Quattro stazione
Ein kalter Empfang
Der Umstieg im Kuala Lumpur Flughafen von einem Terminal zum anderen ist zeitlich knapp. Etwas abgehetzt eine kurze knappe Verabschiedung vom Töchterchen (Knutsch), dann in eine Riesenschlange vor der Immigration bitte ich mich viele Menschen in der Schlange, mich vorzulassen. Mein Boarding hat bereits begonnen und ich komme mit hängender Zunge in letzter Minaute am Gate an.
Abends komme ich gegen 22.00 Uhr in Kathmandu an und bin erst einmal völlig gerädert und von dem Gewusel überfordert.
KALT !!!
Ich schnattere nach den 30 Grad in Borneo, und werde auch mit 2 Bettdecken nachts nicht warm.
Am nächsten Morgen sieht die Welt schon wieder besser aus, und ich hege keine Fluchtgedanken mehr.
Aber kalt ist mir immer noch. Ich starte zum Einkaufen. Das, was ich zu hause „für kalt“ mitgekommen habe, reicht auf keinen Fall aus.
Meine Guesthousefamilie ist sehr nett. Die Frau hat gerade ein Baby bekommen.
Interessant, zu erfahren, dass die Familie so etwas wie eine Nurse engagiert hat, die sich um den Haushalt und Kind kümmern. Hier wohl keine Seltenheit.
Sie kommt morgens mit einem Kohlenbecken, damit der Raum schön warm wird, um dem Baby eine Ölmassage angedeihen zu lassen und kümmert sich um den Haushalt.
Dazu sollte man auch sagen, das Heizungen in den Häusern nicht üblich sind.
Mein Zimmer ist schon sehr basic, aber zumindest die Dusche ist warm, auch wenn der Wasserdruck eher ein Drückchen ist.
Die Augen des Neugeborenen sind mit Khol umrahmt, angeblich schützt das vor Entzündungen.
Einen Namen hat das Kerlchen noch nicht, vermutlich erst nach ein paar Wochen, bis sich die Mutter sicher ist, den richtigen Namen gewählt zu haben.
Heute mache ich mich erstmal mit dem Viertel vertraut, ich habe ein Guesthouse in einem normalen Stadtviertel. Hier sind keine Touristen unterwegs.
Ich merke, dass es immer farbenfroher wird, und ich mich offensichtlich in einem Hindugebiet bewege.
Unversehens komme ich am Pashupatinath Tempel an. Einer der wichtigsten Hindutempel Asiens.
Zitat Wikipedia:
„Pashupatinath (wörtlich: „Herr des Lebens“ oder auch „Herr alles Lebendigen“, ist eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus. Für viele Shivaiten gehört der Tempel zu den wichtigsten Verehrungsstätten Shivas. Tausende von Hindus, die von weither anreisen, feiern hier jedes Frühjahr das Fest Shivaratri. Das Heiligtum wurde mit den anderen Sehenswürdigkeiten des Kathmandutals bereits im Jahr 1979 als Weltkulturerbe der UNESCO klassifiziert.
Der heilige Fluß Bagmati teilt die Anlage in zwei große Bereiche. Auf dem rechten Ufer des Bagmati liegen der Pashupatinath-Tempel und die Verbrennungsstätten, die Arya Ghats (Verbrennungsstätten der höheren Kasten) und die Surya Ghats (Verbrennungsstätten der niederen Kasten). Dieser Ort hat für viele Gläubige als Platz für die „letzten Riten“ besondere Bedeutung: es gilt als erstrebenswert, seine Leiche hier verbrennen zu lassen.
weiter Zitat Wikkipedia:
"Die meist in gelbe Tücher gehüllte Leiche wird zu den Verbrennungsstätten getragen, wo ein Scheiterhaufen errichtet wird. Vor der Verbrennung bespritzt man die Leiche mit dem Wasser des heiligen Flusses oder wäscht die Füße im Wasser. Die Leiche wird dann von oben mit feuchtem Stroh bedeckt. Wenn die Familie es sich leisten kann, verwendet man zur Verbrennung neben normalem Holz zusätzlich das kostbare, duftende Sandelholz. Der älteste Sohn umschreitet dann den Scheiterhaufen fünfmal im Uhrzeigersinn (pradakshina), entsprechend der heiligen Zahl fünf, die im Hinduismus die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther, repräsentiert. Danach zündet er (ersatzweise die älteste Tochter oder ein Priester) mit einem in flüssiger Butter (ghee) getränkten Strohbüschel den Scheiterhaufen in der Nähe des Kopfes an. Aber auch andere Stellen des Scheiterhaufens werden angezündet. Die Familie und Freunde des Toten bleiben während der Verbrennung der Leiche in der Nähe, während ein Mann in weißem Gewand mit einem Stock den Scheiterhaufen immer wieder so richtet, dass alles verbrennt. Die Füße des Toten stehen zunächst etwas über den Scheiterhaufen hinaus und werden dann bei fortschreitender Verbrennung in das Feuer geschoben. Nach etwa vier Stunden ist die Leiche zu Asche verbrannt. Die Asche und unvollständig verbrannte Scheite werden in den Fluss geschoben. Nicht verbrannter Schmuck etc. wird zuvor aus der Asche entfernt.“
Nach der Verbrennung werden den männlichen nahen Verwandten die Kopfhaare und die Augenbrauen geschoren. Die Hinduregeln sind sehr streng ausgelegt
Wenn die Mutter stirbt, dürfen die Angehörigen über einen gewissen Zeitraum keine Milch trinken, und wenn der Vater stirbt- 1 Jahr lang keinen Joghurt essen.
(Muttermilch und Sperma)
Hier finden ca. 250 Verbrennungen statt - täglich.
Entgegen der Erwartungen, dass es hier sehr stark riechen müsse, kann ich nur sagen, es gibt keine üblen Gerüche. Und auch wenn das Ganze für europäische Verhältnisse äußerst befremdlich erscheinen mag, wirkt es hier völlig normal und spirituell.
Kinder und Schwangere werden übrigens nicht verbrannt, sondern im angrenzenden Wald begraben.
Das sind Sadhus, die heiligen Männer der Hindus. Nur ihnen ist erlaubt, Haschisch zu rauchen, was sie wohl auch intensiv tun. Außerdem werden sie die heiligen Bettler genannt. und unversehens ist man einiges an Geld losgeworden.
Aufbruch: | 04.12.2019 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | April 2020 |
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