Badeinsel ohne Baden – oder die letzte Kanareninsel

Reisezeit: März 2017  |  von Herbert S.

die westlich Insel-Mitte: Ajuy

Nur wenige Kilometer weiter westlich kann man an die Küste gelangen, dort soll eine Lavahöhle sein – Wir haben Zeit und probieren es und es wird ein toller Abstecher.
"Ajuy, 1994 zum Naturdenkmal deklariert, gehört zum Landschaftspark Betancuria in der Gemeinde Päjara im Westen von Fuerteventura.
Ajuy besitzt in geologischer und paläontologischer Hinsicht große Bedeutung. Hier finden sich die ältesten Ablagerungen der Kanarischen Inseln, und auch die marinen Fossilien, die konsolidierten Dünen und die an der Oberfläche zu beobachtenden ozeanischen Sedimente wecken das wissenschaftliche Interesse.
Wunderschön ist auch die ländliche Umgebung mit ihrer einheimischen Flora und Fauna sowie den zahlreichen Nist- und Brutplätzen.
In völkerkundlicher Hinsicht sind vor allem jene Relikte von Interesse, die vom Kalkabbau und dessen Verschiffung von Puerto de la Pena aus auf die anderen Inseln zeugen. Hierzu gehören die Kalköfen, das Zollhäuschen, die Rampe und der Tunnel. Auch Syenitgestein, das der Herstellung von Pflastersteinen diente, wurde verschifft. Heutzutage findet man Syenit beispielsweise in den Straßen des Stadtviertels Vegueta in Las Palmas de Gran Canaria."
(Informationstafel)

Die Steilwände des trockenen Flußtales sind in verschiedenen Schichten unterscheidbar, die den verschiedenen Erdzeitaltern zuzuordnen sind.
Am Fuße des Pfades steht eine hochinteressante Tafel, die die einzelnen Schichten erläutert:

Die Steilwände des trockenen Flußtales sind in verschiedenen Schichten unterscheidbar, die den verschiedenen Erdzeitaltern zuzuordnen sind.
Am Fuße des Pfades steht eine hochinteressante Tafel, die die einzelnen Schichten erläutert:

1 Basalkomplex: Er besteht aus ozeanischen Sedimenten, vulkanischen Ablagerungen und Lava und ist von Intrusionsschloten und Plutoniten durchzogen. Das älteste Gestein bildet Phtanit Es handelt sich dabei um Sedimente aus der Kreide- und der Jurazeit (vor mehr als 100 Millionen Jahren), die vom Ozeanboden an die Oberfläche traten und heute weltweit nur an sehr wenigen Orten zu sehen sind. Auf den Kanarischen Inseln stellen sie die ältesten Materialien dar. 
2 Strandhöhe auf mehr als 14 Meter über dem aktuellen Meeresspiegel mit Fossilien von etwa 5 Millionen Jahren.
3 Pliozäner Basaltlavastrom: mit Kissenlava aus dem Vulkan von Betancuria „Morro Valdées"
4 Schwemmgut: Felsbrocken, die vom ablaufenden Wasser aus dem Inselinneren an den Strand geschwemmt werden
5 Pliozäne Dünen: Kalarenite aus Muschel-, Schnecken- und Algenfossilien, die auf ein wärmeres Klima hinweisen.

1 Basalkomplex: Er besteht aus ozeanischen Sedimenten, vulkanischen Ablagerungen und Lava und ist von Intrusionsschloten und Plutoniten durchzogen. Das älteste Gestein bildet Phtanit Es handelt sich dabei um Sedimente aus der Kreide- und der Jurazeit (vor mehr als 100 Millionen Jahren), die vom Ozeanboden an die Oberfläche traten und heute weltweit nur an sehr wenigen Orten zu sehen sind. Auf den Kanarischen Inseln stellen sie die ältesten Materialien dar.
2 Strandhöhe auf mehr als 14 Meter über dem aktuellen Meeresspiegel mit Fossilien von etwa 5 Millionen Jahren.
3 Pliozäner Basaltlavastrom: mit Kissenlava aus dem Vulkan von Betancuria „Morro Valdées"
4 Schwemmgut: Felsbrocken, die vom ablaufenden Wasser aus dem Inselinneren an den Strand geschwemmt werden
5 Pliozäne Dünen: Kalarenite aus Muschel-, Schnecken- und Algenfossilien, die auf ein wärmeres Klima hinweisen.

In Atuy ist zunächst einmal ein feinsandiger schwarzer Strand, der Ort ist daher ziemlich überlaufen. Einige Touristen sonnen sich, wenige sind sogar im Wasser, aber die meisten sitzen in den übervollen Terrassen der wenigen Lokale des Ortes.

Aber wenn man den holprigen Weg zur Höhle läuft, ist man recht bald unter wenigen. Am Steilhang der Küste sind noch zwei Kalköfen erhalten und ein Stück weiter öffnet sich eine riesige Doppelhöhle, zu der man hinabsteigen kann.

alte Kalköfen am Strand

alte Kalköfen am Strand

© Herbert S., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Alle Freunde und Bekannten haben uns gefragt, ‚was macht Ihr denn auf Fuerteventura?’. Zunächst wollten wir nur dem deprimierenden Wetter aus Deutschland entfliehen. Dann lieben wir Vulkanlandschaft und Wüste. Und beides hoffen wir eine Woche lang genießen zu können.
Details:
Aufbruch: 09.03.2017
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 16.03.2017
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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