USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2
Teil 1 - Südwesten - Streckenverlauf: Besuch im White Sands National Monument, NM
Besuch im White Sands National Monument, New Mexico - 18.05.2015
In White Sands gibt es wieder einige neue Dinge, z. B. den angelegten Naturpfad, den man auch als Rollstuhlfahrer besuchen kann und der viele Info-Tafeln aufweist über Pflanzen und Tiere hier in White Sands. Ich bin total begeistert davon. Es ist ein herrlicher Tag, der Sand ist noch feucht vom Regen, gut zu laufen. Unterwegs sehen wir einige Tierspuren, die wir aber leider nicht zuordnen können. Ein Dark Beetle geht in Verteidigungsposition als Rolf ihn von der Straße befördert. Sieht witzig aus.
Am nördlichen Rand der Chihuahua Wüste liegt ein von Bergen gesäumtes Becken (Tularosa Basin). Aus dem Herz dieses Beckens erhebt sich eines der großen Naturwunder dieser Erde, der glitzernde weiße Sand von New Mexico. White Sands („Weißer Sand“) ist der Name der Gipswüste im Tularosa-Becken im Süden New Mexicos. Sie ist der ungewöhnlichste Teil der Chihuahua-Wüste. Das Gebiet wurde im Jahre 1933 zum White Sands National Monument deklariert. Der Gips, aus dem der White Sands besteht, lag auf dem Grund eines flachen Meeres, das diese Region vor 250 Millionen Jahren bedeckte. Schließlich wurde der Gips zu - mit Meeresablagerungen angereichertem - Stein, der vor rund 70 Millionen Jahren, als die Rocky Mountains sich formten, zu einer gigantischen Kuppel aufgeworfen wurde. Vor rund zehn Millionen Jahren begann die Mitte dieser Kuppel einzustürzen und bildete fortan das Tularosa Basin. Die verbliebenen Ränder der abgesackten Kuppelfor-mation bilden heute die San Andres- sowie Sacramento Mountains. Der Gips (dihydriertes Kalziumsulfat) ist ein Mineral, das weit oben in den San Andres- und den Sacramento Mountains vorkommt. Durch die Hebung der Berge wurde er im Laufe der Zeit durch Schnee und Regen aus den Felsen gelöst.
Anschließend gelangte er in das Tularosa Basin und wurde dort sukzessi-ve als Sediment abgelagert. Dieses würde von Flüssen normalerweise in das Meer getragen werden, doch da es im Tularosa-Becken keinen Abfluss gibt, sind der Gips und andere gelöste Sedimente innerhalb des Tals gefangen. Nachdem das Wasser aus dem Sediment verdunstete, kristallisierte der Gips aus. Die Kristalle zerbrachen wiederum zu Körnern, die durch den Wind zu riesigen weißen, staubigen Dünen aufgetürmt wurden. Einer der tiefsten Punkte des Tals ist ein großer ausgetrockneter See, der sich zeitweilig mit Wasser füllt - der Lake Lucero. Sobald dessen Wasser wieder verdunstet, sammelt sich gelöster Gips auf der Oberfläche. Diese Gipskristalle werden von den Südwestwinden zu Dünen aufgeworfen werden und bilden mit 700 km² die größte Gipswüste der Welt.
Während der letzten Eiszeit gab es noch mehr Gipsablagerungen, da ein großer See - der Lake Otero - den größten Teil des Tals bedeckte. Er trocknete aus und hinterließ eine große Alkali-Ebene.
In White Sands gibt es vier verschiedene Arten von Dünen:
Kuppelförmige Dünen
Die ersten Dünen, die sich windwärts von Lake Lucero bilden, sind niedrige Sandhügel, die sich bis zu zehn Meter jährlich fortbewegen.
Barchandünen
Halbmondförmige Dünen bilden sich in Gebieten mit starkem Wind, der nur begrenzt neuen Sand mit sich bringt.
Diagonale Dünen
In Gebieten, die ausreichend mit Sand versorgt werden, verbinden sich halbmondförmige Dünen miteinander und bilden lange Bergketten aus Sand.
Parabelförmige Dünen
Entlang der Ränder des Dünenfeldes verankern Pflanzen die Ausläufer der halbmondförmigen Dünen miteinander und kehren ihre Form um.
Sogar Pflanzen und Tiere, die gut für das Leben in der Wüste ausgerüstet sind, haben Probleme, in der veränderlichen Welt der Dünen zu überleben. Eine kleine Anzahl von Pflanzen hat sich auf erstaunliche Art und Weise verändert und angepasst und kann so verhindern, ständig unter Sand begraben zu werden. Die Soap Tree Yucca verlängert ihren Stamm, damit sich ihre Blätter immer über dem Sand befinden und wächst auf diese Weise bis zu 30 cm pro Jahr. Andere Pflanzen halten einen Teil der Düne mit ihren Wurzeln fest und können auf dem so verankerten Sandsockel weiterwachsen, während sich die Düne fortbewegt.
Wie in anderen Wüsten auch, halten sich die meisten Tiere, die hier leben, während der Hitze des Tages in ihrem Bau unter der Erde auf und kommen erst nachts zum Vorschein. Am Morgen kann man im Sand die Spuren von Nagetieren, Kaninchen, Füchsen, Kojoten, Baumstachlern und anderen Nachttieren finden. Eidechsen, Käfer und Vögel sind tagaktiv und können in den Pflanzenbereichen beobachtet werden. Einige wenige Tierarten wie eine Taschenmaus, zwei Eidechsenarten und verschiedene Insekten haben eine weiße Tarnfarbe entwickelt, die sie vor ihren Feinden schützt.
White Sands ist ein Teil des anerkannten Nationalparksystems, das aus mehr als 350 Parks besteht und bedeutende Teile des Natur- und Kulturerbes Amerikas repräsentiert.
Im Gebiet der White Sands befindet sich die White Sands Missile Range, ein Raketen-Testgelände der US-Armee, auf dem 1945 die erste Atombombenexplosion (Trinity-Test) stattfand. Außerdem war die Basis einmal Ausweichlandeplatz für das Space Shuttle, so geschehen 1982 bei der STS-3-Mission der Columbia. Von der NASA wird der Ausweichlandeplatz daher auch White Sands Space Harbour (WSSH) genannt. Die 4.000 Quadratmeilen große Basis ist nach wie vor ein wichtiges Testgebiet für experimentelle Weltraum- und Waffentechnologie. Aus Sicherheitsgründen werden der Park und der Highway 70/82 während der Tests gesperrt, mindestens 2 x wöchentlich für ca. 2 Stunden.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada
Aufbruch: | 13.05.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2015 |