Südostasien
Sabotage
Da wir uns zu Fuß schon ganz gut in den chaotischen Verkehr der Vietnamesen eingefunden hatten, stellten wir uns nun gestern einer größeren Herausforderung. Mit dem Drahtesel sollte es von Ninh Binh nach Tam Coc (auch als trockene Halong Bucht bezeichnet) und zur Bich Dong Pagode gehen. Zwar wurden wir deutlichst darauf hingewiesen, dass das mit dem Fahrrad nicht zu schaffen sei, aber davon ließen wir uns auch nicht beeindrucken. Vielmehr glauben wir, dass er uns einfach eine teure Tour aufschwatzen wollte und uns deswegen unser Vorhaben mies machte. In einem Nachbarhotel liehen wir uns schließlich dir Räder aus. Schnell fiel uns auf, dass das Wörtchen "Sabotage" auf dem Fahrradrahmen aufgedruckt war ... dies konnte schon kein gutes Zeichen sein.
Nach einer Stunde Fahrt kamen wir an unserer ersten Station an. Es war erst halb 10 aber die Sonne machte uns schon schwer zu schaffen. Die Pagode wurde direkt in einen Felsen hineingearbeitet. Dahinter stieg eine steile und düstere Treppe empor. Oben angekommen ging es nur langsam und geduckt weiter. Die Höhle war stockduster ... vorsichtig tapsten wir Zentimeter für Zentimeter vorwärts und am Ende der Höhle sah man ihn dann auf einmal: Buddha saß vor uns - reich geschmückt und umringt von Opfergaben.
Hinter der Höhle könnte man dann auf den Felsen weiter klettern, um von oben die Aussicht zu genießen. Es war traumhaft.
Unten wieder angekommen, schwangen wir uns wieder auf unsere Räder. Über Stock und Stein ging es Richtung Norden weiter. Eigentlich wollten wir uns noch eine Höhle anschauen, doch wir fanden sie einfach nicht. Wenn man 5 Einheimische nach dem Weg fragt, bekommt man mitunter auch 5 völlig gegensätzliche Antworten. Ich weiß nicht, ob sie es selbst nicht besser wussten, ob sie einfach keine Karten lesen können oder ob sie es genossen, uns in die Irre zu führen....
Irgendwann gaben wir es auf und kehrten zum Mittagessen in einem kleinen Straßenrestaurant ein. Gesättigt und gestärkt ging es weiter und wie von Zauberhand kamen wir ohne weitere Probleme an unserem letzten Ziel für diesen Tag an. Tranh An - ein Tempel mit einem wunderschönen Garten, einem Fluss und zahlreichen Bänken, auf denen wir es uns mit unserem Eis in der Hand bequem machten. Das Abstellen der Räder kostete übrigens knapp 2€ ... Als wir sie beim Parkwächter zurück ließen, scherzten wir noch über Diebstahl und ähnliches... immerhin hatten wir ja auch keine Schlösser dabei.
Als wir nach einer guten Stunde zurück kamen wurde unser Spaß nahezu Wirklichkeit ... die Räder waren weg. Der Parkplatzwächter zeigte immer wieder auf irgendwelche Fahrräder, nur waren diese halt nicht unsere. Verwirrt und aufgebracht stiefelten wir durch die Parkreihen und endlich, da standen sie: Sabotage 1 und 2. Doch nach dem ersten Moment der Freude versteinerte sich unser Gesicht erneut. Meine Bremse war so gut wie nicht mehr funktionsfähig, Vincents Lenker klapperte in einer Tour und das rechte Pedal hing nur noch an einem seidenen Faden ... ?! Der Parkplatzwächter verstand natürlich auf einmal kein Englisch mehr und setzte sich gelassen auf seinen kleinen Stuhl vor dem Ventilator. Wir redeten uns ein, dass die Räder vermutlich nur zufällig umgefallen sind und radelten zurück nach Ninh Binh. Auf dem Heimweg konnten wir noch einmal die wunderschöne Landschaft bestaunen, sodass die Macken der Räder schnell wieder vergessen waren. Halb 5 waren wir wieder zurück im Hotel - stolz wie Oskar, dass wir es doch geschafft hatten, die ganze Strecke mit dem Fahrrad zurück zu legen ... und das obwohl sie am Ende nicht mehr ganz fahrtauglich waren.
Nach dem Abendessen wurden wir dann vom Nachtbus abgeholt. 12 Stunden dauerte es, bis wir heute morgen in Hue ankamen. Unser Hostel ist ganz ok, vor allem aber billig und zentral gelegen. Außerdem haben wir hier sogar einen Pool
Gleich wollen wir die Stadt erkunden und sind gespannt, was uns wohl hier wieder erwartet ....
Aufbruch: | 08.10.2015 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 19.03.2016 |
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