Mit dem Zug nach Südostasien

Reisezeit: August 2017 - Juni 2018  |  von Helmut V.

Kambodscha - Phnom Penh

Markthalle in Phnom Phen - Blick nach oben

Markthalle in Phnom Phen - Blick nach oben

Blick nach unten

Blick nach unten

Phnom Penh- achte Hauptstadt auf unserer Reise. 29.11. - 2.12.

Für 7 $ von Kratie nach Pnom Phen, ca. 200 km und 5,5 h Fahrzeit, diesmal mit einigen Baumstämmen, dafür nicht überfüllt mit Menschen. Ich sitze neben einem jungen Mann, der zur muslimischen Minderheit der Cham gehört. Im Gespräch erlebe ich, dass das Trauma der Khmer-Zeit immer noch nachwirkt. Er erzählt, dass bis in die Bildungsschicht hinein immer noch ganz wenig gelesen wird und begründet es damit, dass während der Herrschaft der Khmer (1975 - 79) Menschen schon deswegen getötet wurden, weil sie lesen und schreiben konnten, ja, dass schon das Tragen einer Brille verdächtig war. Was für eine Hypothek für ein Land! Auf der andern Seite gibt es so viele junge, engagierte Menschen in diesem Land, die Hälfte ist unter 25, wie z.B. auch die jungen Männer aus der Kajakbasis, die eine Vision für ihre Zukunft haben. Es bleibt zu hoffen, dass die ausländischen Investoren ihnen genug Platz einräumen.
Die Ankunft in der Stadt ist dann so wie immer: Laut und chaotisch, weil wir uns erstmal einfach mit nichts auskennen. Bewährte Strategie: Abwarten und Kaffee trinken. Unser Zimmer im Sovanphum Guesthouse ist nach dem Luxus der letzten Zeit - immer mit Mekong-Blick - deutlich schlichter, Hauswand-Blick, aber ganz zentral gelegen. Am Abend spazieren wir auf der Uferpromenade des Tonle Sap entlang, der hier in den Mekong fliesst. Mit ihm hat es etwas besonderes auf sich: Zum Ende der Regenzeit, wenn der Mekong Hochwasser hat, drückt sein Wasser in den Tonle Sap hinein und dieser fliesst dann quasi rückwärts, vergrößert den Tonle Sap- See oberhalb um das Vielfache und macht ihn zum fischreichsten See Südostasiens. Jetzt fliesst er gerade seit einem Monat wieder meerwaerts. Nach dem Dunkelwerden verschlägt es uns ins FCC, dem " Foreign Correspondents Club of Cambodia". Hier trafen sich während des Vietnamkrieges die Kriegsberichterstatter aus aller Welt. Jetzt ist es ein Restaurant im alten Kolonialstil mit Blick auf den Fluss. Ein seltsames Gefühl, dort zu sitzen. ( Heute, am 1. Dezember wird gerade der Weihnachtsbaum aufgestellt)

Die folgenden Tage erkunden wir die Stadt. Ein Vormittag gehört den Königspalast mit angeschlossenem Tempelbereich. Der König des Landes muss vor seiner Inthronisation einige Zeit im Kloster verbringen, was ihm die nötige Weisheit und Besonnenheit für sein Amt geben soll. Wir sehen auch, wie sehr das Volk noch an seinem alten König Sihanouk hängt, der es aus dem Bürgerkrieg während der vietnamesischen Besatzung "befreit" hat. Bewusst entscheiden wir uns dafür, die "Killing Fields" ausserhalb der Stadt, vergleichbar wohl mit Dachau, nicht zu besuchen.
Ein weiteres besonderes Bauwerk der Stadt sind die Markthallen, die immer noch Centre des Marches" heißen. Hier gibt es - lebendig oder tot - alles, was man irgendwie essen kann und darüber hinaus alle anderen Dinge des Lebens. Das ist vor allem Helmut im Glück; mit Sandalen durch die Fischschlachtabfälle ist für mich eher stressig.
Ein ganzer Nachmittag gehört der Planung der weiteren Fahrt: wo werden wir Weihnachten sein? Wie soll es die nächsten Monate weitergehen?
Lasst euch überraschen!
Morgen geht es erstmal weiter mit dem Boot durch den Tonle Sap See nach Siem Reap, von wo aus wir die Ruinen von Angkor Wat besichtigen werden, eines der Traumziele dieser Reise.

Tempelbesucher

Tempelbesucher

Das FCC- ein geschichtsträchtiger Ort

Das FCC- ein geschichtsträchtiger Ort

Helmut im FCC

Helmut im FCC

© Helmut V., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Frau Martina und ich fahren mit der Transsib nach Peking und von dort weiter nach Vietnam,Laos und Kamboscha. Wie es dann weiter geht wird sich zeigen.
Details:
Aufbruch: 24.08.2017
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: Juni 2018
Reiseziele: Ungarn
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Indien
Nepal
Der Autor
 
Helmut V. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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