Mit dem Zug nach Südostasien

Reisezeit: August 2017 - Juni 2018  |  von Helmut V.

Siem Reap - Angkor Wat

Die Bayon Türme und das berühmte sourire d` Angkor auf den großen Steingesichtern

Die Bayon Türme und das berühmte sourire d` Angkor auf den großen Steingesichtern

Die Bäume zerstören, sie stützen die Gemäuer aber auch.

Die Bäume zerstören, sie stützen die Gemäuer aber auch.

Sie geben Mauern Halt ....

Sie geben Mauern Halt ....

....  oder bringen sie zum einstürzen.

.... oder bringen sie zum einstürzen.

Zur Besichtigung der Tempelanlagen Angkor Wat haben wir uns zwei Fahrräder in unserem Hotel bestellt. Was haben wir bekommen? Zwei Chinahobel, viel zu klein und ohne Gangschaltung. Beim Fahren haben wir Grossen fast die Ohren zwischen den Knien. So ausgestattet beginnen wir den ersten Tempeltag. Wir starten um 8:00 Uhr bei bereits 29 Grad und fahren über Umwege, erst Mal zum Ticketoffice, dann weiter zur ersten ,von uns gestern Abend ausgesuchten Tempelanlage, möglichst die Route der Marathonläufer meidend. Die Größe und die Vielfalt der Tempelanlagen ist so gewaltig, ich sehe mich nicht in der Lage dies alles zu schildern. Wir haben großes Glück und haben erst mal kleinere, nicht ganz so bekannte Tempel ausgesucht und es gibt anfangs nur sehr wenige Besucher. Es ist faszinierend, wie feinste Bildhauerarbeiten, über 700 Jahre der Witterung ausgesetzt, erhalten blieben. Wie damals bis zu 50 m hohe Bauwerke aus riesigen, behauenen Steinblöcken zusammengesetzt wurden. Heute, zusammen gebrochen und am Boden liegend, gleichen sie einem überdimensionalen, dreidimensionalen Puzzle. Einige der Tempel werden und wurden mit viel Manpower, Kränen und schwerem Gerät so weit es geht wieder renoviert, vieles ist aber nach wie vor dem Verfall preisgegeben und wird vom Urwald regelrecht verschlungen. Bei einigen Tempeln ist dies ein Glück, weil Wurzeln und Bäume nicht nur zerstören sondern auch stützen.
Für die weiteren beiden Tage haben wir uns Mountainbikes bestellt und sind damit wesentlich besser gestellt. Schon um 5.00h früh sind wir mit Stirnlampe zu den Tempeln unterwegs um den Sonnenaufgang bei Angkor Wat zu erleben. Im Morgengrauen kommen wir an, - die Anfahrt vom Hotel sind rund 8 km- doch da stehen schon 20 große Reisebusse und mindestens doppelt so viele Tuk- Tuks ( Mini-Taxis). Wir setzen uns noch mal aufs Rad und fahren zu einem anderen Eingang. Dort sind wir deutlich weniger Touristen und finden alle finden einen für sich guten Sonnenbegrüßungsplatz. Im anschließenden Herumstreifen in den Mauern von Angkor gehen wir uns verloren, der riesige Tempel füllt sich mit Menschen, erst nach fast 2 Stunden finden wir uns wieder - ein Riesenschreck!

Wir fahren weiter zu den für ihr Laecheln berühmten Gesichtern der Bayon Türme. Das Gebäude ist im Gegensatz zu den bisher besichtigten Tempeln von seiner Architektur für uns unübersichtlich und dazu befinden wir uns im Gefolge grosser Gruppen koreanischer und malaysischer Selfie Besessener. Aus jedem Fenster- und Türstock lächelt jemand und nimmt meine Aufmerksamkeit mehr gefangen als die Tänzerinnen neben dem Türstock. Wir beschließen: Mittagspause im Hotel. Warum nicht hier unter einen Baum legen? Weil es hier kein Fleckchen ohne Mengen von Krabbeltieren gibt.
Am Nachmittag verfahren wir uns tüchtig im Gelände, und landen dann bei Abendstimmung am Stufentempel Baphuon. Ganz oben auf dem Tempel, der früher einmal babylonisch höher war weisen, drei Türöffnungen in den Himmel.Ein schönes Bild für das menschliche Bestreben. Im Wald treffen wir einen Forscher, der uns auf eine Apsara (Tempeltaenzerin) aufmerksam macht, die sich nur knapp über dem Erdboden am Rand eines Bassins befindet. Das ist der Nachteil unseres "auf eigene Faust unterwegs seins" - das man solche Kleinode alleine nicht findet.
Nach einem Pause Tag am Hotel-Pool haben wir uns für unseren letzten Angkor Tag noch einige kleine Tempel im Wald ausgesucht. Man muss sich Angkor Wat als ein riesiges Gelände vorstellen, durchzogen von asphaltierten Strassen, an denen die grossen und berühmten Tempelstätten liegen, von denen einer Angkor Wat ist.
Nur die Tempel der damals erbauten Städte wurden aus Stein ( also für die Ewigkeit) erbaut, die Haeuser der Menschen und sogar der Königspalast waren aus Holz und Lehm und sind längst zerfallen.
Wir finden einen kleinen Pfad durch die Reisfelder,gerade noch radtauglich, und kommen durch einen wenig benutzten Eingang aufs grosse Tempelgelände. Mitten im Wald taucht eine grosse Wasserfläche auf, aus der zahlreiche Bäume ragen. Das macht noch einmal deutlich, dass die Regenzeit, die hier ein Grossteil des Landes unter Wasser setzt, noch nicht lange vorbei ist. Wieder durch einen Guide finden wir heraus dass die, die Tempelanlage umgebende, Mauer fahrradtauglich ist. Wie unter einem grünen Gewölbe von Pflanzen fahren wir nun und kommen zum "Geistertor". Neben den exakt in alle Himmelsrichtungen ausgerichteten Toren für die Menschen gibt es hier eines im Wald für die Geister.
Im letzten Tempel, Preah Khan, sind wir noch einmal fasziniert von den Fluchten, die sich durch die exakte Architektur ergeben. man schaut durch eine Türe und sieht durch 7-8 weitere Türen und schließlich in den Wald. Mitten im Tempel sitzt eine winzige alte Nonne. Sie windet dem, der es möchte, ein buntes Band ums Handgelenk, erteilt einen Segen und pustet mit einem Lachen alle Ängste und Sorgen weg. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!.

Feinste Details sind nach fast 800 Jahren noch erhalten bei den Apsara Tänzerinnen

Feinste Details sind nach fast 800 Jahren noch erhalten bei den Apsara Tänzerinnen

manches hat der Urwald ganz verschluckt.

manches hat der Urwald ganz verschluckt.

Vieles will noch renoviert werden.

Vieles will noch renoviert werden.

Durchblicke und am Ende immer der Wald

Durchblicke und am Ende immer der Wald

Auf der Mauer: ein kleiner fahrradtauglicher Weg.

Auf der Mauer: ein kleiner fahrradtauglicher Weg.

Würde- Trägerin

Würde- Trägerin

© Helmut V., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Frau Martina und ich fahren mit der Transsib nach Peking und von dort weiter nach Vietnam,Laos und Kamboscha. Wie es dann weiter geht wird sich zeigen.
Details:
Aufbruch: 24.08.2017
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: Juni 2018
Reiseziele: Ungarn
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Indien
Nepal
Der Autor
 
Helmut V. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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