Ein neuer Traum, eine neue Reise. Asien ruft!
Falling in love: Georgetown : Tag 3: Vitamine und Natur
Am heutigen Tag stieg ich wieder in den Bus um Richtung Nationalpark zu fahren. Tatsächlich sollte mich meine Reise aber diesmal noch ein Stückchen weiter zur so genannten "Tropical Fruit Farm" bringen. Nicht kraxeln durch den Nationalpark, sondern ab dem Nationalpark ein weiteres Stück mit dem Bus Richtung Landesinnere. So zumindest der Plan. Dass der Bus ins Landesinnere nicht sehr häufig fuhr, war mir bewusst.
Nachdem ich allerdings eine halbe Stunde gewartet hatte und der nächste ankommende Busfahrer mir versichert hatte, dass bald der Bus ins Landesinnere kommen würde, wartete ich weiter. Glücklicherweise informierte mich der nächste ankommende Busfahrer, dass von dieser Haltestelle aus überhaupt kein Bus ins Landesinnere führe. Er wiederum hat mich ein paar Stationen mit zurückgenommen zu einer Haltestelle von wo aus tatsächlich mein Bus fahren sollte. Nach gefühlt dreistündiger, realistisch 75-minütiger Wartezeit bestieg ich also endlich den Bus ins Landesinnere. Eine serpentinenartige Straße führte uns vorbei an einem riesigen großen Stausee, vielen kleinen Straßen ständen und einem Urwald in dem ich erstmals massenweise Stinkfrüchte an den Bäumen wachsen sah. Erst nach einiger Zeit wurde mir klar, dass aus diesem Grund Netze über der Fahrbahn gespannt waren. Entweder sollten die reifen Früchte keine wertvollen Autos beschädigen oder die wertvollen Früchte sollten zum weiteren Verkauf aufgefangen werden.
Leider nur aus dem Bus im vorbeifahren, aber das aufmerksame Auge sieht die Durians rund in der Bildmitte hängen
Ein guter Auftakt um die Obstfarm zu besuchen, die mir weitere Einblicke gewähren sollte, wie Früchte, die ich sonst nur im Supermarkt kaufe, Überhaupt wachsen.
Der Bus spuckt mich an einer Ausfahrt aus, die mich eine steile Straße hinauf führt.
Oben angekommen erklärt mir ein freundlicher Mitarbeiter, wie die Tour funktioniert, erleichtert mich um den Tourpreis und empfiehlt mir vorher noch die "5-Sterne- Toilette". Er hat nicht zu viel versprochen
Mit meinem Guide ging es in einem Kleinbus einen weiteren steilen Hügel hoch bis zu der Obstplantage. Grün grün grün und frische Luft.
Ich würde von Baum zu Baum geführt und erfuhr tolle Dinge über Obst, Obstsalat und durfte sogar probieren. Acerola frisch vom Baum. Unbehandelt, nicht gespritzt. Minze und Stevia vom Strauch! Lecker.
Weitere Obstbäume in verschiedenen Reifestadien könnten bewundert werden und es gab einige von denen ich tatsächlich nicht wusste wie sie wachsen.
Und andere die ich mir immer wieder gerne anschaue.... Vlt weil ich sie so gerne esse. Dass eine Ananaspflanze nur eine Frucht trägt, war mir bekannt. Dass der Reifeprozess 9 Monate dauert, nicht. Das ist ja vergleichbar mit einer menschlichen Schwangerschaft! Für eine Ananas! Die bei uns zwischen 1 und 3 Euro kostet! Wahnsinn.
Nach einem weiteren Rundgang wurde ich noch ins Labor und den Verkaufsraum geführt. Hier wurden die Früchte so lange gegärt bis daraus Flüssigkeiten entstanden die in hohem Maße antitoxisch und angeblich auch gegen Krebserkrankungen helfen sollen.
Probieren dürfte ich auch und muss sagen. Bäh!
Aber wenns gesund sein soll, probiere ich gern noch eins.
Nach kurzem Herumstöbern im Verkaufsraum entschied ich mich für ein paar getrocknete Mangostückchen (aus eigenem Anbau und ungespritzt). Und freute mich auf den Abschluss der Tour: das hauseigene all-you-can-eat-Früchtebuffet.
Die Geschmacksexplosion. Selbst die Ananas die mir auf den ersten Blick zu hellgelb und unreif erschien war butterweich und zuckersüß.
Angekommen im Himmel!
Mein Guide erinnerte sich außerdem an meine Bitte die allseits berüchtigte ( und teils verbannte) Stinkfrucht probieren zu dürfen und brachte mir einen Teller. Ich konnte von dem durchdringenden Gestank nicht ganz absehen und versuchte, mir das Geschmackserlebnis davon nicht trüben zu lassen. Aber schon nach wenigem Kauen war klar: Stinkfrucht und ich würden keine Freunde. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal etwas so widerliches gegessen habe. Urgh! Da war ich natürlich gezwungen ein zweites Mal zum Buffet zu gehen um den grausigen Geschmack aus meinem Mund zu verbannen. Ich schob die Stinkfrucht ans andere Ende des Tisches, aber der Name kommt ja nicht von ungefähr. Um auf andere Gedanken zu kommen, ging ich ein drittes Mal um Buffet
Zur Verteidigung der Stinkfrucht sei gesagt, dass ich schon des Öfteren gehört habe, dass sie eiskalt am besten schmeckt. Das war sie bei weitem nicht.
Leider weiß ich nicht, wann ich nochmal den Anlauf machen werde, sie zu probieren. Aktuell wird mir schon übel, wenn ich sie nur rieche --- und das ist hier nicht selten der Fall!!!
Leider war ich nun schon am Ende meiner Tour. Ein netter Angestellter bot mir an mich zur nächsten Bushaltestelle zu fahren, wenn ich mich ein wenig gedulden würde. Ich wollte nicht wissen wie viel Geduld mich der nächste Bus kosten würde deshalb wartete ich natürlich gerne. Insbesondere da ich in der Zwischenzeit von Mr Kim bespasst wurde. Ein kleiner lustigeer Malaye mit wachen Augen, einem beherrschenden Lachen im Gesicht und einer tollen Geschichte. Die erzählte er mir auf Deutsc,h denn er hatte eine Zeit seines Lebens in Augsburg gearbeitet. Dort hatte er seinen Spitznamen "die Eule" bekommen. Er war derjenige der durchfeiern und trotzdem morgens fit arbeiten konnte. Cooler Typ. Weitere Stationen brachten ihn nach Neuseeland und die USA.
Seit einigen Jahren ist er nun wieder hier und genießt es sichtlich. Mit 62 Jahren freut er sich keineswegs auf die Rente - er will arbeiten so lange es geht - das hat er auch schon mit seinem Chef geklärt- denn er hat Angst zu verblöden wenn er seinen Kopf nicht mehr benötigt... Später sollte ich erfahren dass das Rentensystem in Malaysia eher suboptimal aufgestellt ist. Also wer weiß ob es nicht auch ein bisschen am Geld liegt, nicht nur am Kopf.
In jedem Fall eine spannende Begegnung. Arabisch kann Mr. Kim natürlich auch sprechen. Denn er muss ja den ganzen arabischen Gästen gerecht werden die teilweise mehrfach im selben Urlaub kommen - klar - die haben in der Wüste ja ihr ganzes Leben noch keinen Obstbaum gesehen...
Bevor wir die Farm verliessen, gab Mr. Kim mir noch diese fremdartige Frucht. Es sein eine relativ neue Entdeckung.
Bevor er mir mehr verraten wollte sollte ich probieren. Mmmmmh..... Ja... Süß! Unfassbar süß. Ich fühle mich, als hätte ich mir eine Packung süssli in den Mund gekippt. Kopfnicken von Mr. kim, denn diese Frucht sei 400x süßer als Zucker. Mir Rollen sich immer noch die Fußnägel hoch. Und wer mich kennt weiß: Ich mag süß. Aber das war too much.
Nachdem Mr. Kim mich an der Haltestelle rausgeworfen hatte, vergingen diesmal erstaunlicherweise nur wenige Minuten bis zur Abfahrt meines Busses.
Eine Stunde war ich bis Georgetown unterwegs und als der Himmel sich mal wieder spaltete und ein Regenbruch sondergleichen polterte, schlummerte ich vor mich hin.
Zurück in Georgetown nutze ich den letzten Nachmittag und Abend um mich einfach ein wenig treiben zu lassen und landete abends in einem süssen Café inkl. Streetart und Regenschirmen. Und Kokoseis
Ich liebe Georgetown - erwähnte ich das?
Aufbruch: | 01.06.2015 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | November 2015 |
Laos