Rundreise durch China im Zug mit Kind

An unserem letzten vollen Tag in Peking nahmen wir uns noch zwei weitere Sehenswürdigkeiten vor, für die wir am Anfang keine Zeit hatten. Vormittag sind wir mit der U-Bahn in den Süden der Stadt zum UNESCO Welterbe, dem Himmelstempel, gefahren. Dieser befindet sich in einer sehr weitläufigen Parkanlage zusammen mit anderen Tempelanlagen und man braucht schon etwas Ausdauer, um alles zu erlaufen. Wir hatten nicht nur für chinesische Verhältnisse richtiges Traumwetter, sodass die Farben in der Anlage wunderbar zur Geltung kamen.

Als wir so durch die Anlage schlenderten, trafen wir auf einmal auf eine größere Ansammlung vieler Menschen, die meisten so im Alter unserer Eltern. Manche plauderten angeregt, andere standen einfach nur nebeneinander und schienen hoffnungsvoll auf etwas zu warten. Vor ihnen lag meistens eine einlaminierte A4-Karte oder sie hing an einer Wäscheleine über den Leuten. Natürlich konnten wir nicht lesen, was auf dieser Karte steht, aber wir konnten ein paar Details erkennen: die Angabe von Geburtsdaten und Körpergrößen. So langsam formte sich in unseren Köpfen ein Bild, aber wir wagten es kaum auszusprechen. Schlenderten wir etwa tatsächlich über einen Heiratsmarkt?! Das konnten wir nicht glauben. Als wir wieder die Möglichkeit hatten, zu recherchieren, schauten wir gleich im Internet nach und tatsächlich: Heiratsmärkte sind in China üblich. Wie verrückt!