Ein neuer Traum, eine neue Reise. Asien ruft!
Falling in love: Georgetown
Als ich gegen 5.20 an der Endstation in Penang ankam fühlte es sich glatt an, als hätte ich ein wenig geschlafen.
Die Busstation befand sich einige Kilometer südlich der Küste von Georgetown. Nach kurzer Recherche hatte ich herausgefunden, dass ab 6 Uhr wieder Busse fahren würden und welcher mich nach Georgetown bringen würde. Um 6.30 spuckte der Bus mich irgendwo aus und ich folgte meinen Offmaps entspannt Richtung Hostel. Ich ging nicht davon aus, dass ich so früh einchecken könnte oder überhaupt schon jemand da war. Da ich bis zuletzt keine klare Aussage hatte wie lange der Überlandbus nach Georgetown brauchte, hatte ich weder eine zusätzliche Nacht gebucht, noch mich zum early Check in angekündigt. Und ehrlich... Warum fahren Reisende mit Nachtbussen? Man spart wertvolle Tageszeit und eine bezahlte Übernachtung.
Also ging ich durch die erwachende Stadt: kleine Kaufmannshäuschen reihten sich aneinander, Kolonialbauten dazwischen, moderne oder gebrandete coffeeshops. Blumen wucherten wild durch die Gegend. Es war für asiatische Verhältnisse sauber und ziemlich entspannt. In einigen Chinarestaurants wurde schon das Morgengeschäft vorbereitet: Woks klapperten und Sojasprossen standen eimerweise bereit. Hunde liefen schwanzwedelnd über die Straße.
Um kurz vor 7 wollte ich mich nicht der Illusion hingeben schon ins Hostel einchecken zu können, setzte mich davor und genoss genau dieses Warten und Beobachten der ersten Eindrücke eigentlich. So konnte ich der Stadt beim geschäftigen Aufwachen zusehen.
Kurze Zeit später kam aber bereits eine nette kleine Chinesin die mich auf die obere Etage führte wo mich ein wiederum freundlicher Chinese begrüßte, willkommen hieß und mich in rauhen Mengen mit Stadtkarten und Tipps eindeckte. Einchecken könnte ich leider noch nicht, aber nach einer Dusche war ich wieder nahezu lebensfähig und freute mich diese tolle Stadt kennenzulernen. Ein Freund von mir (hallo Samir) hatte Malaysia vor kurzem besucht und seine Bilder der Georgetowner Street Art haben mich mit Abstand am meisten begeistert. Nachdem ich also meine Wäsche zur Laundry gebracht habe (pro zu waschendem Kilo zahlt man hier sage und
lso schreibe um einen Euro), habe ich mich entsprechend der Streetart Karte, in der alles verzeichnet ist, auf den Weg gemacht um, die ersten Kunstwerke zu bewundern. Et voila...
Da sind Sie.
Es ist ganz lustig, weil nicht nur die Kunstwerke die Stadt besonders machen. Es sind die kleinen Cafés, die neben Kaffee auch Umarmungen anbieten. Die
Pflanzen, die sich an den Häusern entlangranken wie gemalt, die Architektur und die Farben der Häuserzeilen die unterbrochen werden von chinesischen oder buddhistischen Tempeln, von Moscheen oder Kirchen. Oder einem 7/11. Oder einem Chinaimbiss "all you can eat". Wo ich dann auch Mittagessen war. Oder, oder. Jede Straßenecke bot ein Fotomotiv oder einen Hingucker.
Und wenn es nur die Streetart war, die erklärte warum die Straßen heißen wie sie heißen, die unglaublich schönen Blumen, die in Deutschland in Gewächshäuser gezüchtet werden und die hier aus jeder Asphaltlücke sprießen, die Katzen, die entspannt vor Hauseingängen dösen, oder, oder...
Am Abend, trotz erster Müdigkeitserscheinungen, habe ich mich noch zu den Jettys begeben. Normalerweise im Land die Bezeichnung für Bootsanlegestege, haben die Jettys hier eine besondere Bedeutung. Denn als damals die Chinesen nach Georgetown kamen, konnten viele sich die Mieten nicht leisten, um in der Stadt zu leben. Einer hats vorgemacht und viele nach: da wurden auf mit Zement befüllten alten Eimern, die als Stelzen dienten, Stege ins Meer gebaut, auf denen sich die verschiedennamigen Familien ansiedelten. So gab und gibt es zum Beispiel eine Choo Jetty. Kamen weitere Personen mit dem Nachnamen Chew an, würden sie ebenfalls dort aufgenommen und angesiedelt.
leider oder zum Glück war ich bei Ebbe da. Schön ist sicher anders, aber dafür konnte man sehen, wie die Bauweise der Jettys war, die Warane beobachten die durch den Schlick auf Nahrungssuche waren. Ebenso wie die streunenden Hunde. Boote die in dem Schlamm lagen, Tausende von Krebsen und natürlich Müll ohne Ende.
Bis ich alle (sechs meine ich ?!?) Jettys besucht hatte war es bereits dunkel. Aber auf jeder gab es neues zu sehen. Während einige Jettys, die übrigens auch heute noch bewohnt sind, sehr kommerziell sind und Mitbringsel (Shirts oder Hüte verkaufen, hatte man bei anderen eher das Gefühl man solle lieber fernbleiben. Wieder andere boten sogar Snacks an und baten um Spenden.
Spannende Eindrücke...
Später ging ich durch das dämmrige Georgetown zurück zum Hostel... I Love it...
Aufbruch: | 01.06.2015 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | November 2015 |
Laos