Neuengland-mit-Ostkanada-2013

Reisezeit: September 2013  |  von Andy S.

Lunenburg - New Glasgow - 14.09.2013

Das Zimmer war zwar klein und das Bett auch net unbedingt groß, aber wir haben trotzdem gut geschlafen. Der Blick aus dem Fenster war leider net so gut, denn das Wetter hatte sich kaum verändert. Haben dann erstmal ausgecheckt, dh. wir haben den Schlüssel in ne Art Briefkasten geschmissen und das Gepäck ins Auto geladen. Da heut Samstag war konnten wir weiterhin kostenlos an der Straße nahe dem Hotel parken, denn bißchen wollten wir noch hier in Lunenburg bleiben. Vom Auto aus sind wir auf der Montague Street Richtung Osten durch den Ortskern der kleinen Stadt gelaufen. Der Stadtkern ist seit 1995 Unesco Weltkulturerbe.

Lunenburg - Unesco Weltkulturerbe

Lunenburg - Unesco Weltkulturerbe

dito

dito

Unser kleiner Spaziergang ging jetzt nordwärts den kleinen Hügel in der Stadt rauf. Vorbei gings u.a. an ein paar Kirchen und einem Denkmal der norwegischen Marine, die dort im 2. Weltkrieg "trainieren" konnte. Susanne war ganz begeistert und hat gleich die norwegische Inschrift übersetzt, hat gestimmt Auf der Rückseite war sie nämlich in englisch, so konnt ichs kontrollieren Auf dem kleinen Rundgang durch Lunenburg haben wir ab und zu auch den sogenannten "Lunenburg Bump" gesehen, eine fünfseitige Dachgaube im Obergeschoß. Bevor wir weiterfuhren wollten wir aber unbedingt noch zum Hafen, denn von dort bzw. noch besser von der anderen Seite des Lunenburg Harbor hat man eine schöne Sicht auf die bunten Häuser der Stadt. Auf die andere Seite sind wir gar net gefahren, denn wir konnten sie kaum sehen, also konnten wir uns den Weg dorthin sparen. Vom Steg aus war die Sicht auch sehr schön, aber wenn man sich dies bei Sonnenschein und eben von weiter weg, der anderen Hafenseite aus vorstellt, muß es es echt ein wunderbarer Anblick sein.

"Lunenburg Bump"

"Lunenburg Bump"

Ein Teil von Lunenburg aus der Hafensicht

Ein Teil von Lunenburg aus der Hafensicht

Grand Banker Hotel am Tag

Grand Banker Hotel am Tag

Vom Hafen sind wir an unserem Hotel vorbei zum Auto gelaufen und machten uns langsam auf den Weg raus aus Lunenburg. Bevors aber weiter Richtung Halifax ging hielten wir noch kurz an der Lunenburg Academy, eine 1895 komplett aus Holz errichtete Schule, früher eine renommierte höhere Schule, heute eine Öffentliche. Man kann sie im Sommer sogar besichtigen.

Lunenburg Academy

Lunenburg Academy

Von der Academy aus gings bergab zur 332 und dann zur Lighthouse Route, der wir an der Küste entlang rauf nach Halifax folgten. Die Lighthouse Route war leider weng enttäuschend, wir haben net wirklich viele Leuchttürme gesehen. Dies lag daran, daß wir evtl. mal ne Abzweigung übersehen haben, aber wohl doch eher daran, daß die Lighthouse Route ziemlich lang entlang der südlichen Küste von Nova Scotia geht und wir nur einen Teil davon fuhren. Auch wenn wir so gut wie keine Leuchttürme gesehen haben und das Wetter wiedermal net so toll, war die gemütliche Fahrt doch sehr schön, da Nova Scotia einfach eine sehr schöne, grüne Landschaft mit vielen kleinen Seen und einer tollen Küste hat.

Die Lighthouse Route

Die Lighthouse Route

Kurzer Stopp an der Lighthouse Route

Kurzer Stopp an der Lighthouse Route

So war die Sicht leider meistens

So war die Sicht leider meistens

Kurz vor Halifax, an der Ostspitze der St. Margarets Bay liegt der kleine Ort Peggy's Cove. Es soll einer der meistbesuchten Fischerorte auf Nova Scotia, sogar von ganz Kanada sein. Die meisten Touristen kommen wegen der schönen Küste aus Granitstein und dem rot-weißen Leuchtturm, der allerdings nimmer in Betrieb ist. Lange Zeit war in ihm eine kleine Poststation wo sich viele Touristen ihre Postkarten abstempeln ließen, mit einem Leuchtturm als Stempel Auch trotz des schlechten Wetters war viel auf den leicht rutschigen Felsen los, die mit dem Leuchtturm sicherlich sehr gut bei Sonne ausgesehen hätten...
(das schlechte Wetter hier die letzten Tage hing an dem ziemlich starken Sturm, dessen Namen ich mittlerweile vergessen hab, vor der Ostküste der USA, sonst is es um diese Zeit besser hier)

Peggy's Cove

Peggy's Cove

dito

dito

Leuchtturm von Peggy's Cove

Leuchtturm von Peggy's Cove

Am Ortseingang befindet sich neben dem Parkplatz am Leuchtturm nochmal ein Weiterer und eine Touriinfo samt Toiletten, die wir kurz aufsuchten. Auf dem Parkplatz stand dann fast neben uns ein Wohnmobil mit schweizer Kennzeichen, da werden wohl welche weng länger unterwegs sein als wir Gegenüber dieses Parkplatzes gabs noch das William E. de Garthe Memorial Monument, ein Monument zu Ehren der Fischer. Auch heute noch fischen die Bewohner hier nach Hummer.
Was wir bei dem ganzen Nebel und auch weil ich erst danach davon las net gesehen haben, war die Gedenkstätte für den Swissair-Flug 111, der am 2. September 1998 vor Peggy's Cove ins Meer stürzte. Dabei kamen ziemlich sicher auf Grund eines Kabelbrandes alle Fluggäste und Besatzungsmitglieder ums Leben.

William E. de Garthe Memorial Monument

William E. de Garthe Memorial Monument

Neben dem William E. de Garthe Memorial Monument

Neben dem William E. de Garthe Memorial Monument

Schönes Haus am Rand von Peggy's Cove

Schönes Haus am Rand von Peggy's Cove

Es waren so ca. 40 km bis Halifax, was wir schnell erreichten. Auf den ersten Metern in der Stadt kamen wir in einen Stau, wo ein paar Einheimische gleich wieder wendeten, sie dachten es dauert länger. Hats aber net. Nach vielleicht fünf Minuten waren wir durch die Baustelle, welche den Stau verursacht hat. Wir erwischten eine größere Straße die praktisch durch bis zum Hafen, also nach Downtown ging. Halifax liegt ja an einer Bucht, auf deren anderer Seite Dartmouth liegt, was wir aber leider auf Grund des Wetters net sehen konnten. Neben dem Casino Nova Scotia in nem Parkhaus das Auto abgestellt und los gings am Hafen entlang. Durch die Historic Properties, alte zu kleinen Läden und Restaurants umgebaute Lagerhallen gelangten wir zur Touriinfo, wo wir nach Karten fragten, die aber net so der Hit waren, also gings weiter mit der ausm LP.

Man sah scho kaum die Häuser ein paar Meter weiter auf unserer Seite der Bucht

Man sah scho kaum die Häuser ein paar Meter weiter auf unserer Seite der Bucht

Historic Properties

Historic Properties

Downtown Halifax

Downtown Halifax

Jetzt gings mal vom Wasser weg, weiter rein in die Stadt, die uns bei dem Wetter net wirklich gut gefallen hat, denn der graue dunkle Himmel hat die ohnehin scho ziemlich braune und dunkle Stadt noch weng unansehlicher gemacht. Es gab aber auch immer wieder architektonische Lichtblicke, wie die St. Mary's Cathedral Basilika. Man hat sie leider net ganz auf ein Foto gebracht, aber zumindest die schöne Vorderansicht, wo sich zum Zeitpunkt als wir vorbeikamen eine Hochzeitsgesellschaft aufhielt, die Frauen alle in lila Kleidern (außer der Braut).

St. Mary's Cathedral Basilika

St. Mary's Cathedral Basilika

Auf der Barrington Street in Downtown Halifax

Auf der Barrington Street in Downtown Halifax

dito

dito

Province House

Province House

Nur ein paar Blocks unter dem Citadel Hill liegen gleich 3 Sehenswürdigkeiten direkt nebeneinander, nämlich die St. Paul's Church, die Grand Parade und das Rathaus von Halifax. Die St. Paul's Church ist das älteste Gebäude in Halifax und hat die Explosion im Jahre 1917 so gut wie unbeschadet überstanden. Damals im 1. Weltkrieg kollidierte die Mont Blanc, ein Munitionsschiff mit einem anderen Schiff und verursachte so die bis zum Atombombenabwurf 1945 größte künstliche Explosion der Welt, welche fast das ganze nördliche Ende von Halifax dem Erdboden gleich machte, 9000 Menschen verletzte und 1900 töte. Von der St. Paul's Church aus sind wir über die Grand Parade, ein alter Paradeplatz noch ausm Jahr 1749, rüber zum wirklich schönen Rathaus von Halifax gelaufen, welches ich net Anhieb aufs Foto brachte ohne was abzuschneiden

Ein Teil der Grand Parade mit St. Paul's Church

Ein Teil der Grand Parade mit St. Paul's Church

Grand Parade

Grand Parade

City Hall von Halifax

City Hall von Halifax

Nun kam das schwerste Stück des Tages, rauf auf den Citadel Hill Über die Carmichael Street gings direkt auf den Hügel und die Old-Town-Clock zu. Sie ist ein Wahrzeichen von Halifax und zeigt dort seit 1803 die Uhrzeit an. An ihr gings den grünen Hügel hoch bis zum "Gipfel" auf dem die alte Verteidigungsanlage, die Zitadelle von Halifax steht. Wir sind nur weng um sie rumgelaufen, net rein des haben wir ein paar Tage später in Québec gemacht. Normalerweise hat man von hier bestimmt ne schöne Sicht auf die Stadt und auch Dartmouth gegenüber der Bucht, doch dies war heut leider gar nix. Deshalb haben wir uns auch net lange aufgehalten und sind auf der Nordseite den Hügel wieder runtergelaufen.

Old-Town-Clock

Old-Town-Clock

Blick vom Citadel Hill (bei schönem Wetter könnte man am hinteren Bildrand Dartmouth sehen)

Blick vom Citadel Hill (bei schönem Wetter könnte man am hinteren Bildrand Dartmouth sehen)

Eingang zur Zitadelle von Halifax

Eingang zur Zitadelle von Halifax

Hier auf der Nordseite wollten wir noch einen kurzen Abstecher zu zwei Kirchen machen und dann zurück zum Parkhaus laufen. Wir haben nämlich auf Grund des Wetters beschlossen zügig weiterzufahren um noch so weit wie möglich Richtung Osten und damit näher an Cape Breton Island zu kommen. Da es dann auch auf dem Weg von der St. George's Round Church, eine wirklich ungewohnte Form für ne Kirche, zum Parkhaus zu regnen begann sind wir auch nicht mehr zum Fairview Cemetery gefahren, sondern gleich raus aus der Stadt Richtung Osten. Auf dem Fairview Cemetery liegen viele Opfer des Untergangs der Titanic, denn von Halifax aus sind damals 3 Schiffe zur Rettung Richtung Titanic gefahren.

St. George's Round Church

St. George's Round Church

Nachdem wir aus Halifax raus waren haben wir dann die 102 Richtung Truro gesucht und erstmal weng Gas gegeben Gas geben heißt hier 120 km/h statt der erlaubten 100 zu fahren, ein Witz. So waren wir zügig in Truro und haben beschlossen gleich weiter auf die 104 Richtung Osten zu fahren und haben es, wieder durch weng mehr Gas, noch im Hellen bis New Glasgow geschafft. Zeitlich hätten wir es wahrscheinlich noch nach Antigonish geschafft, aber wir hatten Hunger und ich war leicht müde...
Deshalb haben wir in New Glasgow ein Motel gesucht und sind dann nochmal los was zum Essen zu suchen. Haben es dann letzendlich in einer Pizzaria gefunden, war reichlich, aber wir haben scho mal bessere Pizza gegessen Dann gings zurück ins Motel um fit zu sein für Cape Breton am nächsten Tag.

Unterwegs gings mal zum "Bible Hill" oder auch nach Tatamagouche (hat mich an diese komischen, asiatischen, "elektrischen Küken" erinnert)

Unterwegs gings mal zum "Bible Hill" oder auch nach Tatamagouche (hat mich an diese komischen, asiatischen, "elektrischen Küken" erinnert)

© Andy S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Start der Reise ist Boston. Von da aus mit dem Mietwagen an der Küste bis nach Nova Scotia. Durch New Brunswick gehts nach Québec mit Québec City und Montréal. Zurück Richtung Boston dann durchs ländliche Neuengland. Dies ist ein Nachbericht.
Details:
Aufbruch: 07.09.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 29.09.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Andy S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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