Mit dem Zug nach Südostasien
Laos - Vientiane
Der Abschied von Luang Prabang dann noch ein Wermutstropfen. Bewusst hatten uns dagegen entschieden, die morgentliche Prozession der Mönche anzuschauen. ( Bei Tagesanbruch verlassen die Mönche das Kloster und erhalten auf der Straße Nahrungsmittel von den Gläubigen - dafür beten die Mönche für sie mit - eine win win Situation mit langer Tradition). Das hat sich zu einem Touristenmagneten entwickelt, weil es natürlich wirklich ein sehr schöner Anblick ist, all die orange gekleideten Menschen im ersten Tageslicht. Am Abreisetag müssen wir früh zum Bus und kommen auf dem Weg dorthin genau in die Prozession. Da sitzen nun mehr Touristen als Gläubige auf Hockern entlang der Straße, unterhalten sich und dazu nochmal so viele, die nur zum fotografieren da sind - von Andacht keine Spur!
Eine gute buddhistische Übung für uns, mit dem Ärger umzugehen.
Mit dem Bus geht es dann nach Ventiane, der Hauptstadt von Laos. Wie immer auf der N 12, der Nationalstrasse, die von der chinesischen Grenze im Norden bis zur kambodschanischen Grenze im Süden geht. Sie wurde erst in den letzten Jahren fertiggestellt und hat den Mekong als Verkehrsader abgelöst. Als Folge sind viele Menschen aus abgelegenen Bergdörfern an die Straße gezogen, weil sie sich dort bessere Lebensbedingungen erhofften. Diese Strassen- Dörfer haben keinen Dorfplatz und keinen Tempel, beides ist die Straße. Auf den Leitplanken trocknet die Wäsche, auf Matten am Strassenrand Reis und Chili, die Kinder spielen auf der Strasse und die Haustiere ziehen dort ihre Jungen groß. Wenn man im Bus vorbeifährt, schaut man wie in das Leben der Menschen hinein. Wir hoffen, dass sich ihre Hoffnungen an die Straße erfüllen!
Ventiane als Hauptstadt lag früher einmal mitten in Laos, durch die Geschichte ist sie nun an den Rand gerutscht, auf der anderen Seite des Mekong liegt nun Thailand, ein Nachbar, der durch seine Öffnung zum Westen jetzt wirtschaftlich deutlich besser dasteht und in Laos kräftig investiert, was die Laoten nur bedingt schätzen.
Mit dem Ali Backpacker Hostel haben wir eine nette und günstige Unterkunft gleich am Mekong gefunden, die irritierenden Knaller vor dem Haus stellen sich als Luftballonbuden heraus, doch um 21.00 h sind alle Ballons geplatzt. Am nächsten Tag mieten wir uns Fahrräder und erkunden die geruhsamste Hauptstadt Südostasiens. Neben den in den Reiseführern beschriebenen Highlights finden wir gerade im "Tempel daneben" oft eine ganz ansprechende Darstellung oder etwas Besonderes. Wie überall im Land sind die alten Tempel im Indochina- Krieg oder spätestens im Vietnamkrieg zerstört worden und während der anschließenden kommunistischen Periode auch nicht wiederaufgebaut worden. So sind die jetzigen Tempel bis auf wenige Ausnahmen alle erst in den letzten 15 Jahren wiederaufgebaut worden und weisen dadurch eine gewisse Gleichartigkeit auf. Gerade dadurch hebt sich der Tempel Wat Si Sakhet daraus hervor und es erscheint wie ein Wunder, dass er all dieser Zerstörungswut entgangen ist.
Gegen Abend noch eine schöne Radtour Mekong aufwärts in den Sonnenuntergang. (Wer jetzt neidisch zu werden beginnt, dems sei auch erzählt, dass mit dem Sonnenuntergang eine Armee von Mücken ausschwaermt und jede freie Körperstelle findet)
Außerhalb der Stadt, gut mit dem Linienbus 14 zu erreichen, liegt der sogenannte Buddhapark. Ein Mönch hat hier in den 50 er Jahren mit dem neuen Werkstoff Beton experimentiert und Darstellungen aus Hinduismus und Buddhismus in beeindruckender Größe geschaffen. Die Strasse dorthin ist über weite Strecken aus rotem Sand und Häuser wie Pflanzen am Strassenrand sind mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Hier wird die mit Unterstützung Thailands geplante Sanierung der Strasse für die Menschen ein Segen sein.
Aufbruch: | 24.08.2017 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Juni 2018 |
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Indien
Nepal