Quattro stazione
Neverending im Lockdown
Tägliche Routine im Eingesperrt sein.
Ich hole von der Rezeption einen Staubsauger, um das Apartment zu saugen. Es gibt keinen Zimmerservice, den Müll muss man ebenfalls selber entsorgen. Aber ich bin dankbar um jede Art von Abwechslung.
Auch wechsele ich die Wege und die Supermärkte, in denen ich täglich einkaufe.
Auf dem Rückweg teile ich mein Baquette mit ein paar Spatzen, die sofort die Buschtrommel in Bewegung gesetzt, und die Kollegen gerufen haben.
Irgendwie sind die Vögel hier frecher und zutraulicher und fressen aus der Hand.
Immer noch keine Nachrichten der Deutschen Botschaft wegen Rückflügen.
Die haben mich doch vergessen.
Angeblich seien schon 6000 Deutsche mit den Flügen zurückgeholt worden. Häähhh?
6000 mit ein paar Fliegern? Das kann nicht sein.
Und ich warte immer noch. Langsam mit Galgenhumor.
Was bleibt sonst.
Cut
Ich erreiche Kaikoura. Einkaufen, nachdem ich einen Bungalow! ergattert habe.
My home is my castle. Wieder für mich allein. Ich will jetzt lieber für mich allein ein Zimmer haben, mich nicht mehr auf andere einstellen.
Neben mir ein paar Deutsche, nett, mal wieder deutsch reden zu können.
Wir verabreden uns für morgen zur Delfintour. Hab grad noch den letzten Platz auf dem Boot erwischt.
Die gleiche Aussicht, aber dieses Mal sind die Gipfel schon schneebedeckt. Es ist merklich kälter geworden, ich hab die letzte Nacht ganz schön gefroren.
Nach einem ausführlichen Briefing werden die Schnorchler rausgelassen. Sie sollen durch ihre Schnorchel Laut geben. Töne machen die Delfine neugierig und sollen sie anlocken.
4 mal dürfen die Schnorchler ins Wasser, damit wirklich alle die Gelegenheit haben, einen Delfin zu sehen.
Schwarzdelfine übrigens. Ich vergaß, zu erwähnen.
Ich fahre an einem Strand, wo die berühmten Paua Muscheln zu finden sind. Hier hat einer seiner Sammelleidenschaft wohl nachgegeben und sie nett drapiert am Strand
Ab jetzt überschlagen sich die Ereignisse.
Beim Warten auf das Boot für die Tour erfahre ich von anderen Deutschen, dass Emirates die Flüge gecancelt hat.
Ich hab zwar jeden Tag mindestens 3 mal geschaut, aber bislang nichts gesehen. Keine Email, keine Benachrichtigung. Nichts. Ich bekomme eine Email am Tag des Fluges am 31.März. HaHa
Zudem kommt heute die Nachricht, Stufe 3 des Notstandes in Neuseeland. Ab übermorgen Stufe 4, Grenzen zu. Es fährt kein öffentliches Verkehrsmittel mehr, die Fähren stellen auch ihren Betrieb ein. Alles schließt.
Touristen dürfen nicht mehr fahren.
Die Webseiten der Fluganbieter brechen jetzt natürlich zusammen. Es gibt auch keine Flüge mehr. Die Flughäfen sind dicht.
Ich kann noch einen Platz auf der Fähre ergattern.
Ich möchte lieber auf der Nordinsel bleiben. Die erste Idee war, zusammen mit einer Frau, die ich in einem Hostel kennengelernt habe, im Norden eine Wohnung zu mieten und abzuwarten.
Am frühen Morgen düse ich mit dem Auto los. Es ist über Nacht kalt geworden. Hbier möchte ich auch nicht bleiben. Nach Nepal habe ich jetzt keine Lust mehr auf Frieren. Im Norden ist es dann doch bedeutend wärmer.
Angespannt fahre ich morgens los, um rechtzeitig in Picton zu sein, Auto abgeben und auf die Fähre warten.
Hier tobt der Bär. Es ist die letzte Fähre und es haben doch einige noch keinen Platz erwischt.
Es spielen sich Dramen ab und ich bin einfach nur froh, noch einen Platz zu haben.
„Den letzten“, das ist dann noch zweimal so passiert.
Den letzten Bus (angeblich gabs am nächsten Tag noch einen, der ist aber am nächsten Tag gecancelt worden). Über Nacht gefahren, entschieden dann, in Auckland zu bleiben, um schneller am Flughafen zu sein und nicht weiter in den Norden zu fahren.
Ein Zimmer dann gebucht, wo ich zu Beginn in Auckland schon war. Dann aber entschieden, für die nächsten Tage noch ein Zimmer mit Kochgelegenheit zu suchen. Auf die letzten Minuten umgezogen. Ansonsten hätte ich auf meinen 6 qm bleiben müssen während des Lockdowns.
Glück gehabt nochmal.
Und ab jetzt heisst es nur noch warten.
Aufbruch: | 04.12.2019 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | April 2020 |
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