Mit dem Zug nach Südostasien
Indien- die Farben von Jaipur
Jaipur 11.-13.1.
Nachdem wir uns eine halbe Nacht am Flughafen in Bangkok um die Ohren geschlagen geschlagen haben hebt unser Flieger mit einer Stunde Verspätung in Richtung Delhi ab.
Trotz eines heftigen Gewitters über Bangkok verläuft der Flug reibungslos und um 8 Uhr landen wir. Unseren ersten Eindruck von Indien bekommen wir bereits im Flugzeug. Das Flugzeug hat gerade erst auf der Landebahn aufgesetzt da springen die ersten Inder bereits auf und drängen nach vorne zum Ausgang. Das Bordpersonal hat alle Mühe sie wieder auf die Plätze zu bekommen. Bei Aussteigen herrscht dann das für Indien typische Gedränge und Geschiebe. Zu unserem Glück müssen fast alle an vier Einreiseschaltern anstehen, wir können aber, mit zwei weiteren Touristen, an drei Schaltern für die Einreise mit e-Visum gehen und unsere Einreise erfolgt schnell und unkompliziert. Im Flughafen gibt's dann erstmal ein Frühstück. Dann fahren wir mit der Metro zur Busstation wo wir in einen Bus nach Jaipur einsteigen. Hier sind wie als Ausländer mit grossem Gepäck eine kleine Attraktion. Ziemlich müde von der schlaflosen Nacht verdoesen wir die meiste Zeit im Bus. Beim ersten Stop gibt es zum ersten Mal Chai ( süßer Milchtee) und Pakhoras (mit Gemüse gefüllte und fritierte Teigtaschen )und es fühlt sich ein bisschen wie heimkommen an. Nach Stunden im Bus ist das Sitzfleisch dann arg strapaziert und wir sind heilfroh als wir nach 6 Stunden endlich in Jaipur ankommen. Die Organisation einer indischen Sim Karte braucht dann nochmal über eine Stunde. Glücklich aber todmüde erreichen wir dann das Roadhouse Hostels, eine indische Jugendherberge.
Bei kühlen 16 Grad laufen wir am naechsten Morgen in Richtung Altstadt. Schon bald erreichen wir die Stadtmauer in ihrem leuchtendem Ziegelrot. Die meisten Häuser in dieser quirligen Altstadt sind den verschiedensten Schattierungen von Sandsteingelb bis Ziegelrot. In den Gassen scheint es, als ob die Farben geradezu explodieren. Gewürze, Bekleidungs- und Stoffläden, Edelsteinhändler, Bronzegießer, Kupfertreiber, Billigschmuckhandler, Reparaturwerkstätten und so weiter. Die Welt hier quillt förmlich über von Farben, Gerüchen und Geräuschen. Ich könnte hier tagelang durchstreifen ( ich Tina nicht ). Aber wir wollen ja auch ausser der Altstadt noch anderes sehen. So besuchen wir noch ein aussergewöhnliches Haus - das Hawa Mahal. Palast der Winde. Ein Palast mit unzähligen Fenstern, der für die Frauen des Königs gebaut wurde. Sehr schmal, ziemlich hoch, mit vielen Räumen durch die im heißen Sommer ständig ein Wind weht. Besonders beeindruckend sind die Sandsteinfenster mittekneten Mustern, die den Frauen das Herausschauen ermöglicht haben, oh e dass sie selbst von außen gesehen werden konnten.
Weiter gehen wir dann zum Jantar Mantar, einem königlichen Observatorium von unglaublicher Größe und Vielfalt. Leider haben wir nur einen Bruchteil der zum Teil haushohen Konstruktionen zur Bestimmung von Sternenkonstellationen, Uhr- und Jahreszeiten verstanden. Für diesen Ort bräuchte man einen deutschsprachigen Führer den wir leider nicht gefunden haben. Am späten Nachmittag finde ich noch ein gutes Fotogeschäft wo man mir verspricht meine Kamera zu reparieren. Das Objektiv fährt nicht mehr heraus und so ist sie unbrauchbar.
12.1.18
Heute früh gehen wir als erstes zum Fotoshop. Leider ist die Kamera nicht repariert. Es ist ein Plastikring der Objektivhalterung gebrochen, die Beschaffung des Ersatzteils dauert ca. 10 Tage. Solange wollen wir hier nicht warten. Während wir noch überlegen bietet der Inhaber uns an das kaputte Teil aus der neuen Kamera, aus seiner Auslage, auszubauen. Bis zum Abend kann meine Kamera dann fertig sein und er baut dann später das bestellte Ersatzteil in seine wieder ein. Für uns ein tolles Angebot, auch wenn es 3500 Rupien = 50 € kosten soll. Kommt trotzdem noch günstiger wie eine neue Kamera.
Dann endlich können wir gemeinsam mit Mathias, einem jungen Argentinier den wir gestern Abend im Guesthouse kennengelernt haben, eine Tour mit einem Tuktuk starten. Zuerst besuchen wir Gaitor, ein Ehrenmal für Mitglieder der Königsfamilie, bestehend aus mehreren Pavillons aus feinstem Marmor,der zum Teil aus Carrara stammt. Feinste Details, wie z.B. die Zähne der Reitpferde sind in den Marmor gearbeitet und wir können über diese schönen Reliefs nur staunen.
Der nächste Weg führt uns zum berühmten Amber Fort. Ein Königspalast auf einem roten Felsmassiv, umgeben von einer kilometerlangen Festungsmauer die in Höhe und Stärke der chinesischen Mauer gleichkommt. In der Länge natürlich nicht. Der Palast selbst ist ein Gebäude mit unzähligen Räumen, welche total verschachtelt angelegt sind. Überall gibt es grosse Lichtschächte, Unmengen an Fenstern mit kunstvoll verzierten Sandsteingittern. Durch diese Technik entsteht immer eine Thermik im Palast und es geht immer eine leichte Brise. Ein geniales Belüftungssystem in dieser heissen Wüstenlandschaft. Durch ein raffiniertes Bewässerungssystem konnte man sogar auf dem Berg, innerhalb des Palastes kunstvolle Gärten anlegen. Nach einem verspäteten Mittagessen in einem Restaurant in dem nur die Tuktuk-Fahrer essen, für Mathias sehr speziell - für uns schon fast normal, fahren wir noch zum sogenannten Monkey-Tempel. Hier zeigt sich für mich die Grenze meines Verständnisses für einer anderen Kultur. Beim Aufstieg auf den Berg freuen wir uns über die vielen Affen. Auf den ersten Metern gibt es zahlreiche Stände an denen die Besucher Bananen, Erdnüsse und verschiedene Getreidemischungen als Futter für die Affen kaufen können. Überall liegt das Futter im Überfluss auf den Wegen, viele Affen sind satt und träge. An dem gleichen Weg wohnen Familien mit Kleinkindern, unter Plastikfolien, und müssen um Essen betteln, bekommen aber nichts. " Die sind selber Schuld, sie sind ja in diese Kaste hineingeboren " . Ich muss akzeptieren das die indische Kultur so ist, Verständnis aufbringen kann ich dafür nicht.
Oben am Berg haben wir dann einen wunderbaren Ausblick über Jaipur der nur durch den Smog getrübt wird. Ein schönes Parkbankgespräch mit drei jungen Indern über das unkomplizierte Zusammenleben von Hindus und Muslimen in der Stadt. Auf der anderen Seite des Hügels dann der sogenannte Affentempel. Eine einstmals Si her prächtige hinduistische Tempelanlage, die aber jetzt an vielen Stellen heruntergekommen und ungepflegt wirkt. Dazu all die krakeligen Affen und " Hindu-Priester", die uns durch die Anlage führen wollen. Nach den schönen Eindrücken des Tages passt das für uns nicht mehr richtig und wir lassen uns zum Hostel zurück bringen. Auf dem Weg können wir die Kamera abholen, die für nur 2000 Rupien repariert werden konnte.
Aufbruch: | 24.08.2017 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Juni 2018 |
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