Südostasien

Reisezeit: Oktober 2015 - März 2016  |  von Melissa Brehm

Chiang Mai - einer mehr dabei

Am Mittwoch begannen wir dann unsere Reise nach Thailand - Chiang Mai. Abends um 5 Uhr fuhren wir mit einem völlig überladenen Tuk Tuk zum Bahnhofsplatz und bezogen dort schließlich unser Domizil für die nächsten 20 Stunden. Dabei handelte es sich allerdings nicht um einen Schlafbus, was bei einer Nachtfahrt eigentlich angemessen wäre, sondern um einen Sitzbus. Zunächst ging es eine halbe Ewigkeit und mit gefühlten 30 km/h durch die Berglandschaft - holprig und extrem langsam. Vollgas gab dafür die Klimaanlage, bei der man hätte vermuten können, dass wir für eine Expedition an den Nordpol vorbereitet werden. Da ich mir sämtliche Klamotten, Decken und Tücher aus meinem Umfeld schnappte und mich darin einhüllte, hätte man auf den ersten Blick denken können, dass ich eine Burka trage - vom Dutt bis zu den Zehen war alles vermummt ... nur meine Augen fanden einen kleinen Spalt, um immer mal nach dem Rechten zu sehen. Was im Übrigen auch ziemlich nötig war, da die Busfahrt einige Besonderheiten bereit hielt. Zunächst verlor ein jung Thailänder sein Handy während des Schlafens und krabbelte auf allen vieren durch den schmalen Gang zwischen den Sitzreihen. Gefolgt wurde er von einem hilfsbereiten Engländer, der ihn bei der Suche unterstützte. Wie die Hunde streunerten sie also hintereinander durch den Bus. Von hinten nach vorne und wieder zurück (das Schauspiel wiederholte sich mehrmals) Half aber alles nichts: das Handy war und blieb verschwunden. Kriminologe Vincent Grimmer ist der festen Überzeugung, dass es von einem anderen Fahrgast entwendet wurde. Verdächtige gab es genug ... Beweise leider gar keine.
Weiter vorne machte einem anderen Mann die holprige Fahrt zu schaffen. Er übergab sich in eine Tüte und kam nicht im Geringsten darauf, dafür die im Bus vorhandene Toilette aufzusuchen. Die restliche Nacht verbrachte er übrigens mit wiederholtem Spucken, ohrenbetäubendem Schnarchen und übermäßig lautem Gähnen. Die Mädels hinter und neben uns kamen aus dem Kichern nicht mehr raus und deswegen konnten auch wir nicht mehr lange an uns halten und brachen in großem Gelächter aus. Irgendwann konnten wir uns dann aber doch wieder beruhigen und schliefen ein. Die Fahrt ging insgesamt doch unerwartet schnell vorüber, sodass wir am Morgen relativ ausgeschlafen die Grenze erreichten. Nacheinander hieften wir uns aus dem Bus, um erst aus Laos auszuchecken und dann in Thailand einzuchecken. Diesmal mussten wir sogar unsere Rucksäcke mitschleppen, damit sie gescannt werden konnten. Wir bekamen die üblichen Zettel in die Hand und setzen uns, um sie auszufüllen. Am Schalter wurden unsere Reisepässe dann mit ausreichend Stempeln versorgt und der Grenzübergang war geschafft. Zum ersten Mal problemlos, kostenlos und zügig. Die Rucksäcke wurden übrigens nicht gescannt ...
Nach weiteren 5 Stunden Fahrt erreichten wir endlich Chiang Mai. Am Nachmittag besuchten wir noch einen Tempel und abends folgte dann schon das nächste Highlight. Am Flughafen konnten wir nämlich unseren Besuch aus Deutschland in Empfang nehmen: Eddy die nächsten Tage werden wir also zu dritt unterwegs sein ...

© Melissa Brehm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
ein halbes Jahr Auszeit ohne Stress, Arbeit und Lernerei und voll von Eindrücken und Erlebnissen
Details:
Aufbruch: 08.10.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 19.03.2016
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Myanmar
Malaysia
Der Autor
 
Melissa Brehm berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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