in die Oberstadt laufen Haben es aber geschafft und sind dort noch weng durch die Straßen gelaufen und haben überlegt noch irgendwo nen Cocktail oder so zu trinken. Hatten aber letztendlich beide keine Lust mehr und haben noch eine kurze Pause in einem kleinen Park neben dem Château Frontenac gemacht bevor wir ins Hotel zurück sind.
Aufbruch: | 07.09.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 29.09.2013 |
Kanada