Badeinsel ohne Baden – oder die letzte Kanareninsel
Alle Freunde und Bekannten haben uns gefragt, ‚was macht Ihr denn auf Fuerteventura?’. Zunächst wollten wir nur dem deprimierenden Wetter aus Deutschland entfliehen. Dann lieben wir Vulkanlandschaft und Wüste. Und beides hoffen wir eine Woche lang genießen zu können.
Anreise
Das Flugzeug – eine Boeing 757-300 – mit nahezu 280 Plätzen soll um 8.00 starten. Daher müssen wir mal wieder früh raus, dann gibt es wenigstens keine Stau auf dem Weg nach Düsseldorf, haben wir uns gesagt. Das stimmt auch als wir gern 4.30 auf der Autobahn sind. Aber dafür ziehen Nebelschwaden über die Bahn, z.T. ausgesprochen dicht. Trotzdem erreichen wir unseren Stammparkplatz in einer Halle in der Nähe des Flughafens und können ohne Nieselregen zum Airport laufen. Das Gepäck sind wir schnell los, an der Sicherheitskontrolle ist auch (noch) nichts los und so sind wir viel zu früh und können in Ruhe zu dem überteuerten Kaffe unsere Baguettebrötchen essen.
Um 7.15 Uhr soll das Check-in beginnen. Als wir dann gegen 7.30 unsere Boarding-Pässe vorlegen können, kommt über Lautsprecher die Bitte des Käptens, man möge ganz schnell Platz nehmen, denn wenn wir nicht pünktlich zum Abflug bereit sind, könnte es Stunden dauern bis das Flugzeug wieder Starterlaubnis bekommt, da der gesamte Luftraum über Frankreich wegen Fluglotsenstreik gesperrt ist. Daher beeilt man sich und wir schaffen tatsächlich den Programmabflug um 8.00 Uhr. Die Maschine ist zwar nicht ganz ausgebucht, aber unsere Reihen sind voll. Die Sitze sind inzwischen noch schmaler und der Abstand scheint weiter minimiert worden zu sein. Auch sind die Sitze m.E. dünner! Bewegungsfreiheit ist kaum noch gegeben; so werden auch 4,5 Stunden lang. Es gibt inzwischen nichts mehr ohne Bezahlen – nicht mal ein Glas Wasser! Arme Airline!
Dafür ist sie pünktlich in Abflug und Landung und auch unsere Trolleys sind mitgenommen worden. Am Avis-Schalter geht es auch recht zügig und so sind wir gegen 13.00 Uhr Ortszeit (MEZ – 1 Std) im Auto – ein Skoda Citigo sogar mit Garmin-Navi. Auch ohne dieses edle Gerät hatte ich schon die Strecke zum Fuerte-Lidl im Kopf gespeichert. Dort machen wir dann unsere ersten Einkäufe für unser Haus. Mein neues iPhone will nicht ‚roamen’ – so muß ich doch tatsächlich die Hotline von 1und1 anrufen (kostenfrei) – danach bekomme ich die übliche Mitteilung 'geben Sie Data 150 ein' und erhalte die Freischaltung . Außerdem muß ich wohl die Voreinstellung von LTE auf 3G zurücknehmen.
Gegen 14.30 erreichen wir dann gem. Navi unsere Casas de Majada Blanco, doch wir finden nichts. Anwohner kennen auch keine Casa Nico, aber man sagt uns einen Weg, der allerdings im Nichts (praktisch vor unserem Haus) endet. Also rückwärts zurück und dann um die Ecke von der anderen Seite heranpirschen. Vor dem Haus steht ein Auto und Clara ist mit Gatten noch beim Putzen. Sie gibt uns den Schlüssel, klärt den WLAN-Code für uns (gonzalo123) und bestellt uns für 15.00 Uhr.
Nahebei ist eine Aloe-Vera Fabrik, die allerdings geschlossen hat, davor sind riesige Felder mit den Liliengewächsen, sie haben tolle Blütenstände, die Blätter sind allerdings gelb und sehen nicht mehr gut aus. Als Kulisse vor den Vulkankegel machen sie sich allerdings sehr gut . Hier essen wir noch unsere zweite Ration und können danach auch wirklich ins Haus einziehen.
Auf der Terrasse gibt es dann einen Kaffee/Tee – offensichtlich können die jungen Fliegen hier stechen – glücklicherweise juckt die Stelle aber nicht allzu lange. Ulrike ist schon fast wieder bei ihrem Standardvorschlag hier zu essen. Aber damit das nicht Überhand nimmt, lege ich ein Veto ein und möchte noch einmal in den Ort Antigua. Dort kaufen wir dann noch die Haushaltssachen ein, die meine Frau Ulrike meint im Haus zu benötigen. Auf dem Kirchplatz halten wir dann an und sehen uns die hübsche Dorfkirche an, die allerdings geschlossen ist.
Im Reiseführer war angegeben, dass gegenüber die Bibliothek liegt, sie hat gerade noch geöffnet und wir können ein Blick in den wunderschönen Innenhof werfen .
Das ayuntamiento ist ein recht hübscher moderner Bau und am gleichen Platz ist das von Tripadvisor empfohlene Todo Bueno – es sieht recht nett aus und wir beschließen hier zu essen.
Auf der Karte gefällt uns eigentlich nur das Zicklein – wichtiger ist allerdings das gezapfte Bier zu Beginn. Das Gericht wird als Gulasch serviert mit einer kalten Gemüsemousse zu dem dann noch eine heiße Champignonsauce gereicht wird. Alles ist recht lecker und die,Portionen sind gerade zu schaffen.
Zuhause sind wir dann fällig fürs Bett, denn immerhin sind wir gut 18 Stunden unterwegs gewesen.
Aufbruch: | 09.03.2017 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 16.03.2017 |