Mit der TransSib von Peking nach Moskau
Mit dem Zug nach Ulan Ude
Der Regen stört jedoch niemanden, da wir nun – es ist inzwischen 21.00 Uhr (OZ) – zum Bahnhof müssen. Um das Gepäck hat man sich schon gekümmert, es steht bereits in unserer Kabine Wagen 3, Abteil 4. Am Bahnhof schüttet es, trotzdem laufen wir auf den Bahnsteig, wo man uns am Sonderzug mit einem Glas Sekt empfängt.
Beim Betreten des Abteils spricht unser Mitreisender von ‚Schnappatmung‘ und auch meine Frau Ulrike kann sich der Bemerkung 'Wow' nicht enthalten.
Punkt 23.00 Uhr fährt der Zug los, im Loungewaggon trinken wir noch ein Bier/Wein und unterhalten uns in englisch, spanisch, Portugiesisch mit zwei temperamentvollen Damen, die zur Klaviermusik nicht still sitzen bleiben können und nun Bossa Nova tanzen.
Ab Ulaanbaatar reisen wir mit dem russischen Sonderzug, der um einiges komfortabler ist als der mongolische. Für uns gibt es gar ein eigenes Bad mit geräumiger Dusche, Wc und kleinem Waschbecken.
wichtig zu wissen: alle Zeiten an den Bähnhöfen sind in Moskauzeit angegeben! daher empfiehlt man bis zu drei Uhren zu tragen
Nach 15 Stunden Sightseeing und zwei üppigen Mahlzeiten sinken wir in die inzwischen von den beiden für unseren Wagen zuständigen Stewards hergerichteten Betten. Zunächst versuchen wir es gemeinsam im unteren 1,2 m breiten Bett, doch nach einiger Zeit beschließe ich doch ins obere zu entfliehen. Die Bewegung des Zuges sind noch etwas ungewohnt, daher dauert es ein wenig mit dem Einschlafen.
Die Nacht bleibt kurz, denn um Punkt 6.00 Uhr (OZ) soll der Zug an der mongolischen Paßkontrolle Suche Baatar ankommen. Da bei Standzeiten (hier: 6.00 - 7.35 Uhr (OZ)) des Zuges das Bad nicht benutzt werden kann, legt meine Frau Ulrike die Duschzeit auf 5.30 Uhr fest. Gesagt getan, und wir sind erstaunt, dass man sich mit zwei Personen im Bad bewegen kann. Absolut pünktlich werden die Pässe abgeholt und nach verhältnismäßig kurzer Zeit zurückgebracht.
7.30 Uhr ist das Frühstück angesagt und der Zug setzt sich zur russischen Grenzkontrolle in Bewegung; d.h. bis 8.19 Uhr haben wir Zeit ausgiebig zu frühstücken. An der russischen Grenze füllen wir mal wieder ein Formular aus. Eine Grenzbeamtin, schaut sich alles an, vergleicht Passfoto mit dem jeweiligen Gesicht, trennt den Einreiseabschnitt ab und stempelt den Pass. Schon ist alles fertig. Die Abfahrt ist allerdings erst für 9.54 Uhr angesagt. Dann möchte Efgenia uns etwas erzählen, dazu bekommen wir Ohrstöpsel mit Bluetooth-Verbindung. Der Vortrag ist etwas desorientiert und behandelt Dinge die fürs heutige Programm erst auf Nachfrage beantwortet werden. Manche Zuhörer haben auch gewisse Verständnisschwierigkeiten.
11.20 Uhr – 11.40 Uhr - Stop an einem unbekannten Bahnhof (536-541) zum Wasser fassen und evt. Lok wechseln – die Strecke ist noch nicht elektrifiziert. Ab und an stoßen die Dieselloks dunkelste Rauchschwaden aus, die am Fenster vorbeiziehen.
Auch die Dörfer machen einen tristen Eindruck, der hierdurch noch verstärkt wird.
War die Wüste Gobi noch eine grüne Steppenlandschaft, zeigt sich eine ebenso grüne Sumpflandschaft. Gelegentlich kommt ein Güterzug entgegen, den wir an einem kleinen Ort mit Ausweichgleis vorbeilassen müssen, da die Strecke eingleisig ist.
Das Mittagessen ist wieder eine Wucht: hervorragende Fischplatte mit Räucherlachs, Heilbutt, Lachskaviar-Törtchen und kleinen Sardinen. Danach gibt es eine Borschtsch-Suppe mit Sauerrahm und einen entbeinten Hühnerschenkel sowie ein Eis. Ab der Suppe machen nicht mehr alle mit. Das kann man gar nicht alles essen!
Nach dem Essen, zu dem wir zur offiziellen Begrüßung wieder Sekt serviert erhalten, stellen sich die dienstbaren Geister vor.
Aufbruch: | 25.07.2018 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 10.08.2018 |
Russland / Russische Föderation
Mongolei