Rundreise durch China im Zug mit Kind
Huangshan: Berg Huangshan
Am nächsten Morgen ging es dann 7 Uhr los. Die Fahrt selbst dauerte eine gute Stunde. Wir fuhren bis nach Tangkou. Am Parkplatz zum Kartenkauf angekommen, befanden sich bereits unzählige weitere Touristen dort. Dazu ging der Kartenkauf recht schnell, doch was dann folgte, war eine riesige Schlange, deren Ende nicht in Sicht war. Wir haben uns von unserem Fahrer verabschiedet, der uns zu verstehen gab, wo er am Nachmittag auf uns warten würde und dann ging es los. Nach einer guten halben Stunde Wartezeit ging es in einen Shuttlebus, der uns zur Seilbahnstation "Yungu Temple" (Eastern Steps) fuhr. Der Shuttlebus hält nicht direkt an der Station, aber nach ein paar Metern zu Fuß ist die Station schnell erreicht. Und dort wartete auf uns, wie vorhergesehen, die längste Warteschlange unseres Lebens.
Diese ging leider nicht so schnell voran, sodass wir ungelogen von ca. 9 Uhr bis 12 Uhr anstanden. Jetzt werden sich wahrscheinlich viele fragen, wie das mit einem knapp zweijährigen Kind funktioniert. Auch wir waren teilweise ganz schön verzweifelt. Nach einer Stunde Wartezeit waren wir kurz davor, aus der Schlange zu gehen und abzubrechen. Wir haben dann überlegt, dass wir doch eigentlich nur für diesen Berg überhaupt das Reiseziel eingeplant hatten und uns den ganzen Aufwand dafür vor Augen gehalten. Unsere Tochter war zudem, zum Glück!!!, richtig gut drauf, sodass unsere Kämpfernatur siegte und wir aushielten. Neben der ganzen Wartezeit beunruhigte uns noch die Strecke der Wanderung an sich. Dem aufgemalten Plan des Hotelinhabers zufolge würde es für eine Runde zur Yuping Bergstation unter Beachtung der letzten Seilbahnfahrt nach unten recht knapp werden. Dieser Besorgnis hatte ein netter Chinese, der vor uns in der Warteschlage stand und hervorragend Englisch sprach nur entgegenzusetzen, dass wir ja auch problemlos in einem der Hotels auf dem Berg übernachten könnten. Da jedoch am nächsten Morgen unser Zug nach Shanghai von Huangshan (Stadt) aus fuhr, war dies definitiv keine Option für uns. Kurz nach 12 Uhr ging es dann mit der Seilbahn nach oben. Es war sehr windig und wolkig, also keine optimalen Voraussetzungen. Oben angekommen, hielten wir uns gar nicht groß mit ausschweifenden Fotostopps auf, sondern wollten lieber gleich los wandern. So nahmen wir die wie vom Hotelinhaber vorgeschlagene Route über folgende Etappen: Beginning-of-Believe Peak, Beihai Hotel, Bright Top, Tianhai Hotel, Turtle Peak, Lotus Peak, Greeting-guest pine und dann zur Yuping Bergstation (letzte Talfahrt laut Hotelinhaber ca. 16.30 Uhr). Wir haben für die Wanderung ca. 3 Stunden bei wahnsinnig viel Personenverkehr auf dem Berg benötigt. An den Fotospots bleiben die Menschen in Scharen stehen, nicht zu vergessen die ganzen Reisegruppen und es bilden sich häufig Staus.
Die Wege auf dem Bergplateau sind wie immer gut gepflastert. Von High Heels über Flip Flops und Anzugschuhen war wieder alles vertreten. Wer das nötige Kleingeld hat, lässt sich auch in einer Sänfte den Berg hochtragen - auch das haben wir gesehen.
Leider konnten wir an diesem Samstag nur streckenweise für uns allein sein. Unsere Tochter ist dann auf diesen Abschnitten ein bisschen gelaufen, sonst hat sie sich wieder sehr gut in der Trage gemacht. Leider hatten wir auch etwas Regen, aber alles in allem waren wir mit dem Wetter zufrieden. Zumindest sind die Fotos aus unseren Augen wieder sehr beeindruckend geworden.
Man muss zugeben, dass nach all dem, was wir bis dahin auf dieser Reise gesehen haben, der Berg Huangshan sich davon nicht als besonders spektakulär hervorhebt. Es hat uns gefallen, bis auf den ganzen Stress dazu, aber wenn man neben dem Huangshan noch den Wulingyuan Nationalpark besichtigt, nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat und womöglich den Berg nur an einem Samstag besuchen kann, würden wir eher davon abraten. So hat man in Kombination mit den anderen Reisezielen nichts Außergewöhnliches verpasst und man spart sich eine Menge Stress. Wir waren froh, dass wir vor 16.30 Uhr wieder mit der Seilbahn runterfahren konnten. Kurz hatten wir etwas Angst, dass man runter ähnlich lang wie hoch warten muss, doch das ging fix ohne Warteschlange. Mit dem Shuttle ging es dann wieder zum Ausgangspunkt in Tangkou, wo wir schnell unseren Fahrer fanden, der uns wohlbehalten ins Hotel zurückbrachte.
Aufbruch: | 06.09.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.09.2019 |