USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2
Teil 2 - Streckenverlauf - Historic Route 66: 28.05.2015 - Virgin River Canyon - Marble Canyon
28.05.2015 - Virgin River Canyon - Marble Canyon, Arizona
28.05.2015 Las Vegas – Mesquite – Mojave Wüste - Virgin River Canyon – Utah - St. George – Hurricane – Apple Valley – Pipe Springs National Monument - Vermilion Cliffs – Marble Canyon (Arizona)
8 ½ Std. – 268 Meilen (432 km)
Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Rolf geht es heute Morgen etwas besser. Abfahrt um 7.30 Uhr. Die Rezeption ist noch ge-schlossen. Unsere Kaution wird zurück erstattet. Wir werden sehen, ob es stimmt. Gegen 8.30 Uhr erreichen wir nach 47 Mei-en = 76 km unser Cafe Muddy Creek. Im Fernsehen sehen wir dort, dass in der Nacht 200 m von unserem Hotel auf dem Walmart Parkplatz eine Schießerei statt fand. Unglaublich. Wir haben nichts gehört und gesehen. Im Cafe werden wir sehr freundlich begrüßt. Gäste, die wie wir jedes Jahr wiederkommen, sind hier mehr als willkommen.
Um 9 Uhr fahren wir weiter, Interstate 15 bis Mesquite, ein hübscher Ort, nicht so viel Rummel wie in Las Vegas. Nun geht die Fahrt ein Stück durch Arizona, beidseits der Straße die herrliche Mojave Wüste mit den Joshua Trees, einer Agave Art (Yucca), die nur in dieser Wüste vorkommt.
Informationen über die Mojave-Wüste siehe sep. Kapitel.
9.30 Uhr sind wir im Virgin River Canyon. Bei jedem Besuch begeistert uns diese bizarre Schlucht von Neuem.
Die Virgin River Gorge ist eine lange Schlucht, geschaffen durch den Virgin River. Die Schlucht ist bei Fels-Kletterern sehr beliebt. Auch die Landschaft des Zion National Park wurde vom Virgin River geschaffen. Die Schlucht verbindet den Rand des Colorado Plateaus mit dem Rand der Mojave Wüste. Der Oberlauf des Flusses ist seit 2009 als erster Fluss in Utah als National Wild und Scenic River ausgewiesen und damit ist er vor Verbauung geschützt.
Auf der Interstate 15 East (Veterans Memorial Highway) fahren wir durch die wilde Schlucht, dabei überqueren wir mehrere Male den Virgin River, einen mehr als 322 km langen Nebenfluss des Colorado River. Das Teilstück der Interstate 15 durch die Virgin River Gorge ist das teuerste Teilstück einer Interstate, was je gebaut wurde.
In diesem Jahr kann Rolf in der Schlucht einmal halten, um Fotos zu machen. Ansonsten müssen wir uns mit den Bildern zufrieden geben, die ich vom Motorrad aus mache.
Um 10.30 Uhr erreichen wir Utah.
Informationen über Utah siehe sep. Kapitel.
Hier bei den Mormonen ist alles immer sehr sauber und gepflegt. In St. George geraten wir in einen Stau, was bei der Hitze sehr unangenehm ist. Nur von weitem sehen wir den St. George Utah Tempel. Er ist der älteste Tempel der Mormonen (1877), welcher noch in Betrieb ist. Wir fahren auf der 9 weiter bis Hurricane, tanken dort und kaufen ein: Blaubeeren, Tomaten, Bananen, Baguette und Lachs.
Rolf ist das Brot, welches ich eingekauft habe, nicht gut genug. Er geht nochmals in den Laden und kauft richtiges Baguette. Er meint, ich hätte Tomaten auf den Augen!
Weiter durch das Apple Valley, HW 59, eine herrlich grüne Landschaft. In all den Jahren haben wir es niemals so schön gese-hen. Wiesen mit roten Blumen übersät. Wunderschön. Gegen 11.30 Uhr überqueren wir die Grenze nach Arizona.
Informationen über Arizona siehe sep. Kapitel.
Über HW 389 fahren wir durch die Paiute-Indianer Reservation bis zum Pipe Springs National Monument.
Paiute haben sich hierher in die Wüste zurückgezogen, um vor den Spaniern sicher zu sein. Später entdeckten Mormonen diesen Platz, wo es sehr gutes Wasser gab (in den späten 1850 Jahren) für ihre Viehzucht. Die Mormonen besetzten die wenigen Wasserstellen in dem Wüstenland und vertrieben die Indianer. Es folgten viele Kriege zwischen den Mormonen und den India-nern. 1868 wurde ein kleines Fort in Pipe Spring von den Mormonen errichtet, um vor den Indianern besser geschützt zu sein. Es wurde nach Perry Windsor, der beim Bau half, benannt. Pipe Spring wurde am 31.05.1923 zum National Monument erklärt.
Informationen über Pipe Springs NM siehe sep. Kapitel.
2008 haben wir diesen geschichtsträchtigen Ort zum ersten Mal besucht. Damals erzählte und erklärte mir ein älterer Indianer Ranger die Geschichte. Mein Freude ist daher groß, als ich ihn wiedersehe, zwar etwas grauer geworden, aber ansonsten in alter Frische.
In diesem Jahr haben wir viel Zeit und so können wir uns auf einer Führung Fort Windsor anschauen. Der Ranger führt durch alle Räume, erklärt alles und man kann fragen. Wir sind begeistert.
Im Außenbereich beeindrucken uns die Longhorn-Rinder mit ihren riesigen Hörnern. Was ich nicht schön finde, ist, dass man fast alle Bäume um den Teich abgeholzt hat. Das war früher ein schöner schattiger kühler Platz.
Ganzjährig zugänglich sind das 2003 renovierte und neu gestaltete Besucherzentrum mit Ausstellungen zur Geschichte des Gebietes und mehrere kurze Wanderwege. Die Wege führen zu Ruinen der Pueblo-Kultur und prähistorischen Petroglyphen sowie durch die typische Vegetation der Wüste.
Und weiter geht die Fahrt, über Fredonia, hoch hinauf auf über 2.450 m. Hier ist es angenehm kühl. Rolf meint, er fröre schon. Weiter HW 89A, über Jacob Lake, vorbei an den Vermilion Cliffs, herrlich anzuschauen mit Licht und Schatten.
Informationen über Vermilion Cliffs NM siehe sep. Kapitel.
An den Rockhouses machen wir Halt. Menschen lebten hier früher unter den großen Steinen. In den 1930er Jahren (die Zeit der Großen Depression) hatte die Tänzerin Blanche Russel in der Nähe eine Autopanne. Sie entschloss sich, zu bleiben und eröffnete eine Tankstelle und ein Restaurant. Solche Geschichten liebe ich.
Wir treffen einen Italiener aus Genua, der wie wir von der phantastischen Landschaft begeistert ist. Wir quatschen ein bisschen und er macht ein Foto von Rolf und mir, ehe wir weiterfahren.
Gegen 16 Uhr sind wir an unserem Hotel, Lees Ferry Lodge im Marble Canyon. Leider ist die junge Frau im Restaurant (gleichzeitig Rezeption) nicht besonders freundlich. Sie verfrachtet uns in Zimmer 2. Dann ruft Mäggie Sacher an, die Besitzerin der Lodge, die wir seit Jahren kennen und der wir schon viele Gäste brachten. Sie macht uns einen Sonderpreis für 2 Nächte und lässt uns in ein schönes großes Zimmer mit 3 Betten und viel Platz (Zimmer 7) umziehen. Ganz toll und wie immer alles mit Liebe eingerichtet.
Heute haben wir 268 Meilen = 432 km hinter uns gebracht und trotzdem viel angeschaut.
Gegen 18 Uhr, nach dem Duschen und Auspacken, essen wir draußen mit Blick auf die Wüste und die Cliffs. Dieser Ort ist seit vielen Jahren einer unserer Lieblingsorte im Westen der USA. Einfach ein Traum. Kein Handy geht, kein Fernsehen, kein Telefon – nur Natur pur.
Unser Dinner: Salami, Lachs, Baguette, Blaubeeren, Tomaten, Bier und Weißwein. Es ist erst 20 Uhr, aber wir sind hundemüde und gehen bald schlafen.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada
Aufbruch: | 13.05.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2015 |