USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf - Historic Route 66: Informationen Petrified Forest National Park, AZ

Informationen über den Petrified Forest National Park, Arizona

Gegen 9 Uhr machen wir Halt am Visitor Center. Die Fahrt durch den Nationalpark ist ca. 28 Meilen lang = 45 km. Man braucht schon Zeit, um sich alles anzusehen.

Die Fahrt durch den Park – Blue Mesa, The Tepees, Newspaper Rock. Rolf fotografiert die schöne Mariposa Lilie. Ein altes Auto steht auf einem Teilstück der historischen Route 66. Weiter zum Lacey Point, Pintado Point. Halt am Visitor Center Painted Desert – es ist 11 Uhr. Hier steht ein Schild 1.573 Meilen = 2.533 km bis Chicago. Da haben wir ja noch viel vor uns.

Auf den grünen Wiesen blühen herrliche Blumen.

Der Petrified-Forest-Nationalpark ist ein Nationalpark der USA im Nordosten Arizonas. Der Park gehört zum südlichen Colorado-Plateau und der Painted Desert, einer Wüste auf rund 1.800 m über dem Meer. Er bewahrt geologisch bemerkenswertes Sedimentgestein mit einer Vielzahl an Fossilien. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name „Versteinerter Wald“.

Am 8. Dezember 1906 wurde ein Teil der Fundstätten als National Monument unter Schutz gestellt, 1932 kam ein Teil der Painted Desert dazu, das Schutzgebiet umfasste seitdem eine Fläche rund 378 km². 1970 wurden etwas mehr als die Hälfte der damaligen Fläche unter den erweiterten Schutz eines Wilderness Areas gestellt. Seit 2004 läuft ein Programm zur Erweiterung des Parkgebietes auf 885 km². Benachbarte Flächen anderer Bundesbehörden sollen dem Nationalpark übertragen werden, private Grundstücke werden angekauft, wenn Mittel verfügbar sind. Im September 2011 wurden rund 105 km² einer angekauften Ranch dem Park hinzugefügt.

Im nördlichen Teil des Parks, der oberhalb der Interstate 40 zwischen Holbrook und Navajo liegt, befindet sich die „Painted Desert“. Diese ist ein trockenes Brachland, wo Erosion eine farbenfrohe Landschaft gestaltet hat.
Das meiste versteinerte Holz kann im Südteil des Nationalparks betrachtet werden, hier finden sich auch alte Felsritzzeichnungen, so genannte Petroglyphen. Die bekanntesten sind am „Newspaper Rock“ angebracht. In dessen Nähe liegen auch die Ruinen eines Pueblos aus dem 11. Jahrhundert, des Puerco Pueblo.

Painted Desert - vom nördlichen Parkeingang führt die Straße am Rand der „Bemalten Wüste“ entlang. Einige Aussichtspunkte bieten einen schönen Blick über das Hochland.

The Tepees - wegen ihrer Kegelform an Tipis der Prärie-Indianer erinnernde Felsformationen. An ihnen sind sehr gut die ein-zelnen Gesteinsschichten des Blue-Mesa-Member erkennbar.

Blue Mesa - eine etwa 5 Kilometer lange Straße windet sich durch die hügelige Landschaft, zusätzlich gibt es einen kleinen Rundweg. Die hier sichtbaren Tonschichten des Blue-Mesa-Member von weißer bis blaugrauer Farbe gaben diesem Teil der Landschaft ihren Namen.

Crystal Forest - auch hier gibt es einen kleinen Rundweg, etwa einen halben Kilometer lang. Entlang des Rundwegs liegen Stämme mit einer Dicke von zum Teil fast einem Meter. Das Besondere an den Stämmen sind klare Quarz- und Amethyst-Kristalle, die sich in Hohlräumen ausgebildet haben.

Vor etwa 215 Millionen Jahren befand sich hier ein von vielen Flüssen durchzogenes Schwemmland. Araukarien, Baumfarne und Nadelhölzer bildeten die Vegetation. Krokodilartige Reptilien, Riesen-Amphibien auch kleinere Dinosaurier lebten in diesem Land. Zeugnis davon geben viele Funde von Fossilien.

Umgestürzte Bäume wurden von Fluten unter Schlamm und Schlick begraben. Vergraben von weiteren Ablagerungen verlangsamte sich der natürliche Zerfall des Holzes aufgrund fehlenden Sauerstoffs. Unter der dicker werdenden Sedimentabdeckung sickerte kieselsäurehaltiges Grundwasser in die Baumstämme ein. Quarz und Chalcedon lagerten sich in den Hohlräumen der Stämme ein, ersetzten nach und nach das Zellgewebe und erhielten so die Holzstrukturen der Stämme in Stein.

Die Schichten sanken weiter ab und wurden erneut überschwemmt. Immer mehr Schichten von durch Wasser herangetragenem Material lagerten sich darüber ab. Sehr viel später einsetzende tektonische Bewegungen in der Erdkruste, hoben die Landoberfläche heraus, die dabei auftretenden Spannungen innerhalb der Gesteinsschichten ließen die Stämme zerbrechen. Die nun verstärkt einsetzende Erosion durch Wind und Wasser trug nach und nach die weicheren Schichten der Sedimente ab und legte so die versteinerten Baumstämme, die aus harter Quarzsubstanz bestehen, frei.

Felszeichnungen, Funde von Scherben sowie auch Reste von Siedlungen sprechen für eine Besiedlung durch Menschen vor etwa 2.000 Jahren. Genaue Kenntnisse darüber gibt es derzeit nicht, sicher ist jedoch, dass es mehrere Siedlungsphasen gegeben hat.

Diese reichen von frühen Nomadenstämmen bis zur Pueblo-Kultur um 1100 bis 1400. Aus der Zeit nach 1400 gibt es keine Hinweise mehr auf menschliche Besiedlung.

Mitte des 19. Jh. kamen die Landvermesser der US-Truppen in dieses Gebiet. Mit ihren Berichten brachten sie Geschichten über eine „bemalte Wüste“ und in Stein verwandelte Bäume zurück in den Osten. Ihnen folgten die ersten Siedler und Rancher.

Die leuchtenden Farben und Muster der verschiedenen Mineraleinlagerungen, die nach dem Schleifen und Polieren besonders zur Geltung kommen, machen das versteinerte Holz zu einem idealen Material für das Kunstgewerbe. Einige Zeit wurde das versteinerte Holz, vorwiegend für das Souvenirgeschäft, regelrecht abgebaut. Als man einsah, dass diese Vorkommen nur begrenzt waren, kamen erste Stimmen, einige der besonders reichen Lagerstätten zu erhalten. Der heutige Park schützt nun diese und bewahrt somit zukünftigen Generationen einen Einblick in die Geschichte der Menschen und in die geologische Entwicklung der Erde.

Schmuckstücke (z. B. Anhänger), Tierfiguren und diverse Dekorationsgegenstände, aber auch unbearbeitete oder nur polierte Stücke sind im Handel erhältlich. Auch außerhalb des Parks liegen größere Fundstellen und nur aus diesen stammt das Material dafür.

Aus dem Park selbst darf kein auch noch so kleines Stückchen mitgenommen werden. Verstöße gegen diese Vorsichtsmaßnahmen werden mit drakonischen Strafen bestraft. Beim Verlassen des Parks muss man mit Autokontrollen rechnen. Auch das Spazieren abseits des Weges ist strengstens untersagt.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 08.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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