Mit der TransSib von Peking nach Moskau
1700 km am Stück nach Moskau
Im Wartesaal findet meine Frau vor Zugabfahrt noch passend zur Kette Ohrringe und Armband sowie ein Ural-Döschen. Man trägt ihr sogar den kleinen blauen Beutel zum Zug?! Dort klappt das mit dem WLAN nicht und wir verschieben das Einwählen auf morgen im Moskau-Hotel. Zwei Kaffee überbrücken die Zeit bis zum Russisch-Unterricht um 11.00 Uhr.
In der Lounge wird uns dann ein Film vorgeführt, der uns eigentlich die Reise erspart hätte, zeigt er doch alle wesentlichen Orte und Plätze, die wir gesehen haben. Wozu wir 16 Tage brauchten, erzählt der Film in 14 min. – toll ist, dass die Perspektive meist von oben gewählt wurde. Den Film erhalte ich auf Nachfrage auf meinen Stick übertragen.
In Druzhinino machen wir kurzen Halt.
Danach legt Evgenia uns das russische Alphabet vor, etwas spät zwar um Ortsnamen u.ä., zu erkennen, aber heute hat es den Sinn, unbekannte Worte zu lesen einschl. einiger Zungenbrecher, die aus ihren Munde richtig gut klingen; besser finde ich jedoch den Vortrag einiger Gedichte russ. Dichter von ihr und ihrem Chef.
Und schon wieder geht es zum Essen: Salat, keine Suppe, halbes Hautgericht. Schließlich wollen wir ja nicht zunehmen.
Nun haben wir Zeit bis zur Teestunde um 18.00 Uhr – geheimnisvolle Vorbereitungen laufen für das Abschlußdinner. Ich werfe mal einen Blick in die winzige Küche, in der regelrechte Wunder vollbracht werden.
Die Landschaft ist eindeutig europäischer, manchmal sogar mit Almcharakter. Schönes Wetter begleitet uns weiterhin, im Resumé hatten wir -selbst bei angekündigtem Regen – Glück.
Vielleicht hätte der Baikalsee in Sonne seinem Ruf als landschaftlich schönste Gegend besser nachkommen können als bei vollkommen bedecktem Himmel. Bislang waren wir von Irkutsk als schönstem Ort überzeugt, seit gestern zweifeln wir ob nicht Ekatarinburg ihr den Rang abgelaufen hat.
18.00 Uhr Teestunde mit Pianokomzert, begleitet von 3 Speisewagen. Der Chef der Truppe singt mit starkem Bariton.
19.00 Uhr Agryz - Grenze zur Republik Tartasan mit der Hauptstadt Kazan - ein Indiz dafür, dass wir nicht auf der Hauptstrecke über Perm fahren.
Hier findet dann der knapp halbstündige Versorgungsaufenthalt statt: der Küchenchef stellt reihenweise schwarze Müllsäcke auf den Bahnsteig , an jedem Waggon liegen Schläuche an zum Wasser auffüllen, manche Waggons lassen auch Wasser ab?!
In unserem Abteil ist auch das Wasser nicht abgestellt,d.h. Man könnte wenn man wollte duschen; wegen der Chemietoilette ist dies eh möglich auf Bahnhöfen, da es ein geschlossenes System ist.
20.00 Uhr Abschiedsdinner mit viel Tamtam und vielleicht dem schwächsten Essen außer der hervorragenden Fischplatte, die wir schon einmal hatten. Zum Anstoßen gibt es Sekt. Ulrike möchte gerne Sekt weiter trinken, mir ist schon klar, dass ich darunter leiden werde. Die Konzentratnahrung nimmt nichts auf und daher ist das Sodbrennen vorprogrammiert.
Nach dem Abendessen werden die Uhren zwei Stunden zurückgestellt, so dass wir im Prinzip nach zwei Stunden um 20.00 Uhr (OZ Moskau = MEZ +1) auch ins Abteil zurückkehren. Zu dieser Zeit befinden wir uns bei Llemas - etwa halbe Strecke Moskau.
04.30 Uhr – die Nacht ist lang durch die zusätzlichen Stunden Zeitzone! Das Navi zeigt an, dass wir in Höhe von Nowgorod sind, gefühlt haben wir immer noch eine riesige Strecke vor uns. Schließlich sollen wir ja auch erst um 12.35 Uhr ankommen.
5.00 Uhr Halt in Arsamas (kurzer Stop)
7.30 Uhr Frühstück – wir meinen früh zu sein, aber durch die zusätzlichen 2 Stunden haben offensichtlich alle schon Frühstückgelüste.
8.30 Uhr Vekovka – 30‘ Halt -Sinn unbekannt, denn es tut sich nichts Sichtbares. Danach wird's eintönig und langweilig, weil wir nun noch weitere 4 Stunden auf die Ankunft im kazanischen Bahnhof in Moskau warten
27 Stunden - d.h. ca. 63 km/h durchschnittliche Geschwindigkeit
Aufbruch: | 25.07.2018 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 10.08.2018 |
Russland / Russische Föderation
Mongolei