Rundreise durch China im Zug mit Kind
Zhangjiajie: Zhangjiajie Grand Canyon und Glasbodenbrücke
Für den nächsten Tag haben wir uns entschieden, zum Grand Canyon zu fahren und über die Glasbodenbrücke zu gehen. Dazu liest man unterschiedliche Meinungen, ob es sich lohnt oder nicht. Wenn man das Glasbodenerlebnis bereits am Tianmenshan hat, dann kann man durchaus überlegen, ob man sich die Glasbodenbrücke spart. Erstens, ist es wieder ein kleiner Aufwand dorthin zu fahren und zweitens, auch wieder recht teuer. Wir haben uns dafür entschieden und es am Ende auch nicht bereut. Über die Spektakularität kann man immer streiten, vor allem, wenn bei dieser Reise jeder Tag etwas neues Spektakuläres hat. Die Tickets wurden uns im Vorfeld bereits durch unsere Unterkunft online gekauft. Dazu haben wir noch einen Fahrer gebucht, der uns nach Wulingyuan zur Busstation brachte, uns die Bustickets kaufte und wartete, bis der Bus Richtung Glasbodenbrücke losfuhr. Wir hatten wieder unsere Kraxe für unsere Tochter dabei, was zunächst zu einigen Diskussionen führte, diese im Bus mitzunehmen. Am Anfang fragten wir uns warum, aber uns war schnell bewusst, dass die Busse recht klein und eng waren, sodass jeder Platz für einen zahlenden Gast freigehalten werden sollte. Aber nach ein bisschen Hin und Her wurde uns die Kraxe bewilligt. Die Fahrt dauerte einige Zeit, vielleicht eine gute Stunde. Zwischendurch wurden wir etwas unruhig, dass wir auch tatsächlich im richtigen Bus sitzen. Aber dank der App, die die Chinesen hinter uns zur Übersetzung auf ihrem Handy hatten, konnten wir schnell herausfinden, dass auch sie dorthin wollten. Die Fahrt war recht klapprig und man hoffte insgeheim, dass der Bus nicht zusammenbrach. Als wir endlich da waren, ging es ohne größere Warteschlangen recht schnell auf die Glasbodenbrücke. Diese führt in 260 Metern Höhe über einen Teil des Canyons, ist ca. 400 Meter lang und 6 Meter breit. Die Brücke ist nicht komplett aus Glas, sondern teils auch mit Stahlstreben durchzogen. Der Boden ist schon etwas milchig und zerkratzt, sodass man die Schlucht zwar durch die Brücke sehen kann, aber nicht komplett klar.
Trotzdem war die Aussicht in den grünen Canyon für uns sehr sehenswert. Wir haben die Zeit auf der Brücke genutzt, uns hier und da hingelegt und ein bisschen den Moment genossen. Auch unsere Tochter hat sich gefreut und ist hin und her gerannt. Nach der Glasbodenbrücke sind wir auf der anderen Seite in den Canyon über eine sehr steile Holzteppe hinabgestiegen. Das war für uns tatsächlich noch spektakulärer als die Glasbrücke. Neben der Treppe ging es dann sogar nochmal mit einem Aufzug nach unten. Als wir dann unterhalb der Glasbrücke standen, war dies aus der Sicht schon ein enormer Höhenunterstieg und von unten definitiv beeindruckend zu sehen. Anschließend sind wir durch den Canyon spaziert, der selbstverständlich auch komplett befestigte Wege hat. Die Schlucht wurde zunehmend enger, Wasser sprudelte neben dem Weg und die Fauna war so intensiv, dass es irgendwann mit dem Wasser, was in kleinen Seen mündete, ein prächtiges Farbenspiel gab.
Durch den Canyon sind wir ca. 1 Stunde gelaufen. Am Ende ging es mit einem kleineren Boot über den See zu einem Parkplatz. In der Tat haben wir uns nicht so richtig Gedanken gemacht, wie es von dort aus wieder zurück geht. Bus oder Taxi, irgendwas wird schon fahren. Aber kurz bevor wir tatsächlich in der Situation waren, haben wir auf dem Boot eine sehr nette chinesische Familie kennengelernt, die uns dann kurzerhand einlud, mit Ihnen wieder zurückzufahren. Auf ihrer Fahrt nach Zhangjiajie zum Flughafen haben sie uns dann am Nationalpark-Eingang in Wulingyuan rausgelassen. Von dort aus sind wir in den Park und mit den kostenfreien Shuttles zum Zimugang-Eingang wieder zurück.
Aufbruch: | 06.09.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.09.2019 |