Quattro stazione
Wolke 7
Ich dämmere langsam weg. 4 Hände gleiten parallel über meine Arme. Jeweils die gleichen Handgriffe. Rauf und runter, mal härter und mal sachte. Ich frage mich, wie die beiden diesen Rhythmus hinkriegen. Sprechen sie sich mit den Augen ab? Zu hören ist jedenfalls nichts. Ich versuche, sie dabei zu ertappen, eine Ungleichheit entstehen zu lassen. Winzige Kleinigkeiten nur und ich versinke immer mehr im gleichmäßigen.
Die Beine folgen…
Sogar das Schnipsen kommt beidseitig.
Schnell ist die Zeit um und ich wanke mit verzückten Augen zur Liege, die ausschließlich für mich bereit steht.
Das Meeresrauschen 15m von mir entfernt lullt mich ebenfalls ein. Für die nächste Massage brauche ich gar nicht aufzustehen. Einer der Masseure kommt direkt an die Liege und lässt mir da die Fußmassage angedeihen.
...Wolke 7...
Ich hatte mich ganz kurzfristig entschieden, eine Ayurveda Kur zu buchen. Für 14 Tage in Sri Lanka.
Das Reisen findet in dieser Zeit nur in mein Inneres statt.
Keine Ahnung von dem, was mich erwartet in dieser Zeit, einfach nur bereit, mich einzulassen. Auch von Ayurveda kenne ich nicht viel. Soviel, das es kein Wellness ist, sondern eine Behandlung, habe ich allerdings jetzt schon verstanden. Mit der Philosophie dahinter werde ich mich schon befassen, aber momentan habe ich keine Zeit dazu.
Das Essen ist lecker, Die Medizin weniger.
Zu Beginn hat mit eine Ärztin untersucht, so gründlich wie lange nicht. Ich kriege irgendwelche Pillen und Pülverchen, alles natürlich, keine Chemie und ein Konzept für die nächsten 2 Wochen.
Mein Tag ist ausgefüllt. Um 6.30 eine Stunde Yoga, das Frühstück fängt mit einer Suppe an, wie jede Mahlzeit übrigens. Danach einen Obstteller, liebevollst dekoriert.
4 Massagen pro Tag. Kopf, Nacken, Füsse, Körper. Den Schultern wird eine eigene Massagestunde gewidmet, ebenso dem Lendenbereich. Die Wirbelsäule fängt am Kopf an und endet bei den Füssen.
Das Ganze ausgiebig mit warmen Öl auf dem Körper verteilt, hier kommt man aus dem Glitschen nicht mehr raus. Die Gäste tagen Tücher, um den Leib gewickelt, jeden Morgen liegt ein frisches im Zimmer. Das Öl klebt überall, mit der schönsten Spitzenwäsche sollte man hier nicht anreisen, hinterher ist eher entsorgen angesagt.
Die Kopfmassage beginnt ebenfalls mit einem satten Ölflatscher auf dem Kopf, die Haare sind den ganzen Tag nicht mehr salonfähig, dafür bekommt man zum Abschluß der Massage eine Blüte hinters Ohr gesteckt.
Ich bin schläfrig und wechsel zwischen Schlafen und Massagen.
Aufbruch: | 04.12.2019 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | April 2020 |
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