Rundreise durch China im Zug mit Kind
Zhangjiajie: Tianmenshan
Heute wollten wir auf den Hausberg von Zhangjiajie. Wie immer waren wir etwas zu spät. Wir konnten fußläufig aus unserer Unterkunft dorthin, doch ein bisschen früher am Tag, am besten gleich nach Öffnung der Seilbahnstation, wäre es besser gewesen. Auch an diesem Tag war es wieder sehr sehr heiß und die Klimatisierung in der Seilbahnstation nicht die Beste. Der Ticketkauf ging schnell. Was uns etwas überrascht hat, war der Preis der Tickets. Natürlich für das, was einem geboten wird, schon gerechtfertigt, aber dennoch sehr viel. Wir haben uns für Option A entschieden, bei der man mit der Seilbahn hochfährt und mit dem Bus wieder hinunter. Nach etwas Recherche im Internet scheint dies auch die beliebtere Route zu sein, da man so von der „Heaven’s Gate Cave“ die 999 Stufen nach unten läuft und man diese bei Option B emporsteigen müsste… Bis zum Einstieg in die Seilbahn mussten wir dann eine knappe Stunde warten, was in der Hitze der Wartehalle teilweise unerträglich war. Aber die Fahrt auf den 1518 m hohen Berg entschädigt definitiv dafür!!! Sie wird oft als die längste Seilbahn der Welt mit 7,4 km bezeichnet, was sie aber nach unserer Recherche nicht mehr ist, dennoch sehr spektakulär.
Man fährt also eine gute halbe Stunde damit nach oben und kann schon da beeindruckende Felsformationen bewundern. Oben angekommen, hatten wir wieder einen dieser Überraschungsmomente. Man bedenke, dass ich mir vor der Chinareise noch gute Trekkingschuhe zugelegt habe, da unser Gepäck für richtige Wanderschuhe leider keinen Platz bot. Wir hatten fest geplant, in China wandern zu gehen und verschiedene Berge zu erklimmen. Aber das Bild, was sich uns an der Bergstation bot, war ein anderes. Nicht nur die Bergstation, sondern auch alle Wanderwege auf dem Bergplateau waren bestens betoniert, sodass man alles problemlos mit einem Buggy hätte abfahren können. Anstatt Wanderschuhe wären auch Flip Flops oder Absatzschuhe gegangen, was viele Chinesen bewiesen haben. Einerseits gut, so konnte unsere Tochter auch ganz unbeschwert laufen, aber andererseits auch etwas erschütternd, wie man so in die Natur eingreifen kann.
Wir entschieden uns für einen Wanderweg, der einmal rund um das Plateau führte. Neben uns machten dies auch viele weitere Touristen und zahlreiche chinesische Reisegruppen, die von einem Reiseleiter mit Megafon und musikalischer Untermalung geführt wurden. Man kann den Rundweg auch an einigen Stellen abkürzen. Der Rundweg selbst ist sehr kurzweilig, was bei uns auch durch wunderbares Wetter (Sonne-Wolken-Mix) begünstigt wurde. Man hat an einigen Stellen die Möglichkeit, anstelle des normalen betonierten Weges den Glasbodenweg zu wählen, der sich dann über einige Meter entlang des Plateaus windet. Dies kann man mal gemacht haben, aber einer dieser Wege reicht nach unserer Erfahrung aus. Als wir uns zuvor Bilder des Glasbodenweges angesehen haben, sah dieser um einiges spektakulärer aus, als er uns dann tatsächlich erschien. Aber dennoch beeindruckend, vor allem die Bauweise des Ganzen!
Hervorragende Ausblicke hat man aber sonst auch von vielen anderen Stellen auf dem Plateau, da sich der Weg meistens am Abgrund entlang schlängelt. Bei uns entstand manchmal auf dem Weg etwas Stau, wir waren freitags da, aber es war noch erträglich. Kurz warten und weiter ging’s. Nach dem Ende des Rundgangs sind wir mit einer elendlangen Rolltreppe!!! durch den Berg zur „Heaven’s Gate Cave“ gefahren. Dies ist ein riesiges Loch im Fels. Von dort ging es dann die schon erwähnten 999 Stufen nach unten, wo es mit dem Bus wieder zur Talstation der Seilbahn ging. Die Treppe ist sehr steil. Man muss wirklich aufpassen, dass man auch die einzelnen Stufen trifft.
Zur Organisation des Ausflugs ist vielleicht noch zu sagen, dass wir die Kraxe dabei hatten, in der sich unsere Tochter auch immer mal ausgeruht hat. Sonst war unsere Trinkblase darin auch wieder sehr hilfreich sowie ein paar Snacks für den Tag. Oben auf dem Berg haben wir nichts gekauft, kann man aber bei Bedarf. Am späten Nachmittag wurden wir von unserer Unterkunft in Zhangjiajie von einem Shuttle unserer nächsten Unterkunft im Wulingyuan Nationalpark abgeholt.
Aufbruch: | 06.09.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.09.2019 |