Mit der TransSib von Peking nach Moskau
Rückflug und Resumé
Um 5.00 Uhr (OZ) muß ich mich mal wieder um den Sonnenaufgang kümmern.
Das Frühstück wird von harfenmusik begleitet.
Rückflug
Zum Rückflug ist i.P nicht viel zu sagen – der Domodedowo-Flughafen - einer von fünf Moskauer Flughäfen - liegt etwa 30 km südlich des Zentrums und ist in etwas mehr als einer Stunde erreicht.
Chaos vor dem Gebäude, Durchleuchtung der Koffer am Eingang, ansonsten das übliche Procedere.
Die Lufthansamaschine Airbus320-200 sharkey ist als schmale Ausführung eine einsame Katastrophe, außerdem setzt man uns auseinander und dann auch noch in die Mitte. Wenn beide Nachbarn essen, vergeht einem der Appetit – Gottseidank dauert der Flug nur 2:45 – außer einem Rotwein, einem Wasser und Kaffee verzichte auf das zwangsläufig ‚chicken or beaf‘
Ankunft soll um 16.00 Uhr (OZ – jetzt auch wieder MEZ) sein – Eine halbe Stunde vor dieser Zeit meldet sich der Kapitän, dass der Frankfurter Flughafen zur Zeit gesperrt ist, da ein Unwetter über ihn zieht, er aber hofft, dass dieses zur geplanten Landezeit bereits vorüber gezogen ist. In der Tat spricht er davon, dass er eine Landung versuchen werde; beim Sinkflug habe ich dann erste Erinnerungen an unseren ersten Flug mit einer einmotorigen Chessna über den Grand Canyon – in der Zeit danach habe ich eine große Maschine nie so schwanken, schütteln oder fallen gesehen/gespürt.
Wir scheinen tatsächlich eine der ersten Maschinen zu sein, die gelandet sind, denn sowohl die baggage claim als auch die Paßabfertigung ist menschenleer.
Unsere Koffer sind sofort da, wir können den Airport sofort verlassen und hoffen auf den Anschluß an den ICE 12 um 16.43 Uhr nach Brüssel, der uns ohne Umsteigen nach Aachen bringen soll. Doch der ist nicht zu sehen oder ist schon weg. Doch die Anzeigetafel zeigt dann, dass er ausfällt/ ausgefallen ist.
Die Züge aus fast jeder Richtung haben wegen des Unwetters alle Verspätungen in der Größenordnung von 60-90 min. Um 17.23 Uhr erscheint dann ein als Ersatzzug ausgezeichneter Ersatzzug, von dem zunächst niemand weiß, wofür er der Ersatz ist. Es soll nach Hamburg gehen, über Köln – das ist schon mal richtig. Als ‚erfahrene‘ Bahnfahrer (mehr als 7000 km liegen nunmal hinter uns) können wir schließlich sogar genießen, dass es eine Panoramafahrt durch das Rheintal wird, mit Blick auf Lorelei, Kaub im Rhein und viele Burgen – statt einer Schnellstrecke durch den Westerwald. Letztlich sind wir dann aber doch froh, als wir in Köln in den ICE 10 nach Brüssel umsteigen können ( 30 min bis Aachen). Gut 4 Stunden statt der sonst üblichen knapp 2 lassen sich noch ertragen. In den Fernsehnachrichten klingt das am Abend erheblich dramatischer – vielleicht haben wir aber auch einfach nur Glück gehabt.
Resumé
Gruppe
Das hatten wir auch mit der Gruppe, man konnte sich mit allen unterhalten und auch mal zusammensetzen, auch wenn die Bandbreite recht umfangreich war: vom Paradiesvogel mit markigen Sprüchen bis hin zu natürlichen zurückhaltenden Personen; von der gelöcherten Jeans und Flip-flops über die 5/8 Sommerhosen in besockten Sandalen und Bermudas in der Stadt bis zu zurückhaltender permanenter Eleganz war alles vertreten. Von erstaunlich mutigen Gehbehinderten bis hin zu sportlichem Anspruch, denn immerhin war bereits im Programm von täglichen 2-3stündigen Unternehmungen gesprochen und in der Tat haben wir an den Tagen der Reise im Schnitt mehr als 12000 Schritte getan.
Ohne Zurückhaltung wäre es ein leichtes gewesen
, mehrere Kilos zuzunehmen, war das Ausnutzen der Vollpension bei den verführerischen Künsten eines Zugkochs, in kleinstem Raum, wahrhafte Meisterleistungen zu vollbringen, nur mit einer gewissen Standhaftigkeit zu überstehen. In der Regel waren auch die Buffets der 5-Sterne-Hotels so verführerisch, das eine begrenzte Auswahl problematisch wurde. Am Anfang sagte man noch, das muss ich auch probieren, später konnte man es sich leisten, auch einmal nein zu sagen oder daran vorbei zugehen. Außerdem war der Obstkorb im Zugabteil dauerhaft aufgefüllt, so dass man zumindest immer mal wieder an den Trauben naschte.
Organisation
Überhaupt muss man zur technischen Versorgung nur staunend bemerken: Zwei Stewards in Wechselschicht versorgen die Kabine mit Wäsche, bauen bzw. ‚entbauen‘ die Schlafmöglichkeit während der Essenszeiten und versorgen zu jeder Zeit auf Wunsch mit Kaffee, mehrere Helfer arbeiten im Hintergrund organisieren die Busse, Schiffe zu den Ausflügen – es klappt einfach alles reibungslos und pünktlich. Einzig aus der Ära der Ostblockstaaten ist die wohl verpflichtende Übernahme lokaler Reiseleiter geblieben; und dabei kann die Qualität kann sehr unterschiedlich ausfallen. Von der Bemühung um möglichst umfangreiche Information und Präsentation der Sehenswürdigkeiten reicht die Bandbreite bis zur zeitschindenden Beschäftigung. Auch die sprachlichen Qualifikationen fallen dabei unterschiedlich aus. Weitergehende Fragen werden nach ehrlichem Bemühen behandelt oder vergessen! Wünschenswert wäre hier eine durchgehende kenntnisreiche Führungskraft.
Allgemeines
Zwei Bemerkungen zur allgemeinen Information:
Steckeradapter haben wir keine benötigt, sowohl Euro- als auch Schukostecker passen.
Mit Dollar und Euro kann man fast alles erledigen, wenn keine Kreditkarte eingesetzt werden soll.
In Rußland haben wir zumindest eine ehrliche Umrechnung ( 1€ = 73 Rubel) erlebt – Rückgeld in Dollar und Euro kann man natürlich nur selten erwarten.
Bankautomaten (meist in größeren Hotels) können ihre Tücken haben, mal lehnen sie die Transaktion ab. – obwohl man danach weiter damit bezahlen kann.
Für Autofahrer:
Aufbruch: | 25.07.2018 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 10.08.2018 |
Russland / Russische Föderation
Mongolei