Südostasien

Nach fast zwei Wochen im Paradies fuhren wir mit dem Bus von der Ost- zur Westküste nach Kuala Lumpur. Die Hauptstadt ist die letzte Station unserer langen Reise und wir haben bereits während der Busfahrt gespürt, wie wir mit jedem Kilometer wieder ein Stückchen näher nach Deutschland kommen Eigentlich hätten wir die Strecke auch mit dem Nachtbus zurücklegen können. Da wir es allerdings eh schon ein bisschen bedauern, dass wir nicht so viel innerhalb von Malaysia gereist sind und von dem Land nicht so viel gesehen haben, wollten wir wenigstens die Fahrt quer durchs Land bei munterem Zustand erleben. Wir wir dann feststellten, hatte sich diese Entscheidung als eine wahrlich Positive entpuppt, da vor allem die Cameron Highlands im Landesinneren sehr sehenswert sind. Nachdem wir schließlich 8 Stunden fast ununterbrochen an der Scheibe geklebt haben , erreichten wir dann nach einer weiteren kurzen Taxifahrt das "Rainforest Hotel" im Stadtzentrum.
Am nächsten Morgen, an unserem letzten! Tag schlenderten wir zunächst durch die Straßen der überraschend sauberen und sehr sehr grünen Stadt (man könnte manchmal meinen, Kuala Lumpur wurde direkt im Dschungel errichtet). Insgesamt gesehen hat auch diese Stadt ihr ganz eigenes Flair, welches durch die vielen verschiedenen Nationalitäten geprägt ist. Vor allem zahlreiche Chinesen und Inder haben sich hier nieder gelassen. Dennoch spielt hauptsächlich der Islam eine leitende Rolle im alltäglichen Leben. Allerdings wird dieser hier im Vergleich zu anderen islamistischen Staaten freizügiger und lockerer interpretiert (ein Großteil der Frauen ist beispielsweise ohne Kopftücher und ohne Burkas unterwegs). Ziemlich modern gestaltet sich auch das ganze Stadtbild - Mc Donalds, Burger King, Starbucks, Hard Rock Café und Ikea sind nur einige der westlichen Firmen, die sich hier ausbreiten, sodass man glatt vergessen könnte, dass man sich in Südostasien befindet.

Wir ließen uns von der Masse treiben und standen recht schnell vor den Petronas Twin Towers - DAS Wahrzeichen von Kuala Lumpur und von ganz Malaysia. Hier und da ein paar Fotos geknipst und schon ging es weiter im mäßigen Schritt vorbei an Hochhäusern, zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und exquisiten Hotels.
Auch hier war der Blick von oben wieder ein ganz besonderer. Vom Fernsehturm aus hatte man einen guten Blick auf die umgrenzenden Viertel; leider war die Sicht an diesem Tag nicht die allerbeste, aber gelohnt hat es sich trotzdem. Nach einem kurzen Abstecher in ein kleines Aquarium (ich wollte unbedingt den Schwarzspitzenriffhai noch einmal in aller Ausführlichkeit sehen und bestaunen ) und einer kleinen Pause im Hotel, kehrten wir dann in ein Restaurant ein. Und während wir unsere Cocktails schlürften und aßen, schwelgten wir noch einmal in den Erinnerungen des letzten halben Jahres ...

Wir sind auf Berge geklettert, haben uns an Wasserfällen abgeseilt, sind von Felsen gesprungen, durch die Wüste gelaufen, haben den Dschungel durchquert, sind geradelt, waren mit Bussen, Tuk Tuks, Rollern, Zügen, Autos, Booten, Fähren, Fahrradtaxis und LKWs unterwegs, sind mit dem Quad gefahren, waren schwimmen, schnorcheln und tauchen, haben uns mit dem Heißluftballon auf 150m Höhe begeben, sind an einer Zipline durch und über die Wälder gepest, haben kleinste Bergvölker besucht sowie Großstädte und Weltmetropolen, sind mit dem Kayak gefahren (und umgekippt ), sind auf LKW Reifenschläuche auf dem Mekong geschippert, waren im Theater, im Zoo, in Museen und Ausstellungen, haben alte Kulturstätten erkundet, sind auf einem Wasserbüffel geritten, haben an einem Kochkurs teilgenommen, baumelten in der Hängematte, haben nette Bekanntschaften mit anderen Reisenden gemacht, haben diese auch manchmal Wochen später zufällig wieder getroffen, haben unsere Gaumen stets mit kulinarischen Hochgenüssen verwöhnt, ...
Und wir haben unsere Familie und unsere Freunde vermisst!

Fazit: hinter uns liegt eine unbeschreibliche Reise, voll von Eindrücken und Erlebnissen (sowohl guter als auch manchmal schlechter Natur), die uns unser ganzes Leben lang in Erinnerung bleiben und uns begleiten werden. Wir sind dankbar für jeden einzelnen Moment und haben selbigen auch immer ausgekostet. Die Lust auf's Reisen ist nun größer als je zuvor und wir wissen, dass wir bestimmt an einige Orte zurückkehren werden, aber auch, dass es noch viele andere interessante Plätze auf dieser Welt gibt, die wir auch in der Zukunft besuchen wollen. Vorerst ist unser Fernweh gestillt, doch hoffentlich dauert es nicht zu lange bis wir wieder unsere Rucksäcke packen können und uns auf ein neues Abenteuer begeben.
An Ideen und Plänen mangelt es auf jeden Fall nicht ...

Doch jetzt freuen wir uns erstmal auf zu Hause!!!