Die Finken in Kambodscha
17.11.14 Siem Reap (Roluos Gruppe; West Mebon)
Montag, 17.11.2014
Heute sind wir wieder früh aufgestanden und gehen auch gleich um 7:00 Uhr frühstücken. Wir können aus 7 Frühstücksvarianten aussuchen und entscheiden uns für Variante 5: Rührei mit Toast, kleinen Fleischwürstchen und gegrillter Tomate. Dazu auf einem Obstteller: Ananas, Papaya und Rambutanfrucht (schmeckt wie Litschis sind aber größer). Kaffe und Tee kann man auswählen.
Um 8:00 Uhr treffen wir uns mit unserem Tuk-Tuk Fahrer mit Namen Soprom. Zuerst fährt er uns an den Haupteingang des Angkor Archeological Park, damit wir unsere Eintrittskarten kaufen können. Unsere Tickets kosten pro Person 60 Dollar für die Zeit von 7 Tagen. Zuerst müssen wir uns vor eine Kamera stellen, damit ein Verbrecherfoto angefertigt werden kann. Dieses Bild wird dann auf die Eintrittskarte kopiert und laminiert. Mit diesem Ausweis können wir jetzt fast alle Sehenswürdigkeiten in und um Siem Reap besichtigen.
Danach geht es endlich los, wir fahren wieder auf der Nationalstraße Nr. 6 stadtauswärts zum ca. 16 Kilometer entfernten Dorf Roluos. Dort befinden sich drei Tempel, die im späten 9. Jahrhundert erbaut wurden. Auf dem Weg dort hin wird uns nicht langweilig, denn wir entdecken immer etwas Neues in der Landschaft und auf der Straße (Tuk-Tuks, Ochsenkarren, voll bepackte Fahrräder, stinkende LKWs usw.).
Nach ca. einer halben Stunde kommen wir an dem ersten Tempel mit Namen Preah Ko an. Er ist einer der ältesten Tempel des Angkorreiches und steht auf einem kleinen Tempelberg mit sechs gut erhaltenen und teilweise restaurierten Türmen. Davor stehen die Statuen der heiligen Bullen, die dem Tempel den Namen gaben (Ko bedeutet Bulle).
Der zweite Tempel, den wir besuchen heißt Bakong und steht auf einem 15 Meter hohen Tempelberg. Er ist von acht aus Ziegeln gebauten Prasats (Türmen) und einer 1 Km langen Außenmauer umgeben. Diese umgibt ein breiter Wassergraben, der jetzt nach der Regenzeit gut gefüllt ist. Auch heute befinden sich noch in der Tempelanlage eine Schule und ein Kloster in die wir kurz rein schauen können.
Der dritte Tempel der Lolei Tempel ist der kleinste Tempel der Roluos-Gruppe. Er besteht aus vier Ziegeltürmen und ist schon sehr verfallen.
Hier treffen wir einen jungen Mönch, der auf der Anlage wohnt und hier eine neue Schule baut. Er nimmt uns mit und zeigt uns die Unterrichtsräume (2 offene Hütten) in denen 14-16 Jährige Kinder und 8-10 jährige Kinder unterrichtet werden. Für die Kinder ist unser Erscheinen eine willkommene Abwechslung vom Unterricht. Danach zeigt er uns in einem alten Schuppen einen Computerraum in dem einige gespendete Computer stehen. Wir unterhalten uns noch eine Weile mit ihm, geben eine kleine Spende für den Bau der Schule und tragen uns in das Spendenbuch ein. Das Engagement des Mönches ist sehr wichtig für die Kinder, weil sehr viele Eltern das staatliche Schulgeld nicht bezahlen können und somit die Kinder nicht zur Schule gehen. In den Schulen die von Mönchen geleitet werden, wird kein Schulgeld verlangt.
Das war eine tolle und aufschlussreiche Begegnung in dem doch armen Land in dem Bildung eine untergeordnete Rolle spielt.
Wir kehren zu unsrem Tuk Tuk Fahrer zurück und beschließen spontan noch den westlichen Baray (Wasserreservoir aus der Angkorzeit) mit dem Inseltempel West Mebon zu besichtigen.
Nach einer Stunde Fahrt kommen wir dort an und versuchen mit einem Boot überzusetzen. In unserem Reiseführer steht, das kostet ca. 20 Dollar hin und zurück, doch die Bootsfrau verlangt 40 Dollar von uns. Das übliche Spiel mit den Touristen. Wir winken ab und gehen ein paar Schritte weiter zum nächsten Bootsvermieter, wo schon ein Pärchen steht. Wir fragen, ob wir zusammenfahren können. Sie haben nichts dagegen und wir fahren mit. Die junge Frau ist Kambodschanerin und hat den Preis auf 20 Dollar heruntergehandelt. Also bezahlen wir für zwei Personen hin und zurück nur 10 Dollar. Wir kommen mit dem Paar ins Gespräch und erfahren, dass der Mann von den USA kommt und seine Mutter und Großmutter aus Traunstein gebürtig sind. Er spricht sogar ein wenig Deutsch. Auf der Insel angekommen müssen wir feststellen, dass der Tempel gerade von einer französischen Baufirma restauriert wird und dies voraussichtlich noch 10 Jahre dauern kann, bis er fertig ist. Solange wollen wir aber nicht warten und fahren wieder mit dem Boot zurück.
Der Tuk Tuk Fahrer bringt uns in unser Hotel und wir verabreden mit ihm noch eine Tour für den Samstag. Im Zimmer machen wir uns schnell noch einen Tee und essen ein paar Plätzchen. Danach besuchen wir noch einen Gemüsemarkt um ein paar Früchte einzukaufen. Hier geht die Post so richtig ab.
Überall fahren die Mopeds durch die engen Gassen der Stände, die Frauen verkaufen ihre Waren wie lebende Fische, Fleisch (mit Fliegen), Gemüse, 100jährige Eier, Gewürze, Brot, Obst und aus Garküchen selbst gemachte Köstlichkeiten!!!
Michael probiert eine Art Pfannkuchen mit süßem Reis, Kokos und Zucker/Zimt (kostet ca. 1000 Rhiel = 0,15 Euro). Mich kann er dafür nicht begeistern und lehne das Angebot mal zu probieren dankend ab.
Wieder im Hotel angekommen leiste ich mir eine einstündige Fußmassage und Michael schwimmt noch ein paar Runden im Hotelswimmingpool. Danach gehen wir ins Hotelrestaurant essen. Heute gibt es das angebotene Menü: Currysuppe mit Gemüse und Hühnchen, Mango-Karottensalat, Amok mit Fisch und Reis und einen Ananasshake. Dazu Cola und danach noch eine Tasse Tee.
Nach dem Essen spricht uns unser Tischnachbar an und fragt wo wir her kommen. Er ist auch aus Deutschland und kommt aus Bad Langensalza aus Thüringen. Wie klein die Welt doch ist. Leider können wir uns nicht länger mit ihm unterhalten, weil er morgen seine Reise fortsetzt und noch packen muss. Anschließend beschließen wir den Tag und gehen auch auf das Zimmer um den Blog noch zu schreiben, denn morgen ist wieder ein langer Tag mit unserem deutschsprachigen Guide Yan geplant.
Aufbruch: | 13.11.2014 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 08.12.2014 |