Ein neuer Traum, eine neue Reise. Asien ruft!

Schwierig, einen Anfang zu finden, wenn man schon mittendrin ist... Das Fernweh gibt es bei mir schon lange und wer mich oder meine Berichte aus Australien oder Dubai kennt, weiß, wie es um ich bestellt ist. Und vielleicht hätte ich gar nicht vor ziemlich genau zwei Jahren aus Dubai nach Deutschland zurückkommen sollen. Vielleicht hat aber auch alles im Leben einen Sinn und ich musste erst nach Deutschland gehen, um erneut festzustellen, dass Deutschland - zumindest gerade- nicht das Land ist, wo ich leben möchte. Um mir aber auch zu zeigen, wie viele feste Verbindungen ich dort habe, die Zeit und Entfernung überstehen.
Viele Überlegungen, Gespräche und Gedanken später, war der Entschluss gefasst: bevor ich mir einen neuen Job im Ausland suchen würde, würde ich mir meinen Traum erfüllen: zwischen zwei Jobs ein paar Monate durch Asien zu reisen.
Einige offene Gespräche mit meinem Chef folgten, mein Exit wurde besprochen, außerdem wurde meine Wohnung gekündigt und sämtliche Dinge verkauft oder in Kisten geräumt. Und bis zum letzten Tag könnte ich eigentlich nicht wirklich glauben dass ich das bin, die sich auf eine so unsichere Zukunft einlässt.
Wie mutig ich sei, sagen viele. Dass sie gerne würden oder immer mal wollten, aber nicht könnten, weil...
Erstaunlich wenig "aber was ist denn, wenn" oder "bist du des Wahnsinns, dass" habe ich gehört.

Mut liegt im Auge des Betrachters.
Wirklich mutig fand ich derweil, dass ich mir vor der Reise -erstmals im Leben- und nicht spontan umbuchbar wie ein Flugticket- die Haare habe kurz schneiden lasen. Das war mein "Mut-Moment", die Situation über die ich bisher immer gesagt habe "ich wollte ja immer mal, aber hab noch nicht, weil..". Jahrelang "wollte ich immer mal". "No result, but a story" sagt man in meinem alten Wirkungskreis dazu.
Welchem besseren Moment gibt dafür, an seinem Kopf rumdoktern zu lassen, als den, wenn man weiß, dass die Haare im Zweifel in ein paar Monaten, wenn es auf Jobsuche geht, wieder so lang sind wie vorher. Im Voraus kann einem keiner Versprechen, dass es toll wird.
Und so ist es auch mit der Reise. Nur wenn da was blöd ist, weiß ich, dass ich in den Flieger steigen und zu meinen Lieben nach Hause fliegen kann, die mich mit offenen Armen empfangen. Ob mit langen oder kurzen Haaren. Reumütig oder heimwehend. Was gibt es eigentlich wertvolleres?
Die Haare waren erstmal unwiderruflich. Und damit für mich viel mutiger, als meinen Koffer zu packen und ins Land des Lächelns zu fliegen.
Aber um das Philosophieren mal abzukürzen: Haare schneiden und Backpacken... Das haben schon so viel vor mir gemacht, so viele gerade, so viele nach mir. Also was ist schon mutig?

Und so begab ich mich auf die Reise... Einige Glücksbringer begleiten mich...

Ausserdem viele feste Umarmungen, herzliche Wünsche und ausgeliehene Schutzengel. Weit mehr, als ich erwartet habe.
Danke euch allen Zuhause dafür und für den ganzen Support. Vorher, gerade und sicher auch danach. Auf euch ist Verlass :-*