Die Finken in Kambodscha

Reisezeit: November / Dezember 2014  |  von Michael Fink

18.11.14 Siem Reap (Angkor Thom; Angkor Wat ...)

Dienstag, 18.11.2014
Wir stehen um 6:00 Uhr auf und gehen um 7:00 Uhr hinunter zum frühstücken. Wir bestellen das gleiche Frühstück wie am Tag zuvor und müssen aber heute sehr lange darauf warten. Wir beeilen uns mit dem Frühstück, gehen auf unser Zimmer und packen schnell unsere Sachen zusammen. Um kurz nach 8:00 Uhr sind wir fertig und gehen in die Lobby, um auf unseren Tourguide Yan zu warten.
Ein paar Minuten später ist er da und wir können unsere heutige Tour beginnen. Wir fahren mit dem Auto durch die Stadt, an Angkor Wat vorbei durch das Südtor in die im späten 12. Jahrhundert von König Jayavarman VII erbaute Königshauptstadt Angkor Thom. Sie war die letzte Hauptstadt des Angkorreiches. Weil schon viele Busse und Tuk Tuks unterwegs sind, besichtigen wir die Anlage in der umgekehrten Reihenfolge. Zuerst besichtigen wir den Preah Palilay einen in waldiger Umgebung idyllisch gelegenen kleinen Sandsteintempel auf einem 6 m hohen dreistufigen Sockel. Er hat einen steilen fast schon schornsteinförmigen Turm und ist von mehreren malerischen Bäumen bewachsen.

Preah Palilay

Preah Palilay

Danach geht es durch einen Wald, in dem einige Frauen das Gestrüpp abschneiden und den Wald säubern, zu dem Tempel Phimeanakas (erbaut 10. Jahrhundert). Dieser Tempel diente einst als Tempel des Königs, in dem seine Konkubinen lebten. Für die Frauen wurde es als Ehre angesehen, dem König zu dienen.
Michael und ich klettern den sehr steilen Tempel hoch und genießen nach dem beschwerlichen Aufstieg den tollen Ausblick. Der Guide erzählt uns noch die Sage zu diesem Tempel und dann laufen wir weiter zu dem im 11. Jahrhundert erbauten Tempel Baphuon.

Anette beim Abstieg vom Tempel Phimeanakas

Anette beim Abstieg vom Tempel Phimeanakas

Dieser Tempel wurde der hinduistischen Gottheit Shiva geweiht. Shiva bedeutet soviel wie Erschaffer und Zerstörer des Universums. Er wurde auf einem hohen Fundament errichtet, welches den mythischen Berg Meru symbolisiert. In den 1960er Jahren begannen französische Archäologen diesen Tempel in seine Bestandteile zu zerlegen und zu nummerieren. Als die Roten Khmer 1972 die Arbeiter in den Tempeln angriffen, mussten die Wissenschaftler fliehen und sämtliche Unterlagen gingen verloren. Erst in den 1990er Jahren begannen die Experten die nummerierten Steine wieder zusammen zusetzen. Aber dieses Puzzlespiel ist ihnen nicht ganz gelungen. Manche Steine sind kreuz und quer aufeinander gebaut.

Baphuon Tempel

Baphuon Tempel

Danach geht es weiter zu der Elefantenterrasse. Dies ist eine 300m lange und 2,5m hohe Plattform, die dem König und seinen Untertanen als Tribüne bei Prozessionen, Zeremonien und Wettbewerben diente. Die Vorderseite dieses Bauwerkes ist mit lebensgroßen berittenen Elefanten, Löwen und Garuda (Fabelwesen aus der Hindumythologie und Reittier des Gottes Vishnu) geschmückt. Dahinter beginnt die Terrasse des Leprakönigs. Mit ihren zahlreichen gut erhaltenen Reliefs zählt diese Terrasse des Lepra-Königs zu den schönsten der Khmer-Kunstwerke. Wer diese Terrasse erbauen ließ, ist unklar. Den Namen der Terrasse verdankt sie angeblich König Yasovarman I., der die Stadt Angkor errichten ließ. Er hieß im Volksmund Lepra -König, da er an Lepra erkrankte und starb.

Zugang zur Elefantenterasse

Zugang zur Elefantenterasse

Danach gehen wir zum Auto zurück und fahren eine kurze Strecke zu dem Bayon-Tempel. Er ist der bekannteste und auch der schönste des Angkorreiches. Bekannt ist er durch seine vielen steinernen Gesichter in den Tempeltürmen. Er hat 54 Tempeltürme in unterschiedlichen Höhen.

Bayon Tempel mit 2 Lauterbacher Gesichtern

Bayon Tempel mit 2 Lauterbacher Gesichtern

Von jedem Turm lächeln 4 gigantische Buddhagesichter in alle Himmelsrichtungen, also 216 Gesichter.

Bayon Tempel

Bayon Tempel

Nach dieser Besichtigung fahren wir erst einmal zum Mittagessen. Wie jeden Tag bestellen wir Reis (wenn wir nach Hause kommen haben wir Schlitzaugen) mit Gemüse, Schrimps und Hühnchen mit einer gut gewürzten Knoblauchsoße. Dann kommen wir endlich zum Highlight des Tages, wir fahren zum Angkor Wat. Das größte Bauwerk der Khmer und zugleich das größte sakrale Gebäude der Welt. Angkor Wat war einst das Zentrum ungeheurer Macht, die sich Mitte des 12. Jahrhunderts über große Teile Südostasiens erstreckte. Hier ist richtig was los. Jede Menge Reise- Gruppen aus China und Japan, viele Franzosen aber wenige Deutsche. Der Guide zeigt uns die schönsten Ecken des Bauwerkes und wir machen ganz tolle Bilder von dem sich im Wasser spiegelnden Angkor Wat.

Angkor Wat am späten Nachmittag

Angkor Wat am späten Nachmittag

Mittlerweile ist es schon nach 17:00 Uhr und wir treten müde und mit vielen zu verarbeitenden neuen Eindrücken die Fahrt zurück ins Hotel an. Wir verabschieden uns bei Yan und verabreden uns für morgen wieder um 8:00 Uhr. Wir gehen schnell duschen und ich lasse mir wieder die Füße massieren. Was eine Wohltat bei dem langen Fußmarsch heute. Anschließend gehen wir zum Essen ins Hotelrestaurant und bestellen uns wieder das Menü. Heute gibt es eine Zwiebelsuppe, einen Cesar-Salat, Schweinefleisch süß-sauer mit Gemüse im Wok zubereitet, natürlich Reis dazu und einen Bananenshake.
Wie immer alles sehr gut. Wir gehen schnell ins Zimmer, denn wir sind total müde und morgen haben wir wieder so einen langen Tag und eine lange Tour vor uns.

© Michael Fink, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Hallo liebe Verwandte und Freunde, wir sind mal wieder in Asien unterwegs. Kambodscha wollen wir erkunden und hier könnt ihr unsere Erlebnisse nachlesen. Wir werden dieses Tagebuch täglich aktualisieren (hoffentlich). Viel Spaß beim Lesen! Herzliche Grüße Die Finken (Michael+Anette)
Details:
Aufbruch: 13.11.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 08.12.2014
Reiseziele: Kambodscha
Der Autor
 
Michael Fink berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.