Rundreise durch China im Zug mit Kind
Xi'an
In Xi’an kamen wir nach guten 4 Stunden und 1300 km Fahrtstrecke am späten Vormittag an. Nachdem wir ausgestiegen waren, entschieden wir uns schnell, ein Taxi zu nehmen. Auf dem Weg zum Taxistand wurden noch einmal unsere Ausweisdokumente kontrolliert. Also immer schön griffbereit haben. Um ein Taxi zu nehmen, muss man sich in einer Schlange einreihen, deren Ordnung vom Personal genau kontrolliert wird. Es geht allerdings sehr zügig und wir mussten nie länger als 5-10 Minuten auf das Taxi warten. Nachdem wir das Gepäck verstaut hatten, haben wir dem Fahrer die chinesische Entsprechung des Standortes unserer Unterkunft gezeigt und los ging es. Der erste Eindruck von Xi’an war etwas ernüchternd für mich. Bevor wir den „alten“ Stadtkern von Xi’an erreichten, ging es an vielen grauen, konformen Zweckwohnbauten vorbei, die oft so dicht aneinander stehen, dass man zwischen ihnen keinen Himmel sehen kann. Eine richtige Betonwand. Da es an diesem Tag auch geregnet hat und es allgemein grau war, wurde dieses Bild noch verstärkt. Dies war ein echtes Kontrastprogramm zu Peking. Aber nachdem wir ein bisschen über die Entwicklung der Stadt gelesen hatten, war dieser erste Eindruck nicht mehr so verwunderlich. Nach einer guten Dreiviertelstunde kamen wir in unserer Unterkunft innerhalb der alten Stadtmauern an. Wir haben uns für eine kleine Pension entschieden, die, wie wir später sahen, in einem Künstlerviertel in der Nähe des Beilin-Museums lag. Die Pension wurde von jungen Chinesen betrieben und versprühte mit ein paar bewusst gesetzten traditionellen chinesischen Elementen einen sehr hippen Charme. Nachdem wir uns von der Fahrt etwas ausgeruht hatten, wollten wir den Nachmittag nutzen, um Xi’an selbst ein bisschen kennenzulernen. Aber erstmal hatten wir Hunger. Wir haben vom Personal in der Unterkunft ein paar gute Tipps bekommen und so landeten wir nur ein paar Minuten entfernt, in dem für uns besten Jiaozi-Restaurant der ganzen Stadt, wenn nicht unserer ganzen China-Reise. Restaurant ist vielleicht zu viel gesagt. Es war ein kleines imbissähnliches Speiselokal, was von drei sehr netten Damen, die dem Lokal auch den Namen gaben, geführt wurde und die auch selbst bedienten. Recht nüchtern eingerichtet, überzeugte die Speisekarte mit einer Vielzahl an unterschiedlich gefüllten Teigtaschen, die es galt, auszuprobieren. Schnell haben wir mit unserer Tochter die drei Damen so erfreut, dass ihre Herzlichkeit uns noch ewig im Gedächtnis bleiben wird. Teigtaschen lassen sich auch hervorragend von Kleinkindern verputzen, da man sie einfach in den Mund stecken kann, ohne hoffentlich nicht allzu negativ aufzufallen. Neben dem hervorragenden Geschmack der Teigtaschen war es auch noch unheimlich günstig.
Aufbruch: | 06.09.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.09.2019 |