USA - Kanada 2015 - Teil 1 + Teil 2
Teil 1 - Südwesten - Streckenverlauf: 16.05.2015 -Vaughn - Corona - Carrizozo - Tularosa
16.05.2015 - Vaughn - Corona - Carrizozo - Tularosa - Alamogordo
16.05.2015 Las Vegas – Vaughn – Corona – Carrizozo – Tularosa – Alamogordo (New Mexico)
6 ½ Std. – 230 Meilen (370 km)
Aufstehen 6.30 Uhr, Frühstück 7.30 Uhr. Rolfs Gesicht ist wieder in Ordnung, Dank der Eiskühlung. Heute ist unser Ziel Ala-mogordo. Wir starten um 8.30 Uhr.
Zunächst fahren wir nochmals in die historische Altstadt von Las Vegas, im 16. Jh. von den Spaniern gegründet. Doch Funde zeigen, dass der Ort schon vor Jahrtausenden von den Indianern besiedelt war. Es gibt einen schönen Platz, mit schattigen Bäumen, umsäumt von kleinen Geschäften und dem wunderschönen alten Plaza Hotel.
Doch Rolf machen die dunklen Wolken Sorgen und so machen wir uns auf den Weg. Interstate 40 South, HW 84 South, HW 219, HW 54. Und es ist kaum zu glauben, kaum sind wir unterwegs geht ein Gewitter los, Blitze, Donner, wieder Hagel, der sieht zwar wunderschön auf der roten Erde aus, aber ist ansonsten für uns nicht so gut. Es ist sehr kalt.
In Vaughn tanken wir, der Mini-Ort (400 Einwohner) kommt uns fast vor wie eine Geisterstadt. Weiter HW 54 nach Corona.
Corona hat nur 150 Einwohner. Der Rancher, der den angeblichen Ufo-Crash 1947 beobachtet haben will (48 km im Südosten), kam zuerst nach Corona, um den Vorfall zu melden, ehe er nach Roswell ging, um die Behörden zu informieren.
In Corona machen wir um 11.45 Uhr Pause im mexikanischen Cafe El Coral, trocknen und aufwärmen. Wir stärken uns auch mit einem guten Bauernfrühstück. Zwei uralte Biker, total durchnässt, wärmen sich auch auf und wir haben eine nette Unterhaltung mit den beiden urigen Typen. Das Cafe ist sehr schön eingerichtet, manche werden es kitschig finden, aber uns gefällt es und die Familie, die es bewirtschaftet ist sehr freundlich. Mir gefällt besonders die Cow Girls Toilette. Leider kann ich sie nicht fotografieren, da unsere Cameras wegen des Unwetters gut verstaut sind. Nachdem wir uns aufgewärmt haben, wollen wir weiterfahren, doch oh Schreck, es hagelt schon wieder. Also nochmals warten, bis es aufhört.
Nach 13 Uhr machen wir uns auf den Weg. HW 54 South, unterwegs immer wieder heftige Schauer und immer stärker werdender Wind. So erreichen wir Carrizozo. Dort halten wir am Visitor Center, ein alter Zug-Waggon, nett hergerichtet, aber leider geschlossen. Bilder mit zwei Eseln (u. a. Uschi), dann geht es weiter, denn es regnet schon wieder.
In der ganzen Stadt sind überall Esel Skulpturen zu sehen. Leider kann ich nicht heraus finden, was die zu bedeuten haben.
Carrizozo, 1.000 Einwohner, an der Kreuzung HW 54 und HW 380, wurde 1899 gegründet, als Haupteisenbahnzugang zum gesamten Lincoln County. Mit sinkender Bedeutung der Eisenbahn ging die Bevölkerungszahl stark zurück. Der Name der Stadt wird von dem spanischen Wort für Reed Gras – Carrizo – abgeleitet, welches in der Gegend stark vertreten ist und als ausgezeichnetes Futtermittel für die Rinder gilt.
Carrizozo ist ca. 50 Meilen (80 km) von der Trinity Site entfernt, wo die erste Atombombe am 16. Juli 1945 zur Detonation gebracht wurde. Die Einwohner spürten die Erde beben und bekamen durch den Wind einen Rest der radioaktiven Pilzwolke mit. Dies führte kurzfristig zu einer Verseuchung des Gebietes. Heute lebt Carrizozo hauptsächlich vom Tourismus. Auch der in der Gegend produzierte Kirschapfelwein ist sehr begehrt.
Carrizozo liegt an der Nordspitze des Tularosa-Basin, umgeben von der typischen Macchia der Chihuahua-Wüste. Westlich des Ortes findet sich ein 40 Meilen (65 km) langer Lava Flow – Carrizozo Malpais -, der über 1.500 Jahre alt ist. Zugang durch Valley of Fire Recreation Area. Im Nordosten liegt der Carrizo Mountain, 9.000 f (2.745 m) und im Südosten befinden sich die Sacramento Mountains.
Die Landschaft, die wir heute durchfahren, ist herrlich grün, Juniper (Wacholder), Kakteen und dazwischen grasen schwarze Rinder. Unendlich langen Zügen begegnen wir. Ich bin traurig, dass ich das alles nicht fotografieren kann. Leider sehen wir auch wieder einen großen toten Hirsch und einige tote Coyoten an der Straße. Raben haben sich darüber her gemacht.
Weiter geht es nach Tularosa. Es wird merklich wärmer, doch der Wind ist extrem stark, wir fliegen fast von der Straße. Wir befinden uns nun im „Billy the Kid Country“!
Tularosa verdankt seinen Namen spanischen Siedlern, die durch die Wüstengebiete zogen und Trinkwasser suchten. Als sie eine am Wasser wachsende Teichbinsenart (im spanischen Sprachgebrauch Tule) fanden, ließen sie sich dort nieder und nannten den Ort nach den rotbraunen-rosa Blüten Tularosa. Da rosa im Spanischen auch Rose bedeutet, bezeichnet sich der Ort, der sich gerne mit blühenden Rosen schmückt, auch City of Roses und veranstaltet jedes Jahr im Mai ein Rosen-Festival.
Tularosa, gegründet 1863, weist viele architektonisch wertvolle Häuser auf. Seit 1979 gehört der Townsite District mit der Saint Francis de Paula Church zum National Register of Historic Places. Tularosa ist Ausgangspunkt für Touren in das nahe gelegene White Sands National Monument.
Heute ist Tularosa, 2.900 Einwohner, einer alten Tradition folgend, auch für die Herstellung von Adobe bekannt. Lehmziegel (Adobe) ist ein mit den Händen oder mit einer Verschalung geformter und luftgetrockneter Quader aus Lehm. Bei starkem Regen weicht der Lehmziegel auf, daher müssen Lehmziegelmauern vor Dauernässe und Schlagregen geschützt sein. Durch Brennen wird ein Lehmziegel je nach Eignung der Mischung und Brennverfahren zum Backstein, Tonziegel oder Klinger.
Gegen 15 Uhr kommen wir wohlbehalten in Alamogordo an, 230 Meilen (370 km). Auf Anhieb findet Rolf unser Motel, Classic Inn, sehr günstig, 40 Dollar ohne Frühstück. Die Zimmer sind klein, aber frisch gestrichen, sauber. Wir checken ein, laden ab und fahren dann zum Albertson einkaufen. Heute gibt es gegrilltes Hähnchen (Lemon Pepper), dazu Baguette, Tomaten. Wir machen Picknick in einem kleinen Park in der Nähe des Zoos. Auch hier fliegt uns fast alles weg, so windig ist es.
Zurück im Hotel heißt es Duschen, Relaxen, Schreiben. Wir haben einen tollen Fernseher, neu, Flat-Screen. Alle unsere Geräte müssen heute geladen werden, dabei stellen wir fest, dass wir wohl einen Stecker in Colorado Springs vergessen haben. Doch wir haben Ersatz dabei. Wie immer sind wir in allem gut gerüstet, Rolf macht das einfach wunderbar.
Mittlerweile ist es ziemlich warm geworden, gegen Gestern und heute Morgen. Wir sind froh, denn wir haben genug gefroren. Wir genießen den schönen warmen Abend. Rolf schreibt ein Mail an Elina und David. Wir werden wohl am Montag (18. Mai) in Las Cruces bei ihnen eintreffen
Alamogordo, ca. 36.000 Einwohner, ca. 370 km südlich von Santa Fe und 430 km südlich des Labors Los Alamos. Ca. 100 km entfernt wurde am 16. Juli1945 auf der White Sands Missile Range mit der Trinity-Bombe die erste Kernwaffe gezündet. Zur Zeit des Atombombenprogramms lebten dort ca. 4.000 Menschen. Die Bevölkerung nahm zu, als in dem Gebiet ein Luftwaffenstützpunkt der US-Air-Force – Holloman Air Force Base – entstand, in der u. a. auch Soldaten der Deutschen Luftwaffe stationiert sind.
Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada
Aufbruch: | 13.05.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 08.07.2015 |