Rundreise durch China im Zug mit Kind

Reisezeit: September 2019  |  von Katharina E.

Xi'an: Terrakotta-Armee

Für den nächsten Tag hatten wir einen Ausflug zur Terrakotta-Armee geplant. Nach etwas Recherche im Internet hatten wir uns gedacht, dass wir dies nicht geführt machen müssen, sondern einfach selbst hinfahren können. Was uns zunächst allerdings nicht bewusst war, war, dass die Ausgrabungsstätte außerhalb von Xi’an in Lintong gelegen ist. Man kann dort entweder mit dem Taxi oder einem Überlandbus hinfahren, für den wir uns auch entschieden. Diesmal die Entfernung wieder unterschätzt, haben wir uns am Morgen zu Fuß zum Busbahnhof von Xi’an aufgemacht. Für diesen Weg brauchten wir eine gute Stunde. Aber wir konnten dadurch wieder ein bisschen mehr in den chinesischen Alltag eintauchen. Es ging an kleinen Garküchen vorbei und an diversen Gruppen, die täglich in den Grünanlagen bzw. parkähnlichen Flächen der Städte zusammen kommen, um gemeinsam zu lauter Musik aus dem Radio zu tanzen oder rhythmischen Sport zu treiben. Was den Weg auch etwas, zumindest geistig, für uns verkürzt hat, war ein Kaffee von Starbucks. Starbucks wurde doch auf unserer Reise, wenn vorhanden, ein gern besuchter Laden. Wir trinken wirklich sehr gern grünen Tee, aber über einen guten Bohnenkaffee geht hin und wieder nichts. Der Busbahnhof ist auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich, zumindest hatten wir etwas Probleme ihn zu finden. Er liegt rechts vom Bahnhof, wenn man von der Jiefang Straße kommt, und ist eigentlich nur durch die Anzahl der Busse auf diesem als solcher erkennbar. Die Busnummer, die man zur Terrakotta-Armee nehmen muss, ist recht schnell im Internet zu finden. Tickets kauft man im Bus. Der Bus selbst hält bis zur Endstation Terrakotta-Armee noch an weiteren Haltestellen. Die Fahrt ist etwas holprig und dauert eine gute Stunde. Am Ziel waren wir bis auf eine weitere Touristin aus unserem Bus die einzigen, die sich die Sehenswürdigkeit anschauen wollten. Nachdem wir ausgestiegen waren, hatten wir einige Probleme, den Eingang dorthin zu finden. Man landet auf einem großen Bus- und Autoparkplatz und sieht auf den ersten Blick keine großen Schilder, die einem den Weg zum Eingang weisen. So gingen wir einfach los. Nach ein paar hundert Metern Fußweg über den großen Platz erreichten wir die Tickethalle. Der Kauf ging recht zügig und nach weiteren hundert Metern waren wir am Eingang. Stefan hat sich übrigens einen Audioguide gekauft. Für mich hätte er sich nicht gelohnt, da unsere Tochter zu der Zeit gern an den Schnüren zog. Somit ließ ich mir das Gesagte einfach zusammenfassen, was auch ganz gut geklappt hat. Die Ausgrabung ist auf mehrere Hallen verteilt, die man anhand der Nummerierung durchlaufen kann. Wir waren ca. 2 1/2 Stunden dort. Danach waren wir von dem Gesehenen so überflutet und merkten, dass auch unsere Tochter langsam Abwechslung brauchte. So haben wir gegen Mittag wieder die Rückreise angetreten. Unser beider Resümee über die Terrakotta-Armee fiel unterschiedlich aus. Es ist keine Frage: Wenn das geschichtliche und kulturelle Interesse ausreichend groß ist, ist es wahnsinnig beeindruckend und interessant. Auch ohne großes Interesse ist es sehenswert, die jetzt schon über 2000 zusammengesetzten Figuren in den riesigen Hallen zu bestaunen. Doch sollte man mit Kind definitiv den Aufwand und Nutzen abwägen, da man es, wie gesagt, nicht im Vorbeigehen mitnehmen kann.

© Katharina E., 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3-wöchige Zugrundreise mit unserer kleinen (fast 2-jährigen) Tochter durch China, Stationen dabei waren: Peking (mit Chinesischer Mauer)-Xi’an-Zhangjiajie (mit Wulingyuan Nationalpark)-Guilin (mit Longsheng (Longji) Reisterrassen)-Hangzhou-Huangshan-Shanghai
Details:
Aufbruch: 06.09.2019
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.09.2019
Reiseziele: China
Der Autor
 
Katharina E. berichtet seit 25 Monaten auf umdiewelt.
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