Mit der TransSib von Peking nach Moskau
Peking: Peking - Himmels-Tempel
Der Verkehr ist inzwischen weiter angewachsen und nur noch chaotisch zu nennen: man fährt wie vor vielen Jahren in Kairo; wer zuerst bremst hat verloren, vor allem an ampelgesteuerten Kreuzungen fährt der Linksabbiegerverkehr zuerst los und verstopft sie. Allerdings bleibt es hier ruhig bis sich der Knoten allmählich auflöst – in Kairo würde das alles durch kräftiges Hupen untermalt.
So ist es kein Wunder, dass wir für die wenigen Kilometer zum Südeingang des Himmels-Tempels mehr als eine Stunde benötigen.
Der Himmelstempel bzw. Himmelsaltar ist eine Tempelanlage in Peking, in der die Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien jedes Jahr für eine gute Ernte beteten. Er wurde von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen.
All das macht eine Besichtigungsplanung ausgesprochen schwer. Auch hier ist inzwischen alles gesichert, mit der Eintrittskarte geht man mehrfach durch Sperren, bis man den quadratischen Platz betritt, der die Erde symbolisiert. In diesem ummauerten Areal ist eine runde Mauer errichtet. Sie symbolisiert den Himmel.
Die gesamte Tempel-Achse mit Terrasse und Hallen ist 1200 Meter lang und wird von alten Bäumen flankiert. Damit ist der Himmelstempel die längste Anlage zur Himmelsanbetung der Welt.
Im südlichen Teil steht die „Halle des Himmelsgewölbes“, eine kleinere, kreisrunde Tempelhalle. Sie ist umgeben von der „Echomauer“ einer absolut glatten und exakt kreisförmigen Mauer. Durch ihre runde Form werden Schallwellen an der Mauer entlanggeführt und können überall an der Mauer wahrgenommen werden. Spricht man also gegen die Echomauer, kann man selbst an der gegenüberliegenden Stelle hören, was gesagt wurde. Dieses Prinzip ist in Europa als Flüstergewölbe bekannt, in Schlössern und Stiften auch als Flüsternische. Bei dem heutigen Andrang kann man dies nicht mehr überprüfen; im Jahr 1991 haben wir es jedoch erfahren können.
Die südliche Halle diente zusammen mit der dreistufigen Marmorterrasse, die sie ebenso wie der Nordteil aufweist, als Altar während der Wintermonate.
Im nördlichen Teil befindet sich das wichtigste Gebäude des Tempelbezirks, die „Halle der Ernteopfer“, auch „Halle des Erntegebets“ genannt. Der 36 Meter breite und 38 Meter hohe Rundbau hat einen kreisförmigen Grundriss und steht auf einer dreistufigen Marmorterrasse. Diese etwa 20 Meter hohe Terrassenbasis hat Ähnlichkeiten mit den mittelamerikanischen Stufentempeln. Die Halle wurde 1420 von Kaiser Yongle errichtet, brannte 1889 ab und wurde 1890 neu errichtet und ist ein Wahrzeichen Pekings. Dieser nördliche Bereich diente hauptsächlich als Altar im Frühjahr, um für die Ernte zu beten.
Von dort laufen wir durch lange schattige überdachte Gänge , an deren Ränder zahlreiche Chinesinnen Karten spielen; die Männer spielen mit hölzernen Spielfiguren auf einem Spielbrett, das aussieht wie ein Mühlebrett.
Auf der anderen Seite des Tempelareals holt uns der Bus wieder ab.
Aufbruch: | 25.07.2018 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 10.08.2018 |
Russland / Russische Föderation
Mongolei