Ein neuer Traum, eine neue Reise. Asien ruft!

Reisezeit: Juni - November 2015  |  von Dienice Denise

Hua Hin - Königstadt?

Tja... Was macht man in einer Stadt die zwar in Thailand das älteste Seebad des Landes ist, aber als top ten Sehenswürdigkeit die Zugstation nennt? Da ich ja morgens eh schon da war, kann ich sie mir ja auch bei Tageslicht noch einmal anschauen...
Eine alte Bahnstation!

Danach habe ich mich ein wenig durch die sengende Hitze treiben lassen bis zum Market Village, einer recht modernen Mall, die mir gerade etwas bietet was ich wirklich brauche: eine Klimaanlage um ein wenig abzukühlen.

Bereits auf dem Weg hatte ich mich nach Tuktukpreisen zu den Floating Markets erkundet. Es war recht günstig und ich voller Freude. Wer kennt sie nicht: die klassischen Thailandbilder, die man bei "floating Market" im Kopf hat: alte runzlige Frauen, die auf ihren farbigen Holzbooten sitzen und mit völliger Ruhe und Gelassenheit tolle Waren auf ihren Booten feil bieten. Ein Erlebnis, auf das ich mich schon lange freue. Dass es hier welche gibt, war mir nicht bewusst. Das tuktuk verlässt die Stadt und tuckert an weiten Feldern ins nirgendwo. Irgendwann folgen wir Schildern.

Ich bin etwas überrascht als ich am Eingang gebeten werde, Eintritt zu zahlen. Kaufen auf floating markets nicht hauptsächlich lokale Leute ein? Mmmh. Was Solls-jetzt will ich auch rein. Im Ticketpreis ist eine Flossfahrt inkludiert.

Schon als ich die ersten Schritte hinter dem Verkaufsschalter mache, schwant mir böses. Das hier sieht nach einer völlig touristischen Angelegenheit aus.

Bingo!

Es gibt nicht einen Thai der hier einkauft. Geschweige denn, gibt es Boote auf denen verkauft wird. Ich bin entsetzt! Und wirklich enttäuscht.

Nachdem ich mich gefangen habe, ist die Rundreise mit dem Kahn eh schon vorbei und ich entscheide mich, zumindest eine Runde zu gehen. Auf halber Strecke bemerke ich den nächsten Touristenschreck: auf einer Holzplattform in der Mitte des Bassins wird (thailändischer) Tanz aufgeführt. Ich glaube, schrecklicher kann es nicht werden.

Doch! Es gibt Futter zu kaufen, um die Goldfische oder kois oder was da auch immer schwimmen mag zu füttern. Ein echter Reinfall!

Danach fahre ich zurück- diesmal mit einem sorngtheaow, das einen Bruchteil des Tuktuks kostet, weil da mehrere mitfahren.
Als nächstes fahre ich zum Strand. Ich denke, wegen der Regenzeit sind viele Hotels wie ausgestorben, dennoch bin ich positiv überrascht wie sauber der Strand ist. Und er scheint sich ewig hinzuziehen. Am Ende sehe ich eine Insel mit einem Buddha, die ich ansteuern will. auf dem Weg wird es sicher ein nettes Strandcafe geben.
Nein gibt es nicht. Schade. Aber der unendliche Strand macht trotzdem Spaß.

Wird sogar ganz abenteuerlich als der Strandabschnitt immer schmaler wird und teils unterspült. So, dass ich die Steinstufen hochgehen muss, um mich durch die ein oder andere Hotelanlage am Ufer zu schleichen. Ein Securitymann lässt mich tatsächlich nicht durch... Ich solle durchs Meer waten, sei nicht so tief...

Irgendwann muss ich aufgeben - oder ich hätte wohl schwimmen müssen. Ohnehin sterbe ich vor Durst und steuere ein Café an, bevor ich mir weiter meine Weg zum Buddha bahne. Zwar kein Strandcafe, aber trotzdem zufriedenstellend.

Zur genau richtige Tageszeit, denn das letzte Licht des Tages legt sich sanft über den Buddha und das Meer.

Da es jetzt ohnehin später war als gedacht, bin ich mit dem Sammeltaxi direkt zum Nachtmarkt durchgefahren - und der war (seit dem in Krabi) wieder ein Highlight. Tolles Essen!

Menno... Ich will aber so gern zum Nationalpark bzw dem Pala-U Wasserfall! Der sicher wegen der Regenzeit ein tolles Spektakel ist.
Leider liegt der 60 Kilometer von Hua hin entfernt. Und da liegt die Krux beim Alleinreisen. Mit jemand anderem hätte man ein Auto teilen können oder einen Roller. Roller leihen kostet hier keine 10€ am Tag. So taff hier alleine mit dem Roller rumzudüsen- im thailändischen Linksverkehr mit dem Wissen, dass es jederzeit anfangen kann, aus Kübeln zu schütten- ne, so weit bin ich noch nicht.
Auch wenn es die preisgünstigste Option wäre.
Eine Tour zu buchen hätte mich mal eben das 10fache vom Rollerpreis gekostet- und das fand ich wirklich nicht angebracht.Ohnehin musste ich noch zur alten Bahnstation um mir ein Ticket nach Bangkok für den kommenden Tag zu kaufen. Auf dem Rückweg hatte ich genug Angebote von Taxifahrern eingeholt, um einen erfolgreich auf einen akzeptablen Preis herunterzuhandeln. Juhuuuu!
Nach dem gestrigen niederschmetternden Ereignis der floating Markets, hoffe ich nun auf ein Highlight.

Die Anfahrt gestaltete sich recht idyllisch: sobald wir im Nationalpark waren, war es schön bewachsen und wir fuhren an einem riesigen See vorbei. Ich hatte gelesen, dass dieser Nationalpark einer der wenigen sein sollte, wo es Noch wildlebende Elefanten gab.
Darauf schob ich, dass viele meterhohe bambusbüschel nahezu umgewälzt aussahen, teils über die Straße hingen. Immer wieder kamen wir auch an etwas vorbei das ich mir einredete, Elefantendung zu sein. Am Wasserfall angekommen, war ich eine von wenigen bis gar keinen europäischen Touristen zwischen einer Menge Asiaten. Die Menge verlief sich aber ganz gut, denn der Wasserfall hatte sozusagen mehrere Level.

Je höher man kam, umso weniger Menschen. Das Wasser selbst war glasklar und eiskalt (so, dass reinspringen für mich ausschied). Bunte Schmetterlinge flatterten herum und Fischschwärme waren zu beobachten.

Der Aufstieg gestaltete sich mal wieder recht abenteuerlich: einmal war sogar Ein tau gespannt, um die Felswand hochzukommen. Als ich jedoch um eine Ecke bog, die gefühlt vom Wasserfall wegführte und der Urwald um mich Herum so viel Licht schluckte, dass es sich wie Dämmerung anfühlte und kein Mensch weit und breit zu sehen war und die Mücken meine Anwesenheit feierten.. Fragte ich mich... Was außer Elefanten wohl noch für Tiere hier leben? Denen ich so gar nicht über den Weg laufen wollte. Zumindest nicht alleine... Komisches Gefühl.

Also lieber umgedreht und noch ein wenig genießen,bevor es wieder zurück ging.

Mein Fahrer hatte geduldig gewartet und auf dem Rückweg zählte sich das "Dach" aus, denn es regnete wie aus Eimern. Zurück in Hua hin, hatte ich ein letztes Abendessen auf dem nachtmarkt

Roti mit Nutella zum Nachtisch

Roti mit Nutella zum Nachtisch

bevor es seeeeehr früh am nächsten Morgen nach Bangkok losging.

© Dienice Denise, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mal wieder hat mich das Reisefieber gepackt. Der Job ist gekündigt, die Wohnung aufgelöst, mein Backpack auf Rollen reisefertig...
Details:
Aufbruch: 01.06.2015
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: November 2015
Reiseziele: Malaysia
Laos
Der Autor
 
Dienice Denise berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.